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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schluchzen.
    Elayne holte tief Luft. Jetzt hatte sie neun der zehn Häus er, die sie brauchte. Sie gab sich keinen Illusionen hin. Welche Gründe auch immer Sylvase bewegten, Lir und Karind versuchten zu retten, was zu retten war, indem sie sich von einer verlorenen Sache lossagten und sich dem Haus anschlossen, das plötzlich aufzusteigen schien. Sie würden von ihr erwarten, eine Vorzugsbehandlung zu bekommen, weil sie sie vor ihrer Thronbesteigung unterstützt hatten, während sie gleichzeitig vergaß, dass sie je Arymilla unterstützt hatten. Sie würde keines von beiden tun. Aber sie konnte sie auch nicht so einfach ablehnen. »Trakand heißt Baryn willkommen.« Aber nicht erfreut. Das niemals. »Trakand heißt Anshar willkommen. Hauptmann Guybon, bringt die Gefangenen so schnell in die Stadt, wie Ihr könnt. Waffenmänner von Caeren, Baryn und Anshar erhalten ihre Waffen und die Ausrüstung zurück, sobald die Proklamationen verschickt wurden, aber sie können ihre Banner jetzt sofort zurückhaben.« Er salutierte und zog den Braunen herum, rief bereits Befehle.
    Als Elayne die graue Stute in Richtung Dyelin in Beweg ung setzte, die gefolgt von Catalyn und den drei jungen Narren in ihren vergoldeten Rüstungen aus einer Seitenstraße kam, schlossen sich Sylvase, Lir und Karind ihr hinter Birgitte an. Sie verspürte kein Unbehagen, sie im Rücken zu haben, nicht mit hundert Gardistinnen um sie herum. Bis zu diesen Proklamationen würde man sie genau im Auge behalten. Sylvase eingeschlossen. Elayne dachte bereits an die Zukunft.
    »Du bist schrecklich still«, sagte Birgitte leise. »Du hast gerade einen großen Sieg davongetragen.«
    »Und in ein paar Stunden«, erwiderte sie, »werde ich erfahren, ob ich noch einen erringen muss.«

KAPITEL 17
 
Eine Tasse Kaf
    Furyk Karede drückte die Faust in dem Panzerhandschuh ans Herz, erwiderte den Salut des Wachtpostens und ignorierte die Tatsache, dass der Mann ausspuckte, als er an ihm vorbeiritt. Er hoffte, dass die achtzig Männer und einundzwanzig Ogier hinter ihm es ebenfalls ignorierten. Sie taten es besser, wenn sie wussten, was gut für sie war. Er wollte hier Informationen erhalten, und jedes Blutvergießen würde das nur schwerer machen. Seit sein Leibdiener Ajimbura wegen einer angeblichen Beleidigung seines Herrn einem Standartenträger sein Messer ins Herz gerammt hatte - es hatte sich um eine echte Beleidigung gehandelt, aber Ajimbura hätte sein Temperament genauso zügeln müssen, wie er es auch tat -, hatte er den drahtigen kleinen Bergnomaden im Wald bei den Sulʹdam und Damane und einigen der Totenwächter bei der Bewachung der Lasttiere zurückgelassen, wann immer er ein Lager betrat. Er hatte einen langen Weg von Ebou Dar zurückgelegt und den Wind gejagt, war beinahe vier Wochen hinter Gerüchten hergehetzt, bis ihn die Hinweise hier in dieses Lager im östlichen Zentral-A ltara gebracht hatte.
    Die ordentlichen Reihen heller Zelte und Pferdeleinen standen in einer Waldlichtung, die groß genug für landende Raken gewesen wäre, aber es gab keine Anzeichen von Raken oder Fliegern, keine Bodenmannschaft mit ihren Wagen und Rafcenbetreuern. Aber er hatte schon seit längerem keinen Raken mehr am Himmel gesehen. Angeblich hatte man sie alle nach Westen geschickt. Den Grund dafür kannte er nicht, und er war ihm auch egal. Die Hochlady war sein Ziel und seine ganze Welt. Ein hoher, schmaler Nachrichtenpfosten warf seinen langen Schatten in der frühen Morgensonne, also musste es hier irgendwo Raken geben. Seiner Einschätzung nach umfasste das Lager eintausend Männer, die Hufschmiede und Köche und dergleichen nicht mit eingerechnet. Interessanterweise trug jeder Soldat, den er sehen konnte, die vertraute Rüstung der Heimat und nicht diese zweiteiligen Harnische und Helme mit Visierstangen. Normalerweise verstärkte man die Streitkräfte mit Männern von dieser Seite des Ozeans. Es war auch bemerkenswert, dass sie alle die Rüstungen trugen. Nur selten ließ ein Kommandant seine Soldaten die Rüstungen tragen, solange er nicht bald mit einem Einsatz rechnete. Den Gerüchten nach zu urteilen, die er aufgeschnappt hatte, konnte das hier der Fall sein.
    Drei Flaggenstangen markierten das Kommandozelt, eine hohe, geschlossene Konstruktionen aus heller Zeltplane mit Luftlöchern entlang der Spitze, die auch als Rauchabzugslöcher dienten. Jetzt kam kein Rauch aus ihnen, denn der Morgen war nicht besonders kalt, obwohl die Sonne noch nicht weit über dem

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