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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schneller. Rand konnte die Gewebe nicht sehen, die einige der Blitze anzogen. Jetzt, da sie entdeckt worden waren, fingen die Trollocs an zu brüllen, ein wortloser Aufschrei der Wut. In den strohgedeckten Wirtschaftsgebäuden, großen, stabilen Scheunen und Ställen, steckten einige von Basheres Soldaten die Köpfe heraus und zogen sie schnell wieder zurück, knallten die Türen hinter sich zu.
    »Ihr habt Euren Aes Sedai erlaubt, dass sie zur Selbstvert eidigung die Macht lenken können?«, sagte er ruhig.
    »Sehe ich wie ein solcher Narr aus, das nicht zu tun?«, fauchte Logain. Er stand an einem anderen Fenster und hielt bereits Saidin, beinahe genauso viel, wie Rand schöpfen konnte. Er webte so schnell er konnte. »Wollt Ihr hier helfen oder bloß zusehen, mein Lord Drache?« In den Worten lag viel zu viel Sarkasmus, aber jetzt war nicht der Augenblick, das zur Sprache zu bringen.
    Rand holte tief Luft, ergriff den Fensterrahmen, um gegen den Schwindel gewappnet zu sein, der kommen würde - die goldmähnigen Drachenköpfe auf seinen Handrücken schienen sich zu winden -, und griff nach der Macht. Alles drehte sich in seinem Kopf, als Saidin in ihn hineinfloss, eisige Flammen und zerberstende Berge, Chaos, das ihn fortspülen wollte. Aber von süßer Reinheit. Dieses Wunder berührte ihn noch immer. In seinem Kopf drehte sich alles, und sein Magen wollte sich ausleeren, die seltsame Übelkeit, die mit dem Makel hätte verschwinden sollen, aber das war nicht der Grund, warum er sich noch fester am Fenster festkrallte. Die Eine Macht erfüllte ihn - aber in dem Moment der Übelkeit hatte sie Lews Therin ihm entrissen.
    Starr vor Entsetzen starrte er die Trollocs und Myrddraal an, die auf die Scheunen zuhielten. Gefüllt mit der Macht konnte er die Anstecker ausmachen, die an gewaltigen gepanzerten Schultern befestigt waren. Der silberne Wirbelwind der Ahfʹfrait und der blutrote Dreizack der Koʹbal. Der gespaltene Blitz der Ghraemʹlan und die Krummaxt der Alʹghol. Die Eisenfaust der Dhaiʹmon und die rote, blutbefleckte Faust der Knoʹmon. Und da waren Schädel. Der gehörnte Schädel der Dhaʹvol und die aufgeschichteten Totenköpfe der Gharʹghael und der mit der sensenförmigen Klinge gespaltene Schädel der Dhjinʹnen und der mit einem Dolch durchbohrte Schädel der Bhanʹsheen. Trollocs liebten Totenschädel, sofern sie überhaupt etwas liebten. Es hatte den Anschein, dass die zwölf Hauptstämme hier vertreten waren, und ein paar der weniger bedeutenden. Er sah Symbole, die ihm unbekannt waren. Ein starrendes Auge, eine von einem Dolch durchbohrte Hand, eine in Flammen gehüllte menschliche Gestalt. Sie näherten sich den Ställen, aus deren Strohdächern sich Schwerter bohrten, als die Saldaeaner versuchten, sich Wege aufs Dach freizuschneiden. Stroh war zäh. Sie würden verzweifelt arbeiten müssen. Seltsam. Die Gedanken, die einem kamen, obwohl ein Verrückter mit Todessehnsucht einen beim nächsten Herzschlag töten konnte.
    Glas und Holz splitterten, als Ströme aus Luft den Fensterr ahmen vor ihm herausstießen. Meine Hände, keuchte Lews Therin. Warum kann ich meine Hände nicht bewegen? Ich muss die Hände heben! Erde, Luft und Feuer strömten in ein Gewebe, das Rand nicht kannte, sechs von ihnen zugleich. Obwohl er sie erkannte, als er das fertige Gewebe sah. Feuerb lumen. Sechs vertikale rote Schäfte erschienen mitten unter den Trollocs, zehn Fuß hoch und dünner als Rands Unterarme. Der nächststehende Trolloc würde ihr schrilles Jaulen hören, aber falls seit dem Krieg gegen den Schatten nicht die Erinnerungen weitervererbt worden waren, würden sie nicht erkennen, dass sie den Tod hörten. Lews Therin drehte den letzten Strom Luft, und Feuer blühte auf. Mit einem das Herrenhaus erschütternden Donnern dehnte sich jeder der roten Schäfte schlagartig zu einer dreißig Fuß durchmessenden Flammenscheibe aus. Gehörnte Köpfe und mit Schnauzen versehene Köpfe flogen durch die Luft, umherwirbelnde Arme und Stiefel und Beine, die in Pfoten oder Hufen endeten. Hundert Schritte oder weiter von der Explosion entfernte Trollocs stürzten, und nur einige standen wieder auf. Er hatte die Gewebe noch nicht fertiggestellt, da webte Lews Therin schon sechs andere, mit Feuer versetzter Geist, das Gewebe für ein Wegetor, aber dann fügte er hier und da Erde hinzu. Die vertrauten vertikalen, silbrig blauen Striche erschienen, nicht weit von dem Herrenhaus entfernt, Gelände, das Rand gut kannte,

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