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Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Rückkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Ritter
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niemals!«
    Ein bitteres Lachen war die Antwort. »Den Alten Göttern habe ich zu verdanken, dass ich jetzt hier bin.«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Nein, jeder hat die Möglichkeit, frei zu entscheiden. Auch du!«
    »Frei zu entscheiden?« Er lachte. »Ich fühle mich als Spielball der Götter. Warum kämpfen sie nicht selber gegen die Serapen? Warum muss ich ihnen als Werkzeug dienen?«
    »Du kennst die Gründe dafür ebenso gut wie ich«, antwortete der Alte. »Es ist ihnen verboten. Solange die Serapen existieren, können sie nur durch einen Menschen in diese Welt hinein wirken. Und dieser Mensch bist du, ob es dir gefällt oder nicht.«
    »Ja. Aber ich werde nicht für die Götter kämpfen, sondern für mich und meine Rache!«
    Der Alte verzog die Lippen zu einem Lächeln, in dem sich Verstehen und Bitterkeit mischten. »Der Grund, weshalb man etwas tut, ist nie von Bedeutung. Alles, was zählt, ist das Tun selber.«
    Schwer hob sich die Brust des Alten und es schien, als wäre er in Gedanken weit, weit fort. Dann aber, kaum hörbar, fügte er hinzu: »Rechtfertige dich nicht, denke nicht, fühle nicht. Habe kein Mitleid und zögere niemals. Ist es der Hass, der dich lenkt – gut! Ist es der Wunsch zu helfen – gut! Verfolge nur dein Ziel, dann wird dir eines Tages die Gnade des Vergessens geschenkt.«
    »Ist das die Weisheit, die ich von dir lernen soll? Ist das alles?« Bitterkeit sprach aus seiner Stimme, denn die Worte des alten Mannes waren nicht dazu angetan, ihm Mut zu machen.
    »Das, mein junger Freund, ist die einzige Weisheit, die es gibt. Die einzige.«
    Regen und Sturm begrüßten ihn draußen wie einen alten Bekannten; der Wind zerrte an seinem Mantel und versuchte, ihn vom Haus fort zu treiben, doch seine Kraft war stärker und pulsierte in ihm wie ein Feuer, das immer größer wurde. Dennoch benötigte er einige Augenblicke, um sich von der Erinnerung zu erholen, die er soeben nacherlebt hatte.
    Seine Fäuste ballten sich zusammen, bis das Weiße in den Knöcheln sichtbar wurde. Voller Wut sog er den Hass in sich auf, bis er schier zu bersten schien. Es würde ein sinnloser Kampf werden, ohne das Beryllyion , aber das war ihm jetzt gleichgültig. Nur noch der Hass zählte. Die Runen auf seiner Haut begannen aufzuleuchten, so dass sie sogar durch seine Kleidung zu erkennen waren, und in diesem Augenblick hatte er nichts Menschliches mehr an sich.
    Die wenigen Menschen, die bei diesem Wetter unterwegs waren und ihm begegneten, wischen ihm furchtsam aus und machten Zeichen gegen das Böse. Nicht wissend, dass das Böse schon lange unter ihnen war, aber anders als sie dachten.
     
    ***
     
    Mela war aus Frerins Zimmer getreten und schaute sich in der Schenke um. Sie hatten heute früher geschlossen, da das schlechte Wetter kaum jemanden hergelockt hatte. Zudem war Frerin noch immer in einem Zustand, der zu Besorgnis Anlass gab, und sie war froh, nicht länger die Fragen nach seinem Verbleib beantworten zu müssen. Zwar konnte er wieder reden und Befehle erteilen, dennoch wollte er nicht aufstehen und so lag er den ganzen Tag lang in seinem Bett und oft hörte sie ihn von draußen mit sich selber reden. Sie verstand nicht, was er sagte, aber es war sicherlich kein gutes Zeichen. Auch bestand er darauf, dass seine Tür stets geschlossen blieb, als hätte er Angst, dass jemand von draußen zu ihm hinein kam.
    Nicht, dass er ihr sonderlich am Herzen gelegen hätte, aber sie arbeitete hier und wusste nicht, was sie ohne diese Arbeit hätte tun sollen. Weder wollte sie auf den Feldern arbeiten noch das tun, wozu viele andere junge Frauen gezwungen waren. Nein, allein schon der Gedanke an die furchtbaren Männer in Boram machte ihr Angst.
    Doch sie zweifelte daran, dass Frerin je wieder der Alte sein würde; was immer sie im Turm der Anbetung mit ihm gemacht hatten, es schien ihn innerlich gebrochen zu haben. Er sprach merkwürdig und immer meinte sie, in seinen Augen einen Schimmer von Furcht sehen zu können. Eine Furcht, die einfach nicht vergehen wollte und ihn vielleicht bis ans Ende seines Lebens begleiten würde.
    Sie schauderte und ging zum Fenster. Wunderbar, dachte sie. Bei diesem Regen würde sie vollkommen durchnässt sein, wenn sie zu Hause angekommen war.
    Plötzlich durchzuckte es sie. Sie schaute sich nach allen Seiten um, denn ein Gefühl großer Gefahr hatte sie gepackt. Nein, dachte sie, eher ein Gefühl nahenden Unheils, dem niemand würde entkommen können.
    Sie schüttelte

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