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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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größten Teil der Morgenkühle wegnahm und das Lampenöl die Luft mit Rosenduft erfüllte. Sie wünschte sich, Birgitte wäre da gewesen. Der oberflächlichen Gereiztheit nach zu urteilen, die durch den Bund strömte, beschäftigte sie sich mit Berichten. Ihr Ärger war nicht groß genug, dass es etwas Dringendes sein konnte.
    Die Ankunft Luans und der anderen vor der Stadt mit ihren sechzigtausend Waffenmännern hatte mehr als nur etwas Aufregung verursacht und spontane Feiern in den Straßen ausgelöst, als klar wurde, dass sie nicht in die von Jarid Sarand verlassenen Lager ziehen würden. Er hatte Männer aus anderen Häusern mitgenommen, die jetzt auf Elaynes Seite standen, obwohl sie das noch nicht wissen konnten. Allein das Licht wusste, welchen Ärger dieser verdammte Mann machen würde. Aber Hanselles Botschaft verlieh dem riesigen Lager nur eine Meile südlich von Niedercaemlyn eine neue Bedeutung. Wenn Arathelle, Luan und die anderen wussten, dass die Stadt mit Hilfe von Wegetoren aus Tear und Illian versorgt wurde, und bestimmt wusste das mittlerweile ganz Andor, waren sie vielleicht zu der Einsicht gekommen, dass eine Belagerung sinnlos war. Sicheres Geleit war eine Sache von Heeren im Feld. Vielleicht beabsichtigten sie, Caemlyns Aufgabe zu verlangen, um einen großen Angriff zu vermeiden. Die Unterstützungsproklamationen waren von Kusinen statt von Reitern befördert und angeschlagen worden, und zwar von Aringill bis zu den Minenstädten in den Verschleierten Bergen, oder würden es vielmehr bald sein, aber selbst wenn Sumeko und die anderen Kusinen sich beim Heilen verausgabten, würden die Waffenmänner von Caeren, Anshar und Baryn, die nicht von Jarid mitgenommen worden waren, ihre Streitkräfte nicht einmal annährend auf sechzigtausend Mann aufstocken. Kleine Gruppen Waffenmänner strömten nun in die Stadt, nachdem sich die Nachricht verbreitete, dass es sicher war, sich Caemlyn zu nähern, aber es waren nicht genug. Es mochte noch eine Woche oder länger dauern, bevor Gruppen in vernünftiger Größe erschienen. Jene, die aus Furcht vor Arymillas Heer die Stadt gemieden hatten. Das Ergebnis eines massiven Angriffs stand keinesfalls von vornherein fest - Männer auf einer Mauer hatten beträchtliche Vorteile gegenüber denen, die sie zu erklimmen suchten - aber bestenfalls würde es eine knappe Sache sein, und es bestand keine Aussicht auf baldige Hilfe. Dyelin hatte Danine Candraed im Westen noch einen Besuch abgestattet, aber die Frau zauderte noch immer. Elayne hatte neun Häuser, wo sie zehn brauchte, alles hing in der Schwebe, und Danine konnte sich verflucht noch mal nicht entscheiden, ob sie für oder gegen Trakand war.
    »Warum wollen sie mit mir sprechen?« Es gelang ihr, Birg ittes Gereiztheit aus der Stimme zu halten. Birgittes und ihre eigene.
    Hanselle errötete erneut. Das schien er schnell zu tun. Sollt en sie doch alle zu Asche verbrennen, sie hatten wahrhaftig einen Jungen geschickt! »Darüber hat man mich nicht informiert, meine Lady. Man hat mir einfach aufgetragen, nach sicherem Geleit zu fragen.« Er zögerte. »Ohne Zusicherung werden sie die Stadt nicht betreten, meine Lady.«
    Sie erhob sich, ging zu ihrem Schreibtisch, nahm ein Blatt gutes, weißes Papier aus dem Papierkasten aus Rosenholz und tauchte eine Feder in das Kristalltintenfässchen mit der Silberfassung. Präzise Buchstaben flössen ohne ihren üblichen Schwung auf die Seite. Sie war knapp und punktgenau.
    Lord Luan Norwelyn, Lady Arathelle Renshar, Lord Pelivar Coelan, Lady Aemlyn Carand, Lady Ellorien Traemane und Lord Abelle Pendar dürfen Caemlyn ohne Befürchtungen betreten und können versichert sein, dass sie und ihr Gefolge die Stadt zu jedem gewünschten Zeitpunkt wieder verlassen können. Ich werde sie heute Nachmittag zwanglos im Großen Saal empfangen, wie es ihrer Stellung entspricht. Wir müssen über die Grenzländer sprechen.
    Elayne Trakand Tochter-Erbin von Andor Hohe Herrin von Haus Trakand Sie versuchte ruhig zu bleiben, aber die Stahlspitze grub sich bei den letzten Buchstaben in das Papier. Sicheres Geleit. Mit der Macht brannte sie eine Siegelkerze an, und ihre Hand zitterte, als sie goldgelben Lack auf die Seite tröpfelte. Sie deuteten an, dass sie versuchen würde, sie gewaltsam festzuhalten. Nein, sie deuteten es mehr als nur an! Im Grunde genommen sagten sie es! Sie drückte ihr Siegel, eine blühenden Lilie, in den Lack, als wollte sie versuchen, ihn durch die Tischplatte zu

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