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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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weißt du genau, falscher Gott!«
    Thuraan lächelte, offenbar belustigt über die Worte Czenons. »Bevor du stirbst, möchte ich wissen, wie es dir gelungen ist, dich so lange zu verbergen. Und lass dir versichern, ich bin nicht der einzige, der das wissen möchte.«
    »Deine Häscher waren nicht so klug wie sie dachten! Es war mir ein Leichtes, ihnen zu entkommen. Sie konzentrierten sich auf unseren Anführer, das war ein Fehler.«
    Thuraan musterte ihn kühl und schüttelte den Kopf. »Es war kein Fehler, denn er wurde gefasst und euer erbärmlicher kleiner Aufstand beendet. Und du weißt, was mit eurem Anführer geschah, wohin er verbannt wurde.«
    Czenon schwieg. Er wusste, dass Thuraan nur mit ihm spielte.
    »Der Pardraach . Kein sehr angenehmer Ort.« Er lachte böse und schaute voller Genugtuung auf Czenon. »Würdest du auch gerne dorthin gebracht werden? Dort um dein Leben kämpfen?«
    Wieder antwortete Czenon nicht und Thuraan quittierte sein Schweigen mit zufriedener Miene. Für den Augenblick gab er sich damit zufrieden, jetzt interessierte ihn erst einmal etwas anderes, das wichtiger war. Eine innere Unruhe hatte ihn schon seit Tagen erfasst, die ihn noch immer verwirrte. Drohend trat er auf Czenon zu.
    »Der Fremde – wer ist er?«
    Czenon lachte voller Verachtung. »Er ist ein Feigling! Nur ein erbärmlicher, unbedeutender Feigling, der meine Tochter hier sterben lässt, anstatt gegen dich zu kämpfen.«
    »Denkst du denn im Ernst, Frevler, dass er etwas am Schicksal deiner Tochter hätte ändern können? Bist du wirklich so dumm?«
    »Er hätte es vermocht, wenn er es nur wirklich gewollt hätte!«
    Thuraan lachte, doch der Ernst, mit dem Czenon gesprochen hatte, ließ ihn rasch verstummen.
    Er trat bis auf einen Schritt an ihn heran, griff ihn mit einer Hand und hob ihn mühelos hoch, bis sich ihre Köpfe beinahe berührten. »WER IST ER?«
    Czenon spürte den Druck, den allein die Stimme Thuraans auf ihn ausübte und er glaubte, sein Kopf müsse zerspringen. Voller Schmerz stöhnte er auf, doch seine Lippen blieben stumm.
    »Nun gut«, sagte Thuraan nach einer Weile, während derer er sich an der stillen Qual Czenons labte. »Du besitzt eine gewisse Willenskraft, doch das wird dir auch nicht helfen. Ganz im Gegenteil, es macht deinen Tod für mich nur noch angenehmer.«
    Seine andere Hand ergriff den Kopf Czenons und presste sich hinein. Die eben noch lautlose Qual des alten Mannes machte übergangslos einem entsetzlichen Schrei Platz, aus dem der Schmerz einer ganzen Welt sprach.
    »O ja«, murmelte Thuraan, »du wirst mir alles erzählen. Alles, was du weißt!«
    Czenon besaß nicht die Kraft, sich dem Willen Thuraans zu widersetzen. Es war, als würde sich etwas Unsichtbares in seinen Kopf bohren und sich dort seinen Weg bahnen. Ob er wollte oder nicht – er begann zu reden. Doch genauso rasch, wie der Druck in seinem Kopf gekommen wo, so plötzlich verschwand er wieder und Czenon wurde wieder Herr seiner Sinne.
    Mit verschwommenem Blick schaute er sich um, überrascht davon, dass Thuraan von ihm abgelassen und ihn zu Boden hatte fallen lassen, gerade in dem Augenblick, als er schon gewonnen hatte. Oder war das alles nur ein Spiel?
    Seine Ohren rauschten und schienen zu trügen, doch tatsächlich hörte er von außerhalb der Halle Lärm und die Schreie von Männern.
    Dann zerbrach das mächtige Tor, das den Eingang in die Halle bildete, unter lautem Getöse, das ihn für eine Weile taub werden ließ. Als sich der Rauch gelegt hatte, kam eine Gestalt zum Vorschein, mit der Czenon niemals gerechnet hätte.
    Über sich sah er Thuraan aufschreien und plötzlich spürte er wieder so etwas wie Hoffnung in seinem Herzen. Nicht für sich, denn er wusste mit einer Klarheit, wie er sie nie zuvor erlebt hatte, dass er nicht überleben würde. Wohl aber Hoffnung für Linan, und sie war wichtiger als sein eigenes Leben. Viel wichtiger.
     
    ***
     
    Zur Überraschung des Fremden war der Eingang zum Serapis offenbar nicht bewacht, aber vielleicht täuschte ihn auch die schlechte Sicht, hervorgerufen durch den immer stärker werdenden Sturm. Das rote Feuer auf der Turmspitze flackerte unstet, doch vom Regen konnte es nicht gelöscht werden, das wusste er, war es doch kein natürliches Feuer, sondern stammte von Thuraan selber, und war genauso bösartig wie er selber.
    Nach kurzem Zögern ging er über den Vorplatz auf den Eingang zu, wo sich zwei am Boden liegende Schatten aus der Dunkelheit schälten. Er

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