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Der Vampir

Der Vampir

Titel: Der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie
erwähnen sollten, Robert«, sagte Hugh Wykes -Jones mit
glasigem Lächeln. »Die näheren Umstände der Vermietung.«
    »Ach ja!« Robert Carlton nickte
heftig. »Das wird aber niemanden stören, nicht wahr ?« Er verteilte sein strahlendes Lächeln unparteiisch im ganzen Zimmer. »Es ist
einfach so, daß Hughs Schwester und Onkel ebenfalls im Schloß wohnen. Aber sie
werden uns nicht im Weg sein, und wir ihnen nicht, und so...«
    »Meine Schwester«, Wykes -Jones’ Gesicht war von der Farbe einer hellgeratenen
roten Rübe. » Imogen ist wirklich ein reizendes
Mädchen, aber sie hat — nun ja — festgefügte Ansichten über alles. Sie hält
nichts von Fernsehen und — äh — den meisten modernen Dingen. Wissen Sie? Ich
meine, sie ist eine absolut charmante Person, aber das beste wird sein, wenn
Sie vor ihr nicht über Ihre Arbeit reden, wenn es Ihnen nichts ausmacht .« Er schluckte mühsam, und sein Adamsapfel hüpfte gequält
auf und ab. »Der liebe alte Onkel Silas ist nicht
mehr ganz auf dem laufenden , aber er ist wirklich ein
entzückender alter Bursche. Natürlich ist er ein bißchen exzentrisch, aber das
beste wird sein, ihn einfach zu ignorieren, glaube ich .«
    »Sie meinen, er ist meschugge ?« sagte Penny Potter.
    »Oh, keineswegs!« Er blickte
bei dem Gedanken ausgesprochen verletzt drein. »Es ist nur so, daß er nicht
mehr vom Grundstück weggekommen ist, seit er aus dem Krieg
neunzehnhundertneunzehn heimgekehrt ist — und daß er keine rechte Verbindung
mehr mit der Außenwelt gehabt hat .«
    »Ich bin ganz sicher, daß dies
kein Problem sein wird .« Robert Carlton rieb sich
munter die Hände, als ob diese Vorstellung damit gleichzeitig aus dem Bereich
des Möglichen gerieben würde. »Wir sind alle viel zu sehr damit beschäftigt,
die Atmosphäre in uns aufzunehmen und die Serie in Gang zu bringen. Nicht wahr?
Also kehren wir zur Frage des Transports zurück. Wie steht es mit dir, Nigel ?«
    Der Dracula überlegte
schweigend zehn Sekunden lang und sagte dann bedächtig: »Ich werde, glaube ich,
allein hinausfahren .« Er überlegte weitere fünf
Sekunden und nickte dann: »Ja, die Einsamkeit der Reise wird mir überaus
willkommen sein. Ein Schauspieler muß mit sich selber Verbindung aufnehmen —
mit seiner Kunst. — Verstehst du?«
    »Oh, durchaus, durchaus!«
Robert Carlton nickte feierlich. »Nun, ich dachte, ich könnte vielleicht Slivka und Baker mitnehmen ?«
    »Boris wird sich gern mitnehmen
lassen«, sagte ich schnell, den Ausdruck betroffenen Vorwurfs auf dem
Bernhardinergesicht neben mir ignorierend. »Aber ich habe mir soeben einen
Leihwagen besorgt«, log ich fließend, »und würde gern selber fahren .« Ich blickte hoffnungsvoll auf den blonden Traum, der mir
gegenüber auf der durchhängenden Couch saß. »Vielleicht könnte ich Sie dorthin
mitnehmen, Miss Potter ?«
    »Ich vertraue niemals einem
anderen Fahrer so weit, daß ich mich von ihm mitnehmen lasse«, sagte sie mit
entschiedener Stimme, »und schon gar nicht einem verrückten Amerikaner, der
sowieso auf der falschen Straßenseite fährt .«
    »Ja ?« sagte ich mit schwacher Stimme.
    Ihre tiefblauen Augen
betrachteten mich eingehend von oben bis unten, und dann wurde mit dem Resultat
irgendein in ihrem Kopf eingebauter Computer gefüttert. »Ich habe nichts
dagegen, Sie meinerseits mitzunehmen — wenn Sie für das Benzin, das
Mittagessen, und was sonst noch anfällt, aufkommen .«
    »Großartig !« sagte ich schnell. »Abgemacht!«
    »Wo wohnen Sie ?«
    »Im Londoner Hilton«, sagte ich, ohne nachzudenken.
    »Das freut mich .« Sie lächelte liebenswürdig. »Wenn Sie im Kairoer Hilton wohnten, wäre das für mich ein ziemlicher Umweg gewesen. Nicht wahr?« Wieder
wechselte sie die übereinandergeschlagenen Beine — erneutes Aufblitzen der
weißen gerippten Baumwollstrümpfe, der cremefarbenen Oberschenkel und des
feuerroten Strumpfhalters — , während sie einen
Augenblick lang überlegte. » Trader Vic’s — um
halb ein Uhr«, verkündete sie. »Wir essen dort zu Mittag — es ist ein Jammer,
ein gutes Hotel auszulassen und nur draußen im Wagen auf Sie zu warten. Nicht
wahr?«
    »Ich muß Sie warnen, Baker«,
sagte Robert Carlton lachend. »Es würde Sie billiger kommen, einen Rolls-Royce
einschließlich Chauffeur zu mieten, der Sie hinfährt, als sich von Penny
hinbringen zu lassen. Selbst Millionäre werden blaß, wann immer sie sich
anbietet, ihnen einen Gefallen zu tun — sie wissen, wieviel das

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