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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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und blickte sich um, als sie hörte, wie sich der Aufzug hinter ihr erneut in Bewegung setzte, als Jim oben in Ebene 7 wieder an einem seiner Hebel zog. Die Plattform sank in den tiefen Schacht und verschwand außer Sichtweite.
    Als sie wieder nach vorn schaute, fielen Vee die untätigen Kräne, Ketten und Flaschenzüge auf, die hoch über den drei Luken in der Luft schwebten. Außerdem sah sie einige große, geriffelte und biegsame Röhren, die an monströse, segmentierte Würmer erinnerten. Sie nahm an, dass man sie unterschiedlich ausrichten konnte, um Material durch eine der drei Öffnungen im Boden abzuleiten. Handelte es sich um Verbrennungsöfen, die zur Entsorgung benutzt worden waren? Entsorgung von was? Da sie mitten in einer Fabrik standen, die der Fließbandproduktion von Dämonen gedient hatte, wollte sie es lieber nicht so genau wissen.
    »Ich hab diesen Deckel noch nie offen stehen sehen«, sagte Fred und runzelte die Stirn, als sie sich den Luken näherten. Um ihren Weg fortzusetzen, mussten sie zwischen ihnen hindurchgehen.
    »Ich war noch nicht oft hier«, erwiderte Roper, in dessen Stimme sich ein besorgter Unterton eingeschlichen hatte, »aber bei mir stand sie auch nie offen.«
    Earl und Tim waren den anderen vorausgeeilt und warteten bereits auf der anderen Seite der Öffnung, die wie der Krater eines Miniaturvulkans wirkte. Johnny blieb mit seinen angeleinten Dämonen etwas zurück, während Fred, Roper und Vee sich der Grube näherten. Die Himmelsboten thronten hinter Fred und drehten die Köpfe langsam hierhin und dorthin, behielten die Umgebung im Auge.
    »Das ist, als ob man einem Raumschiff in den Arsch guckt«, merkte Roper an, und so war es in der Tat. Vee lehnte sich nicht allzu weit über den Rand – das tat keiner von ihnen, aus Angst vor dieser flimmernden Hitze –, doch es war offensichtlich, dass unten in dem kreisförmigen Schacht ein Feuer loderte, das gleichermaßen strahlend hell wie glühend heiß war.
    »Sir!«, rief Earl von der anderen Seite. »Das sollten Sie sich unbedingt ansehen.«
    Roper machte sich auf den Weg zu Earl und Tim, Fred und Vee schlossen sich an. Die Himmelsboten verharrten wachsam an Ort und Stelle.
    Earl bückte sich und erhob sich mit etwas in der Hand, das auf den ersten Blick ein weißes Bettlaken zu sein schien. Eine Robe, wie sie viele der Engel trugen, befleckt mit getrocknetem, bräunlichem Blut.
    Roper nahm ihm die Robe ab und beäugte sie grimmig.
    »Was ist denn das hier?«, wollte Fred wissen. Er trat näher an die manschettenartige Erhöhung heran, die den Rand der Grube darstellte, und kniete sich hin, um einen Gegenstand vom Boden aufzuheben. Er hielt ihn Roper entgegen, damit dieser ihn erkennen konnte.
    Der Sicherheitschef trat neben ihn und nahm den Gegenstand aus seiner Hand entgegen. Ein kleines güldenes Kruzifix an einer dünnen Goldkette. Als Roper sie näher betrachtete, rutschte ihm die Kette zwischen den Fingern hindurch und landete vor seinen Füßen. »Ups.« Fred musterte das zu Boden gefallene Kruzifix. In diesem Augenblick warf Roper dem Sohn des Geistlichen die blutige Robe über den Kopf und den Oberkörper. Dadurch war dieser für einen Moment blind und orientierungslos, und Roper versetzte ihm mit beiden Händen einen kräftigen Stoß vor die Brust.
    Vees Atem stockte, als sie Fred rückwärts über den Rand der Grube taumeln und schreiend hineinstürzen sah.
    »Jawoll!«, brüllte Earl triumphierend und ging leicht in die Hocke, um einen festeren Stand zu haben, als er den Granatwerfer unter dem Lauf seiner M16 abfeuerte.
    Die Himmelsboten standen gerade im Begriff, mit ihren Waffen auf Roper anzulegen, als die Granate direkt vor ihnen explodierte. Eines der schwach leuchtenden Wesen wurde in Stücke gerissen und sein Partner stand nahe genug, um ebenfalls zu Boden geworfen zu werden. Bevor er wieder auf die Beine kommen konnte, ließen Tim und Johnny einen Kugelhagel auf ihn einprasseln, Tim mit einer langen Salve aus seinem Sturmgewehr und Johnny mit einer Reihe schnell aufeinanderfolgender Pistolenschüsse. Der Himmelsbote stieß einen schrecklichen Laut aus, das einzige Geräusch, das Vee von diesen Kreaturen je vernommen hatte. Es erinnerte an den hohen Schrei eines Falken. Dann blieb sein durchlöcherter Körper reglos neben der breiigen Masse liegen, die einmal sein Kamerad gewesen war.
    Auch Vee war in die Hocke gegangen und hielt ihre Waffe schussbereit, doch sie richtete den stumpfen Lauf ratlos auf Earl und

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