Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
den Malen zuvor geschah auch dieses Mal nichts. Genau wie sie es befürchtet hatte. Sie versuchte es wieder. Und wieder. Und wieder. Erst als das Wasser eiskalt geworden war, trat sie aus der Duschkabine. Gib die Hoffnung nicht auf. Es gibt noch einen anderen Weg.
Ja. Ja. Mit ihrem Verstand, hatte er gesagt.
Ihrem Verstand.
Am nächsten Abend hatte sie alle benötigten Werkzeuge für ihren Übertritt zusammengesucht. Grob und hastig konstruiert, aber hoffentlich ausreichend. Sie hatte ihr Kleid angezogen und die Sensoren der Maschine an ihren Bettpfosten angebracht. Zitternd streckte sie sich auf der Matratze aus, legte den Schalter um und schloss die Augen. Wenn sie dabei sterben sollte, dann war es eben so. Wenn sie sich verletzte, auch egal. Sie würde sich weder von Angst noch von irgendetwas sonst davon abhalten lassen, zu tun, was nötig war, um zu ihrem Mann zu kommen. Würde ihrem Kind nicht die Chance verweigern, die Liebe seines Vaters zu erfahren.
Ein leises Summen in ihren Ohren. Übelkeit in ihrem Bauch. Ihre Maschine würde funktionieren, rief sie sich in Erinnerung, sie hatte mit Plastik bereits funktioniert.
Ich bin nicht aus Plastik. Oh Gott. Jane versuchte Nicolais Gabe gemeinsam mit ihrer Erfindung zu benutzen und stellte sich ihr Ziel vor. Mehrere Sekunden verstrichen. Jede einzelne fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Endlich spürte sie, wie ihr Körper sich erhitzte … hörte, wie das Summen lauter wurde … spürte, wie das Bett unter ihr verschwand … Hitze … noch mehr Hitze …
Das Summen verstummte. Nichts. Sie war nichts.
„Jane. Mein Liebes.“
Nicolai. Da war seine Stimme, so nah. Schwer atmend öffnete sie ihre Augenlider und sah, dass sie auf dem Boden des Zeltes lag. Nicolai stand über sie gebeugt, hielt ihre Arme fest und schüttelte sie.
Sie hatte es geschafft. Sie war übergetreten. War nur durch ihre Gedanken geleitet zu ihm gereist.
„Jane.“ Er seufzte erleichtert. Es brauchte keine weiteren Worte. Nicht jetzt.
Einen Augenblick später küssten sie sich und rissen einander die Kleider vom Leib. Innerhalb von Sekunden fielen sie nackt zu Boden. Keine Umschweife. Nicolai drängte ihre Beine auseinander und drang tief in sie ein. Kam nach Hause.
Jane schrie auf, war schon bereit für ihn, brauchte ihn, wie sie die Luft zum Atmen brauchte. Er drang immer wieder in sie ein und trieb sie zu neuen Höhen auf, von denen sie in den letzten zwei Wochen nur geträumt hatte.
Ihre Brustspitzen rieben über seinen Oberkörper und entzündeten ein Feuer. Ein Inferno. Die Flammen breiteten sich in ihr aus, verschlangen sie, und sie kam, schrie, schrie, klammerte sich an ihn, zerkratzte ihm den Rücken. Und dann waren seine Fangzähne in ihrem Hals, und er trank von ihr, und sie kam wieder, senkte den Kopf und biss in seinen Hals.
Er brüllte, als sie von ihm trank, bäumte sich auf, drang noch tiefer in sie ein und ergoss sich in sie. Herrlich, notwendig, lebensbejahend.
Als er sich auf sie fallen ließ, hielt sie ihn fest. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein. Sie war bei ihrem Mann, ihrer Liebe, und die Zukunft war rosig.
„Du hast das Buch bekommen“, sagte er und verteilte kleine Küsse auf ihrem Gesicht.
„Oh ja. Danke, dass du es geschickt hast. Ich konnte nicht herkommen. Ich wollte so sehr zu dir zurückkommen, aber ich konnte nicht mehr einfach so von einem Ort an den anderen reisen.“
Er stützte sich auf die Ellenbogen und blickte zu ihr herab. „Danke. Danke, dass du zurückgekommen bist.“
„War mir ein Vergnügen.“ Sie legte eine Hand an seine Wange. „Es wird dich freuen zu erfahren, dass Laila jetzt in der gleichen Situation ist, in die sie dich gebracht hat.“ Sie hatte die Nachrichten gesehen. Man hatte Laila gefunden, ihr Bild gezeigt und alle, die sie erkannten, aufgerufen, sich zu melden. Und bis jemand sie für sich beanspruchte, hatte man sie in eine Anstalt für gewalttätige Geisteskranke gesteckt.
„Sie ist mir egal. Wie geht es dir?“
„Gut.“ Jetzt. „Ich muss dir etwas sagen.“
Ein Teil seiner guten Laune verflog. „Du siehst besorgt aus. Jane, du kannst mir alles sagen. Ich werde dich nie hassen. Mich nie von dir abwenden.“
„Ich … Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, ich kann keine Kinder bekommen?“
Er nickte und runzelte die Stirn.
„Na ja, jetzt kann ich es doch.“ Ein Lächeln breitete sich aus. „Und ich werde. Ich habe es vor ein paar Tagen herausgefunden. Wir
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