Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
mit dir Dinge, von denen du bisher nur geträumt hast.“ Wenn deine Träume je damit zu tun hatten, dass du mit deinen eigenen Eingeweiden erwürgt wirst.
„Will deinen Mund an meinem Schwanz.“
Lieber sterbe ich. „Und ich will dich in meinen Mund nehmen.“ Bitte, lass mich vom Blitz erschlagen werden. Jetzt sofort. „Also, gehen wir in dein Schlafzimmer. Denn, und jetzt kommt’s, ich leiste meine beste Arbeit, wenn wir unter vier Augen sind.“
Er stand sofort auf und stakste auf sie zu.
10. KAPITEL
I n Nicolais Kopf brodelten die Gedanken, und sein Körper vibrierte vor Sinnesreizen. In einem Augenblick hatte er gegen die Riesen gekämpft, um Jane zu beschützen, und im nächsten brüllte er vor Schmerzen, und in seinem Verstand war unkontrollierbares Chaos ausgebrochen. Gesichter, so viele Gesichter. Stimmen, so viele Stimmen.
Er legte die Hände über seine Ohren und fiel auf die Knie. Die Erschütterung half. Die Gesichter verblassten, und die Stimmen verstummten, bis er wieder klare Gedanken fassen konnte. Muss … Jane … beschützen … immer noch – aber als er seine Augenlider endlich aufriss, sah er, dass die Riesen verschwunden waren.
Und Jane mit ihnen.
Er war nicht länger am Fluss, nicht mehr im Wald. Ihn umgab nur karge Steppe. Die wenigen Bäume, die er sehen konnte, waren verdorrt und ihre Blätter welk. Asche wurde von einem sauren Wind herangeweht wie schwarzer Schnee, der nach Tod und Zerstörung roch. Und er roch … Verwesung.
Nichts kam ihm bekannt vor.
Er drehte sich um und sah eine schlangengleiche Liane aus einem der Bäume kriechen, dann noch eine, und beide kamen auf ihn zu. Sie sprangen ihn an, bissen nach ihm, und als sie sein Blut geschmeckt hatten, schienen sie vor Freude zu kichern. Als sie ein zweites Mal zuschlagen wollten, sprang er aus dem Weg – und landete auf einem Haufen Knochen.
Der Drang, den Blutmagier, den neuen König von Elden, zu töten, erfüllte und verschlang ihn vollkommen. War dieser Bastard in der Nähe? Wenn ja, dann war dieses Ödland Elden. Es musste so sein.
Elden. Elden. Das Wort hallte in seinem Kopf wider. Und auf einmal kehrten die Gesichter in seine Gedanken zurück, drängten sich in sein Bewusstsein, das nicht auf sie vorbereitet war. Die Gesichter verschwammen ineinander, wurden zu einem. Eine Szene entstand vor seinen Augen.
Eine blonde Frau hockte vor ihm und betrachtete sein aufgeschürftes Knie mit milder Sorge in ihren grünen Augen. Er war noch ein Junge, ein kleiner Junge, und als sie einen Zauber sang und ihren warmen Atem über die Wunde blies, wurde er von Frieden und Liebe erfüllt. Das aufgeschürfte Fleisch fügte sich wieder zusammen, und das Blut versiegte.
Als die Heilung vollzogen war, lächelte sie ihn an. „Siehst du? Schon besser, nicht?“ Eine solch süße Stimme, zärtlich und sorgenfrei. Sie wischte ihm die wütenden, frustrierten Tränen von der Wange. Die Tränen waren nicht gefallen, weil er Schmerzen empfand, sondern weil er seinem Gegner weiteren Schaden zufügen wollte, nein, musste. „Du musst aufhören, dich zu schlagen, Liebling. Besonders mit Jungen, die doppelt so alt sind wie du und viel größer.“
„Warum? Ich habe gewonnen.“ Und er hätte ihnen noch viel mehr wehtun können!
„Ich weiß, aber je mehr du ihren Stolz verletzt, desto mehr werden sie dich hassen.“
„Sie können nicht hassen, wenn sie nicht überleben.“
„Außerdem“, fuhr seine Mutter streng fort, „bist du der Mächtigere. Du musst vernünftig sein, nicht gewalttätig.“
Er verschränkte die Arme. „Sie haben verdient, was ich ihnen angetan habe.“
„Und was genau haben sie getan, um deine Klauen in ihrem Hals zu verdienen?“
„Sie haben einem Mädchen wehgetan. Sie im Kreis herumgeschubst und versucht, ihr unter den Rock zu sehen. Sie haben ihr so viel Angst gemacht, dass sie geweint hat. Und dann haben sie sie angefasst. Hier.“ Er legte eine flache Hand auf seine Brust. „Und sie hat geschrien.“
Die Frau seufzte. „Na gut. Sie haben deinen Zorn verdient. Aber Nicolai, mein Liebling, es gibt andere Möglichkeiten, jemanden zu bestrafen. Erlaubte Wege.“
„Zum Beispiel?“ Er konnte sich nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Gleiches mit Gleichem, Schmerz mit Schmerz.
„Sag deinem Vater, was sie getan haben, und er lässt sie einsperren, oder er verbannt sie aus dem Königreich.“
„Damit sie woanders noch mehr Schaden anrichten können? Oder eines Tages Rache nehmen?“,
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