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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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brauchen«, fügte ich in so ruhigem Ton hinzu, wie mir möglich war. Aber ich hatte meine Möglichkeiten schon so ziemlich ausgeschöpft.
    »Beim nächsten Vollmond werde ich Jason holen.«
    Ich nickte noch einmal. »Danke«, sagte ich, denn ich wusste, wir hätten Jason ohne seine Unterstützung nie gefunden. »Jetzt muss ich meinen Bruder nach Hause bringen.« Calvin wünschte sich, dass ich ihn berührte, irgendeine Verbindung zu ihm herstellte, das war mir klar. Aber ich konnte es einfach nicht.
    »Natürlich«, sagte er nach einem langen Augenblick. Er trat einen Schritt zurück, und ich kletterte in den Pick-up hinein.
    Er schien sehr genau zu wissen, dass ich in diesem Moment keine Hilfe von ihm wollte.
    Ich hatte immer gedacht, die ungewöhnlichen Gedankenmuster der Leute aus Hotshot würden mit ihrer Inzucht zusammenhängen. Die Idee, dass sie etwas anderes als Werwölfe sein könnten, war mir nie gekommen. Ich hatte es einfach vorausgesetzt. Aber wie sagte mein Volleyballtrainer an der Highschool immer so schön: Du darfst gar nichts voraussetzen. Wenn du auf den Platz gehst, musst du dich ganz aufs Spiel konzentrieren. Okay, er hatte auch gesagt, lasst alles hinter euch, wenn ihr auf den Platz geht, damit es noch da ist, wenn ihr zurückkommt - was das bedeutete, hatte ich noch nicht begriffen.
    Aber mit dem Voraussetzen hatte er Recht gehabt.
    Die Heizung im Pick-up lief bereits, Sam hatte sie jedoch nicht auf die höchste Stufe gestellt. Zu viel Hitze auf einmal wäre sicher nicht gut gewesen für Jason. Und auch so war der Gestank, den er mit zunehmender Wärme verströmte, ja schon unerträglich genug. Fast hätte ich mich bei Sam entschuldigt, fand es dann aber doch wichtiger, Jason diese erneute Demütigung zu ersparen.
    »Mal abgesehen von den Bissen und der Unterkühlung, geht es dir sonst gut?«, fragte ich, als Jason aufgehört hatte zu zittern und wieder sprechen konnte.
    »Ja«, sagte er. »Ja. Jeden Abend, jeden verdammten Abend ist er in den Schuppen gekommen und hat sich vor mir verwandelt. Und jedes Mal dachte ich: Heute Abend tötet er mich und frisst mich auf. Aber er hat mich immer nur gebissen, jeden Abend. Und dann hat er sich wieder zurückverwandelt und ist gegangen. Das war ganz schön hart für ihn, nachdem er das Blut bereits gerochen hatte... aber er hat nie was anderes getan, nur zugebissen.«
    »Sie töten ihn heute Nacht«, erzählte ich ihm. »Als Gegenleistung dafür, dass wir nicht zur Polizei gehen.«
    »Guter Deal«, sagte Jason. Und das meinte er auch so.

       Kapitel 15
    Jason konnte lange genug aufrecht stehen, um zu duschen, und er erklärte, dass das die beste Dusche war, die er in seinem ganzen Leben genommen hatte. Als er sauber war und nach sämtlichen Duftnoten roch, die in meinem Badezimmer verfügbar waren, verhüllte er sich einigermaßen mit einem großen Handtuch, und ich betupfte ihn überall mit Desinfektionsmittel. Ich verbrauchte eine ganze Flasche für die vielen Bisswunden. Es schien, als heilten sie bereits, doch ich musste immerzu darüber nachdenken, was ich noch für ihn tun konnte. Er hatte heiße Schokolade getrunken, warmen Haferbrei gegessen (was ich ziemlich seltsam fand, doch er sagte, Felton hätte ihm nichts außer halbrohem Fleisch zu essen gegeben), er hatte die Schlafanzughose angezogen, die ich für Eric gekauft hatte (zu groß, doch der Tunnelzug im Bündchen war die Rettung), und ein ausgeleiertes altes T - Shirt von mir. Ein ums andere Mal befühlte er das Material, als wäre er ganz begeistert, endlich wieder etwas anzuhaben.
    Mehr als alles andere schien Jason Wärme und Schlaf zu benötigen. Ich machte ihm das Bett in meinem alten Zimmer, und mit einem traurigen Blick auf den Schrank, den Eric unaufgeräumt zurückgelassen hatte, wünschte ich meinem Bruder eine gute Nacht. Er bat mich, das Licht in der Diele anzulassen und die Tür nur anzulehnen. Es fiel Jason nicht leicht, mich darum zu bitten, und so sagte ich kein Wort. Ich tat es einfach.
    Sam saß in der Küche und trank heißen Tee. Er sah auf und lächelte mich an. »Wie geht's ihm?«
    Ich sank auf meinen Stuhl. »Es geht ihm besser, als ich zu hoffen wagte«, sagte ich. »Wenn ich bedenke, dass er die ganze Zeit in diesem ungeheizten Schuppen gewesen ist und jeden Tag gebissen wurde.«
    »Wie lange Felton ihn da wohl festgehalten hätte?«
    »Bis zum Vollmond, schätze ich. Dann hätte er gewusst, ob sein Plan aufgegangen ist oder nicht.« Mir wurde ganz

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