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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geschaffen hat. So wie Sie.« Sie wies auf die Tür. »Und jetzt lassen Sie mich entweder Ihr fachlicher Berater sein oder schicken mich nach Holloway zurück. Allerdings könnte es sein, dass sich die Datei zu dem Fall, die ich auf meiner Fahrt hierher zusammengestellt habe, in den Cache jedes Bürgerrechtsaktivisten mit Transnetverbindung runterlädt, wenn ich nicht ab und an die Timervorgabe verlängere. Entscheiden Sie sich, Jesusfreak.«
    Vance befahl seiner E-I, die Bürotür zu öffnen. »Bringen Sie sich nicht in Schwierigkeiten. Es ist mir ernst damit.«
    Als sie hinausschlenderte, zwinkerte Angela Antrinell zu. »Man sieht sich.«
    »Heilige Mutter Maria, sie kommt mit uns«, stellte Antrinell erschüttert fest, nachdem die Tür sich hinter ihr wieder geschlossen hatte.
    »Jede Minute jeder Stunde jedes Monats sitzen wir für die Dauer dieser Expedition alle in einem Boot: ja.«
    »Na bombig, das wird ja ein lustiger Ausflug. Und … Folter?«
    »Gehirnscan.« Er zögerte. »Und Drogen waren auch mit im Spiel. Vielleicht nicht ganz so hochwertige wie die, die wir heutzutage benutzen. Es war nicht besonders angenehm, aber wir mussten es genau wissen.«
    »Was hat der Scan offenbart?«
    »Genau das, was sie gesagt hat – ein Alienmonster, das Bartram Norths Harem und Haushalt niedergemetzelt hat. Ich werde die Dateien für dich freigeben. Du kannst mir deine Meinung darüber sagen, wenn du sie dir angesehen hast.«
    »Was denkst du?«
    »Ich denke, dass ich damals die falschen Fragen gestellt habe. Aber den Fehler mache ich nicht noch einmal.«
    Die Position der ersten Netzerfassungslücke, die Sid untersuchte, befand sich im Keelman’s Way, einem Grünstreifen (grün gegenwärtig nur der Bezeichnung nach), der sich westlich der Redheugh Bridge den Tyne entlangzog. Als er dort kurz nach zehn Uhr morgens ankam, konnte er sie auch schon wieder abschreiben. Zunächst einmal war sie schwer zugänglich – der einzige Weg hindurch war ein Fußgänger- und Radweg, der an beiden Enden durch Poller gesichert war, um dem Missbrauch als Schleichweg für Autos vorzubeugen. Die Poller konnten zwar in den Asphalt eingezogen werden, damit Parkpflegefahrzeuge hindurchkamen, doch dazu benötigte man einen Code. Na gut, der war nicht allzu schwierig zu bekommen, wenn man ein ausgefuchster Hacker war oder einen Stadtangestellten bestach, aber dann wären da Reifenabdrücke im Schnee gewesen. Die funktionsfähigen Netzkomponenten auf beiden Seiten der Erfassungslücke hatten vor oder nach dem geschätzten Zeitpunkt, an dem die Leiche am Sonntagabend entsorgt worden war, in dem Bereich keinerlei Fahrzeug gesehen. Und was den Zugang über die Rose Street betraf, die oben am Keelman’s Way entlanglief – keine Chance. Die Böschung war hoch, steil und dicht mit Bäumen bepflanzt. Sid war sich jedenfalls sicher, dass er persönlich niemals dazu in der Lage gewesen wäre, eine Leiche da runterzutragen. Schon richtig, das schloss irgendeine Art von Schlitten nicht aus, doch diese Möglichkeit hielt er für höchst unwahrscheinlich.
    Aber Ermittlung war Ermittlung, und er konnte sich keinen Pfusch leisten. Nicht heute. Nicht bei diesem Fall.
    Kleine Schneeflockenwirbel stoben aus einem dunstig grauen Himmel herab, als er aus seinem Wagen kletterte und zu den Absperrungsbaken hinüberging. Die Lufttemperatur war immer noch nicht über den Nullpunkt gestiegen. Mehrere Agency-Constables standen bei den grell orangefarbenen Barrieren, mit Wollmützen und in dicken Mänteln stampften sie mit den Füßen und sahen ziemlich angepisst aus, wie er feststellte, als er näherkam. Es war ein kalter, langweiliger Morgen für sie gewesen. Sie versuchten, sich ihren Unmut nicht allzu sehr anmerken zu lassen, als er sie begrüßte, und teilten ihm mit, dass sie, seit sie um sechs Uhr angetreten waren, insgesamt sage und schreibe fünf Fußgänger, zwei davon mit Hunden, wieder weggeschickt hatten. Das war schon mal gut, dachte er, denn wenn das alles an Aktivität war, die hier durchschnittlich so stattfand, dann würde die Stelle auch gestern nicht allzu sehr beeinträchtigt worden sein.
    Auf der anderen Seite der Absperrung konnte Sid zwei geparkte Northern-Forensic-Vans ausmachen, allerdings vor den Pollern. Sechs Agency-SOCOs (Scene of Crime Operatives) deckten das Gelände ab und wedelten mit diversen Sensoren herum; zwei weitere standen über das Geländer der Brücke über den Fluss gebeugt in der Mitte der Erfassungslücke. Der Smartdust,

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