Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
verzweifelt.
„Er. Gehört. Mir. Mehr gibt es nicht zu sagen.“
Das waren die falschen Worte. Ihre Behauptung – Er gehört mir – weckte ein wildes Tier in ihm. Ihr, er gehörte ihr, und er würde sie nehmen, ehe er sie verließ, egal was die Folgen waren. Immer und immer wieder. Auf jede Art, die er sich vorstellen konnte. Er würde von ihr trinken und ihren Körper in Besitz nehmen.
Er war nicht mehr aufzuhalten, und man konnte nicht mehr vernünftig mit ihm reden. Jetzt nicht mehr.
4. KAPITEL
O ie Federmatratze gab unter seinem Gewicht nach, als die Wachen Nicolai auf das Bett zwangen. Sie verankerten die Metallketten um seinen Hals an einem Stahlhaken in der Wand und nahmen ihm dann die Ketten von Hand- und Fußgelenken ab – nur, um ihn gleich danach an die Bettpfosten zu fesseln.
Jane stellte fest, dass Odette schon früher Sklaven hierher hatte bringen lassen. Die Pfosten waren mit tiefen Kerben vernarbt, die von ihrem Widerstand sprachen. Jeder Menge Widerstand. Wie oft hatte Nicolai diese Art von Erniedrigung durch die Prinzessin ertragen müssen?
Wenigstens versuchte er nicht, die Wachen zu beißen, und sie versuchten auch nicht, ihm wehzutun. Jane musste sich also nicht auf die Seite eines „Sklaven“ stellen und ihr Misstrauen wecken. Sie fühlte sich auch so bereits, als blinkte eine Leuchtreklame über ihrem Kopf, auf der groß „Betrügerin“ stand.
Gott sei Dank hatte Laila die Wahrheit nicht bemerkt. Und was für ein Schock war diese andere Prinzessin überhaupt? Klein, gedrungen und so gemein, dass man meinte, ihr müsse Schaum vorm Mund stehen. Wenn die böse Hexe aus dem Märchen sich mit Hannibal Lecter zusammentat und die beiden ein Kind bekamen, würde dieses Kind Laila heißen.
Pass auf, was um dich herum geschieht, Parker!
Ach ja. Jane konzentrierte sich. Sie sah fassungslos zu, wie einer der Wachmänner Nicolai von Kopf bis Fuß säuberte und der andere ihn einölte.
Sie legte ihr Buch auf den Nachttisch und überlegte sich, ob sie etwas dagegen einwenden sollte, wie man mit ihm umsprang, aber sie war sich nicht sicher, ob „Odette“ so etwas tun würde. Deswegen hielt sie den Mund. Die ganze Zeit blieb Nicolai stumm, sein Gesicht war ausdruckslos, aber sein Blick, oh, sein Blick klebte förmlich an ihr. Seine Pupillen waren riesig, und darin funkelte immer noch … Lust.
Auf sie oder auf ihr Blut? Seine Fangzähne waren scharf und lang und zeigten, wie groß sein Hunger war.
Im Augenblick war er das perfekte Aushängeschild für einen Fetisch für Fesseln, Blut und harte Kerle. Er war angekettet, das schon, aber er behielt trotzdem die Kontrolle. Er war stark, sowohl körperlich als auch geistig, und er strahlte etwas aus, Pheromone vielleicht, die in ihr den Wunsch weckten, sein Sklave zu sein. Jede Zelle ihres Körpers sehnte sich schmerzlich und wild nach seiner Berührung. Sie war noch nie einem Wesen begegnet, das einen so perfekten Körper hatte.
Einen so stolzen und starken Mann zu sehen, wie er auf einem Bett aus rosa Spitze und Rüschen gefesselt lag und dafür vorbereitet wurde, von ihr benutzt zu werden, sollte ihr eigentlich den Magen vor Übelkeit umdrehen. Aber sie begehrte ihn nur noch mehr.
Sie hatte ihn sich schon vorgestellt, ehe sie sich begegnet waren, aber ihre Vorstellung hatte ihm nicht gerecht werden können. Er war groß, mindestens einen Meter neunzig, mit breiten muskulösen Schultern, einem sehnigen festen Bauch und einer Haut wie Milchkaffee. Er hatte schulterlanges Haar, schwarz wie die Nacht, und Augen, deren Farbe an Mondlicht auf Schnee erinnerte, silbrig und von goldenen Fäden durchzogen.
Sie sah nicht ihren Tod in diesen Augen, wie das Buch ihr versprochen hatte. Sie sah ihre Verführung. Wie oft hatte sie sich selbst davon abhalten müssen, die Hand auszustrecken und sich von ihm „zeichnen“ zu lassen, was auch immer das bedeutete, nur um seine Haut auf ihrer zu spüren. Deshalb war sie von ihm fortgesprungen, als er die Hand nach ihr ausgestreckt hatte. Sie hatte Angst vor der eigenen Reaktion, Angst, dass die Begierde, die sie spürte, sie ihre Selbstbeherrschung vergessen ließ. Schon jetzt war das Bedürfnis, ihm nah zu sein, so wichtig und notwendig wie das, zu atmen.
Die gleiche Kraft, die sie hergebracht hatte, musste auch für diese seltsame Anziehung verantwortlich sein.
Obwohl er am ganzen Körper von Schnittwunden und blauen Flecken übersät war und seine Arme und Beine mit getrocknetem Blut verschmiert, hatte
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