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Der unsterbliche Mr Cooper

Der unsterbliche Mr Cooper

Titel: Der unsterbliche Mr Cooper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Petermann
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gemacht. Hat dir dein Arzt das denn niemals esagt?”
    „Weshalb bist du gekommen, wenn du kein Geld haben willst?”
    „Sieh dir mein Reisegepäck an”, sagte Adolphe Julien. „Koffer und Taschen sind nicht wichtig. Darin befinden sich nur ein paar Bücher, Unterhosen und Hemden. Aber die Kiste…”
    „Du bleibst länger?”
    „Ich bin so frei. Schon wegen deiner   hervorragenden Bibliothek und des

Kognaks in deinem Keller. — Komm her und hilf mir, die Kiste zu öffnen. Der Inhalt ist für dich bestimmt.”
    Adolphe Julien nahm Flasche und Glas, stellte beides hart auf das Fensterbrett und war mit ein paar Schritten bei seinem Gepäckberg. Aus einem unansehnlichen Rucksack angelte er ein kurzes Stemmeisen.
    Cooper schaute ihm zu, wie er Nagel für Nagel aus dem Holz zog. Da waren also die Sicherungsanlagen nutzlos gewesen. Schon in den nächsten Stunden würde sich alles entscheiden, und Cooper mußte den Dingen ihren Lauf lassen. Aber die Angst würde so oder anders ein Ende haben. Vielleicht wurde alles gut? Hätte Julien nicht gesagt, Rache läge ihm heute fern…? Mit der Hoffnung kehrte der Mut, mit dem Mut die Neugier zurück.
    Adolphe Julien riß eben den letzten Nagel aus dem Deckel und öffnete die Kiste. „Sieh dir an, was ich mitgebracht habe! Ein wenig wird der Herr der Festung Electronica, wie du ja deine Burg nennst, noch von Elektronik, Kybernetik, Regeltechnik und dergleichen verstehen.”
    Coopers Augen wurden groß. In der Kiste lagen, wohlverwahrt in ge polsterten Halterungen, vernickelte Teile, vielfältig geformt, mit rätsel haftem Verwendungszweck. Elektronische Schaltblöcke, eine Anzeigetafel auf der Basis von Flüssigkeitskristallen, ein fertig montiertes Schaltpult mit vielen Bedienelementen. Die Lötösen jedoch waren noch ohne Drähte. Richard Cooper wußte zwar einigermaßen über die Funktion einzelner Teile Bescheid, aber sosehr er sich auch anstrengte, er fand keinen Zusammen hang. Das war ein Puzzle, für das er keine Lösung kannte.
    Er blickte auf und sah direkt in Juliens Augen, die kalt und triumphierend auf ihm ruhten.
    „In dieser Kiste liegt nur das Herz meiner ,Hivernage’. Die Umhüllung und die Kraftstation, die das Herz zum Schlagen bringen wird, werde ich hier bei dir bauen. Und dazu brauche ich unter anderem etwas von deinem Geld. Keine Angst! Mir genügt dein heutiger Tagesverdienst.”
    Als er Richard Cooper lächeln sah, fügte er noch hinzu: „Oder meinst du nicht auch, daß man mit 400 000 Dollar allerhand anfangen kann? Du siehst, ich weiß auch darüber Bescheid…
    Übrigens — das Wort ,Hivernage’ kommt aus dem Französischen. So nannte man früher bei uns die Häfen, in die die Schiffe zum Überwintern einliefen.”
    Viertes Kapitel
    in dem Mr. Cooper eine Bitte an Adolphe Julien richtet und in dem der Leser erfährt, was zwei Stunden später geschieht
    Über Nacht war aus dem Novemberregen zu früher Novemberschnee geworden. Mr. Cooper stand auf der Terrasse seines Hauses, die beheizt und schneefrei war. Unruhige Stunden lagen hinter ihm, und er hatte den Morgen

erhofft und gefürchtet. Jetzt schaute er in den Flockenwirbel. Der Morgen war nicht klüger als der Abend. Der Schnee erinnerte ihn an diese „Hi vernage”, und ihm wurde sein ganzes Elend bewußt.
    Julien hatte ihm noch in der Bibliothek den Plan eröffnet, in dem er, Richard Cooper, die Hauptrolle übernehmen sollte. Und dieser Plan war teuflisch, trotz   - oder vielleicht wegen? - der Chance zum Überleben. Teuflisch auch, weil Cooper ihm nicht entrinnen konnte, nicht einmal mit Hilfe der gesamten Macht, die ihm Untertan war. Julien wußte zuviel und hatte Vorkehrungen getroffen, daß sein Wissen nicht mit ihm gemeinsam verschwinden konnte.
    Hinter Richard Cooper klappte eine Tür. Er drehte sich um und sah sich dem Urheber seiner schlaflosen Nacht gegenüber.
    „Guten Morgen”, sagte Adolphe. „Wann gibt es Frühstück? Habe schon zwei Stunden Arbeit hinter mir. In weiteren zwei Stunden müßten die ersten Lieferungen per Schnelltransporter eintreffen. Dein Name und dein Geld sind ein ,Sesam, öffne dich’.”
    Wenn Richard Cooper eine geringe Hoffnung gehabt hatte, dann war sie jetzt zerronnen wie die Schneeflocken zu seinen Füßen. Niemals würde dieser Mann mit sich handeln lassen. Abgrundtiefer Haß war nicht mit Dollars aus der Welt zu schaffen.
    „Wo willst du die ,Hivernage’ aufstellen?” fragte er beklommen.
    „In deinem Bunker. Auch die autonome

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