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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der das Geländer überzog, war entweder physikalisch tot, oder das Netz war geripped worden. Beide Techniker riefen einzelne Smartdustpartikel auf, um festzustellen, woran das lag.
    Sid wäre gern zu dem leitenden SOCO rübergegangen, um sich einen Eindruck vom Stand der Untersuchung zu verschaffen. Doch bei den Pollern parkte noch ein anderes Fahrzeug, ein großer, dunkler Mercedes. Es überraschte Sid nicht, ihn hier zu sehen. Er stapfte hinüber, und das vordere Seitenfenster glitt herunter.
    Aldred North saß in dem Wagen. Die Beifahrertür klappte auf, und Sid unterbrach mithilfe eines Patches das offizielle Log, bevor er einstieg.
    »Ich nehme an, Sie haben sich die Wiederaufnahme Ihrer Arbeit anders vorgestellt«, sagte Aldred.
    »Allerdings. Hören Sie, Mann, tut mir wirklich leid, dass es einer Ihrer Brüder war.«
    »Ordnungsgemäß notiert. Und danke. Wenn wir nur wüssten, welcher …«
    »Ja, das ist mehr als eigenartig.«
    »Wem sagen Sie das. Nicht nur Ari und Abner rackern sich an der Liste ab. Ich bin hier, um Sie wissen zu lassen, dass mein Büro ebenfalls fleißig recherchiert. Wenn sie irgendwas haben, werden Sie es über Abner erfahren.«
    »Okay. Danke.«
    »Bedanken Sie sich noch nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Brinkelles Familie uns keine Steine in den Weg legen wird. Ich kenne Bailey – das Ganze hat sie ziemlich aufgewühlt.«
    »Bailey?«
    »Er erledigt meinen Job für die Bs.«
    »Ach ja, richtig.« Sid rieb sich die Stirn. »Hören Sie, ich weiß Ihre Unterstützung bei dieser Sache wirklich zu schätzen.«
    »Das Mindeste, was wir nach Ihrer Suspendierung tun konnten. Was mich betrifft, so weiß ich Ihre Diskretion in dieser Angelegenheit zu schätzen. Und keine Sorge, der Posten in unserer Sicherheitsabteilung ist Ihnen sicher.«
    »Vielen Dank.«
    Aldred deutete mit dem Kopf auf das SOCO-Team, das in dem hohen Schnee nur sehr langsam vorankam. »Hier ist es nicht, hab ich recht? Sie werden nichts finden.«
    »Nein, werden sie nicht. Hören Sie, ich weiß dass das hier nicht sehr angenehm für Sie ist, aber es würde mir helfen, wenn ich anstatt des Transnet-Geschwätzes ein paar solide Fakten hätte.«
    »Über was?«
    »Ach kommen Sie, Mann: Sie. Ihre Brüder. Ihre Söhne. Wie das überhaupt funktioniert.«
    »Ah.« Aldred grinste leicht, während er auf die gefrorene Parklandschaft sah. »Wie sich das alles verhält? Sicher. Wir 2er haben Augustines Mädchen als Mütter. Dem Transnet-Kokolores zufolge hat er mit ihnen allen geschlafen. Vielleicht wurden meine älteren Brüder so gezeugt, ich weiß es nicht. Aber alle von uns, die in den letzten siebzig Jahren gezeugt wurden, waren das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung. Immerhin ist er jetzt hunderteinunddreißig. Ich meine, dies ist ein guter Körper, und der Herrgott weiß, dass wir uns die besten Anti-Aging-Behandlungen leisten können. Aber kommen Sie. Vielleicht wurden ein paar wenige in diesen siebzig Jahren auf natürliche Weise empfangen. Ich weiß, dass das bei mir nicht der Fall war. Meine Mutter hat meinen Dad nur dreimal getroffen, bevor sie in die Klinik geschickt worden ist.«
    »Getroffen?«
    Aldred seufzte. »Er hat sie interviewt, um sich zu vergewissern, dass sie geeignete Mütter waren. Wir wachsen nicht in einer riesigen Brave-New-World-Krippe auf, wissen Sie. Wir werden in netten Mittelklasseelternhäusern aufgezogen.«
    »Nein, ehrlich gesagt wusste ich das nicht. Aber ich bin froh, es zu hören.«
    »So, das sind also die 2er. Derzeit gibt es noch siebenundachtzig von uns – die Leiche vom Sonntag nicht mitgerechnet. Fünf sind durch Unfälle ums Leben gekommen.«
    »Waren sie …?«
    »Nein. Unmöglich, dass sie im Verborgenen weitergelebt haben, okay?«
    »Ich musste die Frage stellen.«
    »Ja, sicher. Aber ihr Alter entspräche ohnehin nicht dem der Leiche – sie wären alle zu alt, der Letzte von ihnen war fünfzig, und der ist vor zwanzig Jahren gestorben. Also nein, von denen war es keiner.«
    »Obwohl es mit Anti-Aging-Behandlungen doch denkbar wäre, oder nicht?«
    »Mann, Sie sind wirklich paranoid.«
    »Ich versuche nur, eine Erklärung zu finden.«
    »Laut Bericht der biochemischen Autopsie hat das Körpergewebe keinerlei Anzeichen für das Vorliegen einer derartigen Behandlung gezeigt.« Aldred atmete lang aus und starrte aus der Windschutzscheibe. »Abgesehen davon drehen diese Maßnahmen nicht die Uhr zurück, sie verlangsamen sie nur ein bisschen.«
    »Wie bei einem

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