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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verhafte euch als Schattenfreunde.« Nun, ihre Stimme war ruhig. Dabei wäre sie am liebsten vor Freude gehüpft. Und Birgitte hatte das Ganze für gefährlich gehalten!
    »Das ist lächerlich«, sagte Shiaine eiskalt. »Ich wandle im Licht!«
    »Nicht, wenn Ihr mit diesen beiden da wandelt«, erwiderte Elaine. »Ich weiß genau, dass sie sich in Tar Valon, Tear und Tanchico als Schwarze Ajah erwiesen haben. Sie haben es nicht bestritten, oder? Weil sie wissen, dass ich…«
    Plötzlich umschwirrten sie Funken. Sie zuckte hilflos, Muskeln verkrampften sich, Saida r entglitt ihr. Sie konnte Vandene und Careane und Sareitha zucken sehen, als auch sie Funken schlugen. Es dauerte nur einen Augenblick lang, aber als die Funken verschwanden, fühlte sich Elayne wie durch die Mangel gedreht. Sie hielt sich an Sareitha fest, um nicht zu fallen, und Sareitha klammerte sich mindestens genauso hart an ihr fest. Vandene und Careane stützten einander schwankend, jede hatte der anderen das Kinn auf die Schulter gelegt. Falion und Marillin sahen überrascht aus, aber wenige Herzschläge später hüllte sie das Licht der Macht ein. Elayne fühlte, wie sich die Abschirmung um sie legte, sah, wie sie sich um die anderen drei legte. Fesseln waren nicht nötig. Ohne einander zu stützen, wäre jede von ihnen gefallen. Sie hätte geschrien, wäre ihr das möglich gewesen. Hätte sie gedacht, dass Birgitte und die anderen mehr hätten tun können als zu sterben.
    Vier Frauen traten ein, die Elayne erkannte. Asne Zeramene und Temaile Kinderode. Chesmal Emry und Eldrith Jhondar. Vier Schwarze Schwestern. Sie hätte heulen können. Sareitha stöhnte leise.
    »Warum habt ihr so lange gewartet?«, verlangte Asne wütend von Falion und Marillin zu wissen. Die schräg stehenden Augen der Saldaeanerin funkelten erbost. »Ich habe das benutzt, damit sie nicht fühlen, wie wir Saidar umarmen, aber warum habt Ihr bloß hilflos da rumgestanden?« Sie fuchtelte mit einem kleinen, gekrümmten schwarzen Stab herum, vielleicht von einem Fingerbreit Durchmesser, der seltsam matt schimmerte. Das Ding schien sie zu faszinieren.
    »Ein ›Geschenk‹ von Moghedien. Eine Waffe aus dem Zeitalter der Legenden. Ich kann damit einen Mann auf hundert Schritte töten oder ihn nur betäuben, wenn ich ihn der Befragung unterziehen will.«
    »Ich kann einen Mann töten, wenn ich ihn sehe«, sagte Chesmal verächtlich. Groß und hübsch war sie das Abbild eisiger Arroganz.
    Asne schniefte. »Aber mein Ziel könnte von hundert Schwestern umgeben sein, und niemand würde wissen, was ihn getötet hat.«
    »Vermutlich kann er ganz nützlich sein«, gab Chesmal widerstrebend zu. »Warum seid ihr da bloß so einfach rumgestanden?«
    »Sie hatten uns abgeschirmt«, sagte Falion erbittert.
    Eldrith stockte der Atem, und sie legte eine dicke Hand an die runde Wange. »Das ist unmöglich. Es sei denn…« Sie kniff die dunklen Augen zusammen. »Sie haben eine Methode entdeckt, den Schein zu verbergen, ihre Gewebe zu verbergen. Nun, das könnte nützlich sein.«
    »Ich danke euch für eure Rettung im richtigen Moment«, sagte Shiaine und stand auf, »aber habt ihr einen Grund, heute Nacht herzukommen? Hat Moridin euch geschickt?«
    Asne lenkte einen Strom Luft, der Shiaines Wange mit einem lauten Klatschen traf und sie taumeln ließ. »Bleibt höflich, und vielleicht lassen wir Euch mitkommen. Oder wir können Euch auch tot zurücklassen.« Shiaines Wange war gerötet, aber ihre Hände blieben an ihrer Seite. Ihr Gesicht war ausdruckslos.
    »Wir brauchen bloß Elayne«, sagte Temaile. Sie war hübsch auf eine fuchsgesichtige Art und Weise, dem Erscheinungsbild nach trotz des alterslosen Gesichts fast ein zerbrechliches Kind, aber in ihren blauen Augen lag ein ungesundes Flackern. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Ich würde ja gern mit den anderen spielen, aber sie wären eine Last, die wir nicht brauchen können.«
    »Wenn Ihr töten wollt«, sagte Marillin, als würde sie über den Brotpreis sprechen, »dann verschont Careane. Sie gehört zu uns.«
    »Ein Geschenk von Adeleas«, murmelte Vandene, und Careane riss die Augen weit auf. Ihr Mund öffnete sich, aber es kam kein Laut heraus. Die beiden Frauen sackten zusammen, fielen auf den Teppich. Vandene wollte sich wieder auf die Füße kämpfen, aber Careane starrte bloß zur Decke; der Griff von Vandenes Gürtelmesser ragte unter ihrem Brustbein empor.
    Das Leuchten hüllte Chesmal ein, und sie berührte

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