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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aber mit denen würden die Saldaeaner selbst fertig werden müssen. Auf einer anderen Scheune und einem Stall flackerten Flammen im Stroh auf, Männer husteten durch den ätzenden Rauch, während sie mit ihren Bögen schössen.
    Hör mir zu, Lews Therin. Das Feuer. Du musst etwas dagegen unternehmen!
    Lews Therin schwieg, webte nur seine Gewebe, um Troll ocs und Myrddraal zu töten.
    »Logain«, rief Rand. »Die Feuer! Löscht sie!«
    Der Ashaʹman antwortete auch nicht, aber Rand sah Gewebe, die die Hitze aus den Flammen sogen und sie löschten. Sie verschwanden einfach, ließen kaltes, geschwärztes Stroh zurück, von dem nicht einmal mehr Rauch aufstieg. Der Tod wandelte unter den Trollocs, aber sie waren jetzt so nahe am Haus, dass sogar die Explosionen der Feuerbälle das Gebäude erschütterten.
    Plötzlich stand ein Myrddraal vor dem Fenster, das blasse, augenlose Gesicht so ruhig wie das einer Aes Sedai. Das Schwert zuckte bereits auf Rand zu. Zwei geschleuderte Aiel-Speere trafen seine Brust, ein Wurfmesser bohrte sich in seine Kehle, aber er stolperte bloß zurück, bevor er das Schwert erneut hob. Rand legte die Finger zusammen, und kurz bevor ihn die Klinge treffen konnte, schössen hundert Flammenpfeile durch den Myrddraal und warfen ihn zwanzig Schritte zurück. Er blieb durchbohrt liegen, schwarzes Blut tränkte den Boden. Myrddraal starben selten auf der Stelle, aber dieser zuckte nicht einmal mehr.
    Hastig suchte Rand nach weiteren Zielen, aber dann bemerkte er, dass Lews Therin aufgehört hatte, die Macht zu lenken. Er konnte noch immer die Gänsehaut spüren, die ihm verriet, dass Cadsuane und Alivia die Macht hielten, konnte noch immer das Saidin in Logain fühlen, aber der andere Mann webte auch nicht länger. Der Erdboden draußen war mit Leichen und Körperteilen übersät, von den Feldern bis fast zur Hauswand. Nur noch wenige Schritte entfernt. Ein paar Pferde der Myrddraal standen noch, eines hielt den Vorderlauf hoch, als wäre er gebrochen. Ein kopfloser Myrddraal stolperte herum, hieb wild mit dem Schwert um sich, und hier und da zuckte ein Trolloc oder versuchte sich vergeblich noch einmal zu erheben, aber sonst rührte sich nichts mehr.
    Es ist vorbei, dachte er. Es ist vorbei, Lews Therin. Du kannst Saidin jetzt loslassen. Harilin und Enaila standen auf dem Tisch, verschleiert und mit Speeren in den Händen. Min stand mit grimmigem Gesicht neben ihnen, in jeder Hand ein Wurfmesser. Der Bund war voller Furcht, und nicht um sich selbst, wie er vermutete. Sie hatten ihm das Leben gerett et, aber jetzt musste er sich selbst retten.
    »Das war knapp«, murmelte Logain. »Wäre das vor meiner Ankunft geschehen… Wirklich knapp.« Er schüttelte sich und ließ die Quelle los, wandte sich von dem glaslosen Fenster ab. »Wollt Ihr diese neuen Gewebe nur Euren Favoriten überlassen, so wie Taim? Diese Tore. Wo haben wir diese Trollocs hingeschickt? Ich habe Euer Gewebe lediglich genau kopiert.«
    »Es ist egal, wo sie gelandet sind«, sagte Rand abwesend. Seine Aufmerksamkeit war auf Lews Therin konzentriert. Der Wahnsinnige, diese verfluchte Stimme in seinem Kopf, schöpfte noch etwas mehr von der Macht. Lass los, Mann.
    »Schattengezücht überlebt den Durchgang durch ein Weget or nicht.«
    Ich will sterben, sagte Lews Therin. Ich will zu meiner Ilyena.
    Wenn du wirklich sterben wolltest, warum hast du dann die Trollocs getötet?, dachte Rand. Warum diesen Myrddraal töten? »Die Leute werden Gruppen toter Trollocs und vielleicht auch Myrddraal ohne jede äußere Verletzung finden«, sagte er laut.
    Ich glaube, ich kann mich ans Sterben erinnern, murmelte Lews Therin. Ich erinnere mich, wie ich es getan habe. Er schöpfte weiter, und Rands Schläfen fingen an zu schmerzen.
    »Aber nicht zu viele an einer Stelle. Das Ziel ändert sich jedes Mal, wenn sich das Todestor öffnet.« Rand rieb sich die Schläfen. Dieser Schmerz war eine Warnung. Er stand kurz davor, die Menge an Saidin zu halten, die er kontrollieren konnte, ohne zu sterben oder ausgebrannt zu werden. Du kannst noch nicht sterben, sagte er zu Lews Therin. Wir müssen bis Tarmon Gaiʹdon überleben, oder die Welt stirbt.
    »Ein Todestor«, sagte Logain voller Abscheu. »Warum haltet Ihr noch immer die Macht?«, fragte er dann plötzlich.
    »Und so viel. Wenn Ihr mir beweisen wollt, dass Ihr stärker seid, als ich es bin, das weiß ich bereits. Ich habe gesehen, wie groß Eure Todestore verglichen mit meinen waren. Und ich würde

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