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Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wurde ihr noch schwindeliger, und sie begann zu schwanken. Als ihr Blick sich wieder klärte, drehte sie sich einmal um sich selbst und sah sich ihre neue Umgebung an. Ein Thron aus glitzerndem Kristall wuchs aus einer Wand. Er wäre ein majestätischer Anblick gewesen, hätte nicht ein Irrer mit nackter Brust darauf gesessen.
    Seine Nase war so schief, dass die linke Seite auf seiner Wange auflag. Ihm fehlte ein Auge, und in seiner Unterlippe war ein Loch, als hätte er sie mit einem seiner Säbelzähne glatt durchgebissen. Seine Brust war ein Haufen Narben, als hätte man sie aus Roastbeefscheiben zusammengeklebt – und der Kleber hatte nicht gehalten.
    Mindestens zwanzig weitere Riesen standen neben ihm und schienen ihn zu bewachen. Alle Blicke waren auf sie gerichtet, wie leuchtend rote Laser, denen sie nicht entkommen konnte. Zwischen ihren Brüsten tropfte der Schweiß, obwohl ihr kalt war. Keine dieser Kreaturen würde ihr helfen. Sie alle wollten, erwarteten sogar, eine Runde mit ihr.
    Tatsächlich gab es im ganzen Raum nur zwei Personen, die sich nicht für Janes Anwesenheit interessierten: die zwei anderen Frauen. Beide waren nackt, alt und faltig, ungewaschen, mit strähnigen Haaren und toten Augen. Man hatte sie benutzt, viele Male, und sie waren mit Bissspuren und Quetschungen übersät. Kein Wunder, dass diese Kerle so heiß auf die abstoßende „Odette“ waren.
    Schritte hinter ihr ließen sie herumwirbeln. Noch mehr Schwindel, hartnäckiger diesmal. Erst als er endlich verging, merkte sie, dass dies die Männer waren, die Nicolai angegriffen hatten. Sie waren blutbeschmiert, humpelten, einigen fehlten Körperteile, und sie atmeten kaum, aber sie waren hier.
    „Wo ist mein Vampir?“, schrie sie.
    Die Monster ignorierten sie und fielen vor ihrem König auf die Knie. „Vampir ist verschwunden.“
    Er war verschwunden. Das bedeutete, er war am Leben. Gott sei Dank. Oh, Gott sei Dank.
    „Kein frisches Fleisch?“ Zum ersten Mal erhob der König die Stimme.
    „Kein frisches Fleisch.“
    Ein wütendes Grollen entfuhr dem Herrscher, und er winkte mit den Fingern in Richtung der Männer. Vier weitere Riesen traten vor, griffen nach ihren Schwertern und hatten sie geschwungen, ehe Jane begriff, was vor sich ging. Köpfe rollten und blieben vor ihren Füßen liegen.
    Sie krümmte sich zusammen und übergab sich endlich. Nein, nicht übergeben. Sie würgte nur trocken. Ihr Magen war leer. Gelächter und Applaus erhoben sich, während man die Leichen einsammelte.
    „Jetzt frisches Fleisch. Kochen“, sagte der König mit einem anerkennenden Nicken. „Wir essen.“
    Sie wollten die eigene Art essen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Sie richtete sich auf und machte sich bereit zu rennen.
    Ugga-Ugga legte ihr eine schwere Hand auf die Schulter und verhinderte ihre Flucht, ehe sie auch nur einen Schritt getan hatte. „Ich gefunden. Ich nehme.“
    Dem König verging die gute Laune, und er legte die Stirn in Falten. „Du bekommst meine Alte.“ Er deutete auf eine der alten Frauen. Die Frau trat automatisch vor und verbeugte sich. „Jetzt gib mir deins.“
    „Nein. Will die Fette.“
    Zischen wurde laut.
    Sie nahm an, dem König zu widersprechen war ein schlimmes Vergehen. „Kämpft“, schlug sie vor, und ihre Stimme zitterte so stark wie ihr Körper. „Kämpft um mich. Der Gewinner bekommt mich.“ Wenn sie Glück hatte, brachten sie sich gegenseitig um.
    Mit finsterem Stirnrunzeln wandte er sich ihr zu. „Kämpfen, ja. Danach.“ Er krümmte seinen Finger in ihre Richtung und erwartete, dass sie zu ihm kam.
    Danach. Wieder dieses Wort. Mit einem Schlucken schüttelte sie den Kopf. Ugga-Ugga quetschte ihre Schulter fester und noch fester, und sie zuckte zusammen.
    „Komm“, verlangte der König, dieses Mal schärfer. Er winkte sie zu sich, und wenn sie sich nicht irrte, winkte er danach zwischen seine Beine. Als erwartete er, dass sie ihn hier und jetzt besprang.
    Wahrscheinlich tat er das wirklich. Sie hatte das unausgesprochene „Sonst setzt es was“ gehört, und sie zerbrach sich den Kopf, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollte. Komm schon. Ich kann das. „Bring mich in dein Schlafzimmer.“ Noch nie im Leben hatte Jane versucht, jemanden zu verführen, den sie abstoßend fand, und sie krümmte sich, als sie hörte, wie rauchig ihre Stimme klang. Besser, gegen den Mann allein zu kämpfen, als sich von all diesen Leuten zusehen zu lassen – die danach mitmachen wollten. „Ich mache

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