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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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verschwunden. Hart schaute er Felicity an. Er sprang auf und ging zum Tisch, auf den Lord Blackmore die Zeitung geworfen hatte. „Miss Greenaway ist bestimmt nicht zur Evening Gazette gegangen.“ Er nahm die Zeitung an sich, blätterte sie durch und piekte dann mit dem Zeigefinger auf Lord X' Kolumne. „Hier steht: ,Es hat den Anschein, dass der liebe Viscount uns weismachen möchte ...  und so weiter. Dadurch wird unterstellt, dass Lord X glaubt, ich hätte falsche Behauptungen in die Welt gesetzt.“
    „Nicht unbedingt“, warf Jordan ein. „Falls er entschlossen ist, dich öffentlich aufzuspießen, wird er seine Leser nicht wissen lassen wollen, dass seine Quelle Miss Greenaway ist. Das würde nämlich zu deinen Gunsten sprechen. Daher drückt er sich vager aus. Schließlich hat er ja nicht geschrieben, dass er seine Informationen von dir oder einem deiner Freunde bekommen hat, nicht wahr?“
    Sara warf Miss Taylor einen entschuldigenden Blick zu. „Siehst du, Ian! Wahrscheinlich war niemand von uns der Informant.“
    Das rührende Eintreten der Countess ruinierte Felicitys Triumph. Sie hatte es nicht verdient, eine Schachfigur in diesem Kampf zu sein. Es war ihre, Felicitys, Schuld, dass die Countess überhaupt in die Sache gezogen worden war. Der brennende Verachtung ausdrückende Blick des Viscounts trug auch nicht dazu bei, dass Felicity sich wohler fühlte. Er verachtete sie zu Recht. Sie hätte Lady Worthing nie in dem Glauben lassen dürfen, Lord St. Clair habe sich auf dem Altan Freiheiten bei ihr gestattet. Bis zu diesem Moment hatte es nur zwischen Felicity und ihm Krieg gegeben. Nun jedoch schien die Sache außer Kontrolle zu geraten.
    „Es ist unwichtig, wie Lord X an seine Informationen gekommen ist“, sagte Jordan. „Welches Recht hat er zu der Annahme, du hättest über deine Kriegsjahre gelogen, Ian? Einen Beweis bleibt er schuldig. Allein aus diesem Grund solltest du die Zeitung verklagen. An deiner Stelle würde ich dafür sorgen, dass die Regierung einen Widerruf verlangt.“ „Die Regierung würde sich nicht einschalten.“ Ian richtete den Blick auf Jordan. „Ich war inoffiziell auf dem Kontinent. Ich bezweifele, dass jemand sich daran erinnert, was ich getan habe.“
    „Was hast du getan?“ wollte Jordan wissen.
    „Nichts, das eine Diskussion darüber wert ist.“
    Natürlich nicht! Felicity fühlte sich in ihrer Position bestärkt. Eine nicht existierende Karriere beim Militär war eine Diskussion nicht wert. Wie praktisch, dass niemand sich erinnerte, was der Viscount getan hatte.
    „Wellington erinnert sich daran, was du getan hast“, schaltete Gideon sich plötzlich ein. „Er hat mir erzählt, ohne dich wäre der Krieg nicht gewonnen worden. “
    Alle Augen, besonders Felicitys, richteten sich auf den Earl of Worthing.
    „Das hat Wellington dir gesagt?“ fragte Jordan den Schwager. „Zum Teufel, wann hast du ihn getroffen?“ Gideon zuckte mit den Schultern. „Bei irgendeinem Ball. Ich entsinne mich nicht mehr, wo. Er hat mir anvertraut, Ian sei im Krieg besonders mutig und tüchtig gewesen. “
    Vor Schreck erstarrte Felicity innerlich. Konnte das wahr sein? Der Viscount hatte nicht über seine Karriere im Krieg gelogen? Das war unmöglich! Wieso und warum hatte der älteste und einzige Sohn eines Viscounts im Krieg gekämpft? „Vermutlich war Wellington betrunken“, murmelte er. „Falls er das war, hat er das gut zu verbergen verstanden“, erwiderte Gideon. „Ich habe ihm Fragen über dich gestellt, und er erinnerte sich plötzlich, dass ich amerikanischer Freibeuter war. Hat sich nicht weiter geäußert. Ich fand es unklug, ihn weiter mit Fragen zu bedrängen. “
    „Es hätte keine Rolle gespielt, wer du gewesen bist“, sagte Ian schroff. „Ich bin überrascht, dass er überhaupt etwas über mich geäußert hat. Seine Meinung über mich und meine unbedeutende Hilfe ist stark übertrieben. “
    „Er übertreibt nie“, warf Jordan ein. „Zum Teufel, was hast du im Krieg gemacht? Warst du Spion? Warum will niemand darüber reden?“
    „Das ist nichts, worüber man reden will. Auch ich will nicht darüber reden. “ Der warnende Blick des Viscounts traf Felicitys. „Ich will auch nicht, dass in der Zeitung darüber geschrieben wird.“
    Felicity war sich noch nie so klein vorgekommen. Falls Lord St. Clair die Wahrheit gesagt hatte, dann war ihm großes Unrecht geschehen, als sie in der Person von Lord X öffentlich Zweifel an seiner Integrität

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