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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sind.«
    »Wir haben alle Arten von Mitgliedern«, mischte Erin sich ein.
    »Alle Arten von Volksgruppen«, ergänzte Holt. »Wir haben ein Herz für die Entrechteten.«
    »Und wer wäre das?«, fragte Martinez.
    »Lesen Sie unsere Broschüren. Unsere Mitglieder schreiben die Artikel selbst.« Er nahm ein paar Flugblätter vom Tisch. »Dieser hier - über die Missstände der Diskriminierung von Minderheiten - wurde von Joe Staples verfasst, einem Afroamerikaner. Der andere Text, über den Vorrang der englischen Sprache in Amerika, stammt von einem ehemaligen Marineinfanteristen, der jetzt als Psychologe arbeitet.« Holt konzentrierte sich jetzt ganz auf Martinez. »Mr. Tarpin beleuchtet hier nur ein allgemein bekanntes Phänomen - nämlich die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten nur eine einzige Amtssprache haben und es sich bei dieser Sprache um Englisch handelt. Wenn Sie diesen Artikel lesen, werden Sie feststellen, dass er nichts gegen Lateinamerikaner hat. Jeder, der in den USA lebt, sollte Englisch sprechen.« Er lächelte. »So wie Sie es gerade tun.«
    »Freut mich zu hören, dass Mr....«, Martinez schaute auf das Flugblatt, »Mr. Tarpin meine Englischkenntnisse gutheißen würde.«
    »Was niemanden verwundert, da es sich bei Detective Martinez um einen Amerikaner handelt«, bemerkte Webster. »Das bedeutet natürlich auch, dass Detective Martinez weitaus mehr Amerikaner ist als ein Kanadier wie Sie, Mr. Holt. Und da Sie ja so sehr dafür eintreten, dass Angehörige eines Volkes unter sich bleiben sollten, wäre es vielleicht besser, wenn Sie nach Kanada zurückgingen.«
    Webster kochte vor Wut, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Martinez hingegen schien völlig gelassen, während er in Mr. Tarpins Artikel las, in dem Englisch als wunderbare, ausdrucksstarke und vielschichtige Sprache gepriesen wurde. Dagegen ließ sich überhaupt nichts einwenden: Verglichen mit den aufblühenden Knospen des Spanischen wirkte Englisch wie ein ganzer Blumenstrauß, weil es auf so viele Wörter aus unterschiedlichen Sprachen zurückgriff. Die Ironie des Ganzen war dem Autor völlig entgangen.
    »Haben Sie die Flugblätter selbst gedruckt?«, fragte Martinez. »Die HVR haben sie drucken lassen.«
    »In der Synagoge hat man einige Andenken hinterlassen«, sagte Martinez.
    »Nazislogans auf Flugblättern, die genauso aussahen wie die hier.«
    »Es gibt einen Copyshop ein paar hundert Meter die Straße entlang«, gab Holt zurück. »Warum fragen Sie dort nicht einmal nach?«
    »Und wenn wir uns Ihre Computerdateien ansehen, werden wir nicht zufällig auf Links zu Nazigruppierungen stoßen, die Sie unter >Favoriten< abgelegt haben?«, fragte Webster.
    »Nein, das werden Sie nicht«, antwortete Holt selbstsicher. »Und selbst wenn Sie etwas entdecken würden, das Sie für anstößig hielten, würde das immer noch nichts beweisen. Ich habe nichts verwüstet!«
    »In der Synagoge wurden auch ein paar Fotos gefunden«, sagte Martinez.
    »Grauenhafte Bilder von Opfern des Holocaust...«
    »So was ist schrecklich«, piepste Erin. »Das ist nicht unser Ding.«
    »Was ist denn euer Ding?«
    »Erin, ich kümmere mich darum«, sagte Holt.
    Sie ignorierte ihn. »Unser Ding ist die Bewahrung der völkischen Reinheit. Ich meine, genauso machen wir es doch auch mit den Tieren - reinrassig hier und reinrassig da. Also, was ist dann falsch daran, wenn die Menschen auch reinrassig bleiben wollen?
    Für euch ist das vielleicht Rassismus, aber wie Darrell schon gesagt hat - wir sind keine Rassisten, sondern Hüter! Wir haben nichts gegen Juden, solange sie unter sich bleiben und endlich aufhören, den Aktienmarkt zu kontrollieren...«
    »Erin...«
    »Ich sag doch nur, was Ricky gesagt hat. Er meint, die Juden kontrollieren alle Computer. Sieh dir doch nur mal Microsoft an!«
    »Erin, der Chef von Microsoft ist William Gates III«, warf Holt ein. »Klingt das vielleicht wie ein jüdischer Name?«
    »Nein.«
    »Das liegt daran, dass William Gates III auch kein Jude ist. Wenn Ricky dir das erzählt hat, dann hat er dir Scheiße erzählt!«
    Erins Mund formte ein leises »Oh«.
    »Wer ist Ricky?«, erkundigte sich Martinez.
    »Ein Idiot...« Holt schnitt eine Grimasse in Richtung Erin. »Warum hast du ihn erwähnt?«
    »Du hast gesagt, er wäre dein Freund. Seid ihr nicht zusammen nach Berkeley gegangen?«
    Holt rollte die Augen. Dann sagte er zu den Cops: »Ricky Moke steht noch rechts von Hitler. Warum gehen Sie nicht los und nerven

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