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Der Vampir

Der Vampir

Titel: Der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kosten wird.«
    »Nun ja«, die Blonde zuckte
leicht die Schultern, »man muß als Mädchen für sich sorgen, wenn man bedenkt,
was das Leben heutzutage kostet. Nicht? Und schließlich — wozu sind Männer da ?«
    Angesichts einer ganzen Woche
mit Penny Potter unter demselben Dach vor mir kam ich zu dem Schluß, daß ich
eine Menge Zeit hatte, um ihr auf diese naive Frage eine zufriedenstellende
Antwort zu geben.

ZWEITES KAPITEL
     
    D as kleine todbringende
Projektil, das sieh als Sportwagen getarnt hatte, war blutrot lackiert; und ich
fragte mich, ob es sich dabei um den Einfall des Herstellers gehandelt habe
oder ob es konstant in das Blut unglücklicher Fußgänger getaucht worden war,
die zufällig des Weges kamen. Wir schossen mit selbstmörderischer Schnelligkeit
eine schmale gewundene Landstraße entlang, verfehlten um knapp fünf Zentimeter
einen uns in einer unübersichtlichen Kurve entgegenkommenden Laster und kamen
mit kreischenden Bremsen vor einem niedrigen weißen Gebäude zum Halten.
    »Ah!« Penny blickte mich mit
beglücktem Lächeln an. »Wir haben Glück, Larry — eine Kneipe !«
    Ich fühlte mich im Augenblick
ebenso erschöpft wie meine Brieftasche. Das Mittagessen im Hotel hatte mich ein
kleines Vermögen gekostet, und die gesamte Reise war nichts als eine
fortgesetzte Reihe von Haltepunkten gewesen — wegen Benzin, wegen Drinks, wegen
einer verrückten antiken Maske, an der sie Gefallen gefunden hatte, wegen allem
und jedem, das Geld kostete — und zwar meins. Bei einer Kneipe in Pennys Sinn
handelte es sich um ein Hotel voller Bars kreuz und quer; und auf der
britischen Insel befindet sich alle hundert Meter eins
davon.
    »Hören Sie, Penny«, sagte ich
mit stiller Verzweiflung. »Es ist bereits neun Uhr abends, und wir haben mehr
Gläser intus, als ich noch zählen kann. Warum fahren wir nicht — ?«
    »Es ist Ihnen wohl klar«, sagte
sie schmollend, »daß wir uns verirrt haben, nicht wahr ?«
    »Nein, keineswegs.«
    »Wie sollen wir also den Weg
finden, wenn wir hier nicht fragen ?«
    »Okay.«
    Ich überlegte, daß ich, wenn
ich bereits verloren hatte, ebensogut ein guter
Verlierer sein konnte.
    Wir stiegen aus und gingen in
die niedrige Bar. Der Bursche hinter der Theke und die beiden Einheimischen, die
vor ihr saßen und tranken, nahmen sich die Zeit, Penny mit weit aufgerissenem
Mund anzustarren. Ich konnte es ihnen nicht verdenken — Penny in
Autofahreraufmachung war sehenswert. Ihr blondes Haar umgab verwirrt und
windzerzaust ihre Schultern, und sie trug eine altertümliche lederne Autobrille
über den Augen. Ihre Kleidung war noch interessanter: ein schwarzes Jerseyoberteil mit einem tiefen Ausschnitt, der noch mehr
von der zwischen Rundungen eingebetteten Kluft erkennen ließ als das Kleid vom
Tag zuvor, und dazu eine schwarz-weiß gestreifte Hose, die so eng anlag, daß
sie meiner Ansicht nach schlechterdings nichts darunter tragen konnte.
    Ich bestellte, gewitzt durch
lange Erfahrung, einen doppelten Scotch für Penny und einen einfachen für mich.
Ich hatte aufgehört, zwanzig Kilometer außerhalb der Stadtgrenze Londons um Eis
zu bitten, denn ab dort schien Tiefkühlung offensichtlich unbekannt. Der
Bursche hinter der Theke bediente uns, die Augen nach wie vor herausquellend
auf Pennys Busenausschnitt geheftet, und sein Schnauzbart kräuselte sich an den
Enden ein wenig nach oben.
    »Nun...« Die Blonde hob das
Glas. »Auf unsere glückliche Ankunft!«
    »Wieso !« brummte ich mürrisch.
    »Weil wir beinahe da sein
müssen .« Sie blickte auf den Schnauzbart. »Wie weit
ist es noch bis zum Meer ?«
    »Um sieben Kilometer rum«,
sagte er mit einem Akzent, der, um imitiert zu werden, eines Peter Sellers
bedurft hätte.
    »Sehen Sie !« Penny blickte mich selbstzufrieden an. »Es muß doch irgendwo zwischen hier und
dem Meer liegen. Nicht wahr?«
    »Keine Ahnung«, knurrte ich.
»Vielleicht liegt es auf irgendeiner Insel ?«
    Sie blickte mich ein paar
Sekunden lang mit hocherhobener Stupsnase an, wandte sich dann ab und ließ dem
Schnauzbart ein hinreißendes Lächeln zukommen. »Ich bin vom richtigen Weg
abgekommen«, vertraute sie ihm an.
    »Ah!« Er nickte bedächtig. »Das
sieht man sofort. Sie sind eine von den Londoner roten Nutten, das sind Sie
doch wohl ?«
    »Ich meine, ich habe mich
verirrt«, sagte sie mit zusammengepreßten Zähnen. »Begreifen Sie das nicht, Sie
vertrottelter Bauerntrampel !«
    »Sagen Sie ihm den Namen des
Ortes, zu dem wir fahren wollen«,

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