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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wir werden es eine ganze Weile miteinander aushalten müssen.« Zwanzig Jahre.
    Vance schaute auf, als Captain Antrinell Viana sein Büro betrat. Sein Willkommenslächeln war durchaus ehrlich gemeint. Er hatte mit Antrinell mehrfach zusammen gedient und hielt ihn für überaus kompetent. Antrinell war auf Matuskia geboren, das von einem Zusammenschluss asiatisch-pazifischer Nationen besiedelt worden war. Als stiller, frommer Christ hatte er an der dortigen, maßlos expansionistischen kapitalistischen Ökonomie nichts finden können. Dass die Individualität über alles ging und soziale Verantwortung einen schlechten zweiten Platz im Wettrennen um den persönlichen Erfolg belegte, hatte ihn nicht angezogen. Nachdem er ein Diplom in Quantenkosmologie bestanden hatte, war Antrinell direkt in das Rekrutierungsbüro der HDA marschiert. Da die Agency unter einem chronischen Mangel an wissenschaftlichen Fachkräften litt, war es mit seiner Karriere zügig aufwärts gegangen. Seine Neigung für die Philosophie der Gospel Warriors musste man da wohl oder übel hinnehmen.
    Antrinell erwiderte das Lächeln. »Lang nicht gesehen, Colonel.«
    Vance kam um den Schreibtisch herum, um ihm die Hand zu schütteln. »Kann man wohl sagen. Wie geht’s der Familie, Antrinell?«
    »Gut, danke der Nachfrage. Artri kommt dieses Jahr in die Schule.«
    »Nein! Dann ist er schon … fünf?«
    »Ja. Und Simone drei.«
    »Ah, wo ist nur die Zeit geblieben?«
    »Die haben die Zanth gefressen. Es wird also tatsächlich eine Expedition geben?«, fragte Antrinell, während er sich mit leicht irritiertem Gesichtsausdruck in dem Militärbasisbüro umsah. »Vermekia sagte, sie befände sich in der Warteschleife.«
    »Das war gestern. Die HDA ist so weit, grünes Licht zu geben. Beauftragte Passam ist vor drei Stunden in Abellia gelandet. Sie arbeitet mit Brinkelle North unsere Operationsvorgaben aus.« Er grinste wölfisch. »Bei dem Meeting wär ich gerne dabei. Sie sollten das Wesentliche bis heute Abend raushauen, falls sie sich bis dahin noch nicht gegenseitig umgebracht haben.«
    »Brauchen wir wirklich Brinkelles Erlaubnis? Immerhin ist St Libra Teil der transstellaren Allianz.«
    »Rechtlich gesehen nicht, wo kämen wir da hin«, erwiderte Vance. »Aber Brogal ist Brinkelles Lehen, und Abellia ist das Tor zu diesem Kontinent. Das einzige. Es ist unabdingbar, dass sämtliche Norths mit uns kooperieren.«
    »Und?«
    »Sie tun es. Allen voran Augustine.«
    »Es freut mich, das zu hören.«
    »Ich werde eines der vorderen Teams leiten. Es wäre schön, dich als meinen zweiten Mann dabeizuhaben.«
    »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Hierfür kommen eine Reihe von Faktoren zusammen. Hast du Jays Trupp mitgebracht?«
    »Ja. Sie haben die Quantenfeldüberwachungsausrüstung dabei. Doch ich bin mir nicht sicher, wie gut sie funktionieren wird – wir haben gerade mal die Konstruktionsphase abgeschlossen.«
    »Aber sie wird doch funktionieren?«, fragte Vance nachdrücklich.
    »Prinzipiell ja. Wir können die Art von Wellenstörungen aufspüren, wie sie eine Zanthspalte hervorrufen würde. Allerdings ist das Sensitivitätslevel, das wir zu erreichen versuchen, noch nicht erprobt.«
    »Ich weiß, aber wir müssen in Erfahrung bringen, ob dort irgendwo etwas eingedrungen ist, und sei es auch noch so klein.«
    »Ja, ich habe Zugriff auf die vollständige Akte erhalten. Ein menschenähnliches Monster? Im Ernst?«
    »Es muss irgendwoher kommen«, stellte Vance pragmatisch fest.
    »Einverstanden. Aber es kann keine Zanth-Schöpfung sein.«
    »Wieso nicht? Wir wissen so gut wie nichts über die Fähigkeiten der Zanth.«
    »Na schön: Warum sollten sich die Zanth solche Mühe machen? Wenn sie es auf die Erde abgesehen haben, können sie einfach angeschwärmt kommen und sie sich nehmen. Außer den verbalen Ausflüssen unserer Politiker und dem Rumgetöne von Generälen haben wir ihnen nichts entgegenzusetzen.«
    »Stimmt. Dann widerlege es eben für mich. Schließ diese Möglichkeit aus.«
    »Ich kann keinen Negativbeweis erbringen.«
    »Möglicherweise nicht, aber wenn es hier unten eine erhöhte Aktivität gibt und der Detektor nichts anzeigt, dürfte das die Vermutung erhärten, dass es von St Libra hierhergekommen ist.«
    »Und auf diese Weise die Expedition rechtfertigen«, sagte Antrinell. »Ich verstehe. Aber dann stellt sich mir immer noch die Frage, wie es durch das Gateway gekommen ist. Zusammen mit irgendwelchem Frachtgut? Ist das Ihre

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