Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
wollen, wäre er geblieben, bis jedes lebendige Wesen dort durch seine Hände gestorben wäre. Oder seine Zähne. Dessen war sie sich ganz sicher.
    Aber dieser Mann, dieser Krieger, hatte ihr auch prickelnde Lust bereitet. Er hatte zwischen ihren Beinen ein Festgelage abgehalten, und er hatte es geliebt. Es schien ihm sogar ebenso gut gefallen zu haben wie ihr. Und, oh, wie er ihr Blut zum Kochen gebracht hatte, er hatte sie bis auf den Grund ihrer Seele erregt und dafür gesorgt, dass sie beide nur noch für die Leidenschaft existierten. Das war erst wenige Minuten her. Jetzt konnte er plötzlich nur noch Schmerzen austeilen.
    Schon lernten die Riesen, seine Bewegungen vorauszusehen. Sie bissen ihn mit ihren viel zu scharfen Säbelzähnen, hieben mit ihren Klauen nach ihm und fügten ihm tiefe Wunden zu. Sie wirbelten um ihn herum, flatterten über ihm, benutzten ihre Flügel auch, um nach ihm zu schlagen. Nicolai war gezwungen, zwischen ihnen hin und her zu springen und die Kraft seiner Bewegung zu nutzen, um nach ihnen zu treten. Sie stolperten, aber auch jetzt standen sie immer wieder auf.
    Sie musste eingreifen. Nicolai würde sicher bald müde werden. Er verlor Blut, seine Brust war mit roten Striemen überzogen, wo sie ihn verletzt hatten. Wie konnte sie …
    Im Bruchteil einer Sekunde hatten sich Arme, stark wie Baumstämme, um ihre Taille geschlossen und sie gegen einen schweren Körper gezogen. Angst brandete in ihr auf, bis sie fast gelähmt war. Dann setzte der Urinstinkt ein, es galt, zu fliehen oder zu kämpfen – und sie erinnerte sich, dass sie zwei Dolche in den Händen hielt. Kämpfen also.
    Sie hieb ihrem Angreifer den Ellenbogen in die Rippen und wollte sich dann nach ihm umdrehen und zustechen. Er grunzte, aber er hielt sie so fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. Sie öffnete den Mund, um zu schreien. Doch noch ehe das leiseste Geräusch aus ihrem Mund gekommen war, rief ihr Verstand: Du darfst Nicolai nicht ablenken.
    Dieser Riese, der sie festhielt, schleifte sie rückwärts hinter sich her, aber sie wagte noch nicht, sich gegen ihn zu wehren.
    Vielleicht waren die nicht so dumm, wie sie am Anfang gedacht hatte. Dieser hier hatte gewusst, dass es sich lohnen würde, sich zurückzuhalten, zu warten, zuzusehen und sie dann zu packen, während alle anderen abgelenkt waren. Warteten in den Schatten noch Weitere?
    Wie sollte sie gegen alle ankämpfen?
    Kalte Wut packte Jane. Zum Glück war niemand sonst zu sehen, und sobald sie hinter Blättern und Zweigen verborgen und Nicolai und seine Gegner nicht mehr in Sichtweite waren, explodierte sie. Kämpfen. Sie winkelte ihre Arme an, hob dieses Mal beide Ellenbogen und rammte sie ihm in den Bauch. Er grunzte noch einmal, und endlich lockerte sich sein Griff.
    Noch einmal änderte sie den Winkel ihrer Arme und rammte die improvisierten Dolche abwärts. Die Spitzen schnitten ihm tief in die Oberschenkel.
    Aufheulend stieß er sie von sich. Einer der Dolche steckte fest, aber der andere löste sich, als sie vorwärts stolperte. Jane richtete sich auf, wirbelte herum und stellte sich ihm. Der Riese starrte sie wütend an, und von seinen Fangzähnen tropfte Speichel. Seine roten Augen glühten bedrohlich.
    „Dich bestrafen“, fauchte er, als er den anderen Dolch mit einem Ruck herauszog. Eine kurze Handbewegung, und das angespitzte Holz fiel nutzlos zu Boden.
    Kämpfen. „Falsch. Ich werde dich bestrafen.“
    Das verwirrte ihn einen Augenblick. Er blinzelte und zog die Augenbrauen zusammen. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich dich.“
    Okay. Ihre erste Einschätzung war doch richtig gewesen. Diese Viecher dumm wie Brot zu nennen war eine Beleidigung für das Brot. „Komm schon, mein Großer.“ Sechs Monate Selbstverteidigungstraining würden sich bezahlt machen.
    Oder auch nicht. Sie hatte ihre „Fähigkeiten“ noch nie in einer Situation anwenden müssen, in der es wirklich um Leben und Tod ging.
    Er trampelte auf sie zu, und seine schweren Stiefel warfen bei jedem Schritt Erde auf und brachten den Boden zum Beben. Blut floss unten aus seinen Hosenbeinen heraus, aber er humpelte nicht, er schien seine Verletzungen nicht einmal zu bemerken.
    Sobald er nah genug war, versuchte er sie zu packen. Sie duckte sich, und als seine Klauen nur auf Luft trafen, drehte sie sich um und stach zu. Dieses Mal versank der Dolch tief in seinem Bauch. Sein Heulen durchriss die Luft. Ehe sie dieses Mal aus dem Weg springen konnte, krallte er seine Finger in

Weitere Kostenlose Bücher