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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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rotierten zu… nicht zu Öffnungen, sondern nur zu dem vier mal vier Schritte großen nebelhaften Hintergrund eines Tors. Statt offen zu bleiben, schnappten sie wieder zu, um sich dann wieder drehend zu öffnen. Und statt an Ort und Stelle zu bleiben, rasten sie auf die Trollocs zu. Wegetore und doch etwas anderes. Todestore. Sobald sich die Todestore in Bewegung setzten, verknotete Lews Therin die Gewebe, ein lockerer Knoten, der nur wenige Minuten halten würde, bevor er dem Gewebe erlaubte, sich wieder aufzulösen. Und er webte schon weiter. Mehr Todestore, mehr Feuerblumen, die die Hauswände erbeben ließen und Trollocs in Stücke rissen. Die ersten der fliegenden Todestore trafen die Trollocs und schnitten sich einen Weg durch sie hindurch. Es war nicht nur der messerscharfe Rand der sich öffnenden und schließenden Tore. Wo ein Todestor vorbeizog, da gab es einfach keine Trollocs mehr. Meine Hände!, heulte der Wahnsinnige. Meine Hände!
    Langsam hob Rand die Hände, stieß sie durch die Öffnung. Augenblicklich webte Lews Therin Feuer und Erde in komplizierten Kombinationen, und aus Rands Fingerspitzen lösten sich rote Fäden, zehn an jeder Hand. Flammenpfeile. Sobald sie verschwanden, erschienen die nächsten, und das so schnell, das sie nur zu flackern schienen statt sich auszubreiten. Trollocs zuckten, wenn sich von diesen Blitzen getroffenes Fleisch und Blut erhitzte und verflüssigte, zuckten und stürzten mit Löchern, die durch ihre massigen Körper gestanzt worden waren. Oft stürzten auch nur drei oder vier hinter dem ersten Opfer, bis sich die Blitze erschöpften. Er spreizte die Finger und bewegte langsam die Hände hin und her, verbreitete den Tod entlang der ganzen Linie. Feuerblumen erschienen, die er nicht gewebt hatte, und Todestore, die etwas kleiner als Lews Therins waren, und Feuerpfeile, die von Logain kommen mussten. Die anderen Ashaʹman passten auf, aber nur wenige würden auf Positionen stehen, auf denen sie sehen konnten, wie man die letzten beiden Gewebe herstellte.
    Trollocs fielen zu Hunderten, zu Tausenden, niederg estreckt von Blitzen und von Feuerbällen, Feuerblumen und Todestoren und Flammenpfeilen, die Erde selbst explodierte unter ihren Füßen, und doch stürmten sie brüllend weiter und schwangen die Waffen. Myrddraal ritten dicht hinter ihnen, Schwerter mit schwarzen Klingen in der Hand. Als sie die Außengebäude erreichten, kreisten ein paar der Trollocs sie ein, hämmerten mit den Fäusten gegen die Türen, gingen mit Schwertern und Speeren auf die Wände los, warfen Fackeln auf die Strohdächer. Die dort oben stehenden Saldaeaner bedienten ihre Reiterbögen, so schnell sie konnten, traten die Fackeln zurück nach unten, aber ein paar blieben an den Dachrändern hängen, und selbst das feuchte Stroh fing Feuer.
    Das Feuer, dachte Rand, an Lews Therin gewandt. Die Sald aeaner werden brennen! Tu was!
    Lews Therin gab keine Erwiderung, webte nur den Tod, so schnell wie er konnte, und warf ihn den Trollocs entgegen, Todestore und Flammenpfeile. Ein von einem halben Dutzend roter Fäden durchbohrter Myrddraal wurde aus dem Sattel geschleudert, dann ein weiterer. Ein Dritter verlor durch einen Flammenpfeil den Kopf in einer Explosion aus kochendem Blut und Fleisch, aber er ritt weiter und schwenkte das Schwert, als wüsste er nicht, dass er tot war. Rand suchte sie sich heraus. Wenn die Myrddraal alle getötet wurden, wandten sich die Trollocs möglicherweise zur Flucht.
    Jetzt webte Lews Therin nur noch Todestore und Flamm enpfeile. Die Masse der Trollocs befand sich unterdessen zu nahe am Haus für Feuerblumen. Einige der Ashaʹman erkannten das offensichtlich nicht sofort. Lautes Donnern ließ das Zimmer erbeben, das ganze Herrenhaus erzitterte wie von riesigen Vorschlaghämmern getroffen, bebte, als würde es sich in seine Bestandteile auflösen, und dann hörten die Explosionen auf, außer an den Stellen, wo ein Feuerball aufflammte oder der Boden selbst explodierte, um Trollocs wie kaputte Spielzeuge umherzuwirbeln. Der Himmel schien Blitze zu regnen. Silberblaue Blitze schlugen so nahe am Haus ein, dass die Haare auf Rands Armen und Brust sich aufrichten wollten, genau wie die auf seinem Kopf.
    Ein paar Trollocs gelang es, die Türen zu einer der Scheun en aufzuzwingen, und sie strömten hinein. Rand bewegte die Hände, mähte die noch draußen stehenden mit flackernden roten Fäden nieder, die Löcher in sie hineinstanzten. Ein paar hatten es ins Innere geschafft,

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