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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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gesagt, oder das war Emily“, erwiderte er mit Unschuldsmiene. „Du konntest nicht wissen, dass diese Information weitergegeben würde. Mr. Pilkington hat mir erzählt, Lord X habe eine Informantin. Zweifellos hat sie beim Ball die Wahrheit erfahren.“
    Was für ein Lügner! Mr. Pilkington hatte ihm das bestimmt nicht erzählt.
    „Wahrscheinlich ist Lady Brumley diese Informantin, da sie so gern klatscht“, fuhr Ian anzüglich fort.
    „Nein!“ rief Sara aus. „Ich habe kein Wort zu ihr gesagt! Die Einzige, mit der ich darüber geredet habe, ist. . .“
    Sie hielt genau in dem Augenblick inne, als Felicity das Gefühl hatte, in der Falle zu sitzen. Wirklich! Dieser manipulierende, verlogene Mistkerl!
    Mit selbstgefälliger Miene genoss er sichtlich den Erfolg seiner Machenschaften. Dieser Hinterhalt war sein Plan gewesen. Er hatte vorgehabt, sie vor seinen Freunden in peinliche Verlegenheit zu bringen, damit sie nichts mehr von ihnen erfuhr. Wollte sie sich in Schutz nehmen, musste sie zugeben, dieser Lord X zu sein. Aber das wollte der Viscount nicht. Oh nein! Denn hätte er ihr Pseudonym aufgedeckt, wäre sie genötigt gewesen, die ganze Wahrheit zu erzählen, sogar die Dinge, die er bisher vor seinen Freunden verschwiegen hatte.
    Stattdessen hatte er sie als jemanden hingestellt, der zu seinem eigenen Vergnügen Klatsch weitergab. Lord X hatte zumindest edle Absichten, doch seine Informantin war bestenfalls eine Schachfigur und schlimmstenfalls eine Intrigantin. Jetzt würden alle Leute sie verachten.
    Felicity schaute zu Lady Worthing hinüber und zuckte innerlich zusammen, als sie deren gekränkte Miene sah. Man verachtete sie bereits. Verzweifelt überlegte sie, wie sie den entstandenen Eindruck beheben könne. Sie gab vor, die eindeutig von Lady Worthing gezogene Schlussfolgerung nicht zu ahnen, und sagte: „Mir haben Sie etwas erzählt, Lady Sara. Gewiss haben Sie auch mit jemand anderem darüber gesprochen.“
    Saras Miene drückte herzzerreißend aus, dass sie das Gefühl hatte, verraten worden zu sein. „Nein! Ich habe nur mit Ihnen darüber geredet.“
    Felicity wollte ihr widersprechen, sich gekränkt geben, irgendetwas tun, wodurch der schreckliche Ausdruck in Lady Worthings Gesicht behoben wurde. Aber wenn sie ihr widersprach, würde sie nur noch schuldiger wirken. Sie wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass es ihr so viel ausmachen könne, was irgendeine Dame der Gesellschaft von ihr hielt. Sie hatte wenige enge Freunde und dummerweise angenommen, Lady Worthing könne ihre Freundin werden. Wie konnte der Viscount es wagen, diese ihre Hoffnung zu durchkreuzen?
    Nun würden alle Anwesenden sich gegen sie stellen, und die Sache würde nur noch schlimmer, wenn sie gestand, die Verfasserin der mit Lord X gezeichneten Kolumnen zu sein. Sie war in jedem Fall die Außenseiterin.
    Plötzlich sah sie einen Silberstreif am Horizont. Natürlich! Miss Greenaway! „Wissen Sie, es muss überhaupt niemand von uns gewesen sein, der mit Lord X geredet hat. Ihre
    Freundin, Lord St. Clair, die in der Waltham Street wohnt, könnte zur Zeitung gegangen sein und eine Erklärung abgegeben haben. Wäre ich Mittelpunkt böswilligen Klatsches, würde ich so etwas tun.“
    Für längere Zeit trat Schweigen ein. Jedermann schien diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Zum ersten Mal schien der Viscount nicht mehr ganz so selbstsicher zu sein. „Ich versichere Ihnen, Miss Taylor, dass Miss Greenaway so etwas Törichtes nie tun würde. Sie würde meinen Wunsch nach Geheimhaltung respektieren.“
    Sara schien jedoch sehr willig zu sein, Miss Taylors Hypothese aufzugreifen. „Ja, aber würde Miss Greenaway ihren guten Ruf aufs Spiel setzen, nur um dir einen Gefallen zu tun? Das bezweifele ich. Und selbst wenn sie dazu bereit wäre, kann es doch sein, dass sie es nicht ertragen konnte, dein Ansehen herabgesetzt zu sehen, nachdem du so großzügig zu ihr warst. Denk daran, wie sehr sie das belastet haben muss.“
    „Sie haben Recht, Lady Sara“, warf Felicity erleichtert ein. „Ich bin sicher, Miss Greenaway hat diese neue Situation sehr bedrückend gefunden. “
    Sollte der Viscount doch sehen, wie er sich von diesen Fallstricken befreite! Er konnte ihre Hypothese nicht abstreiten, ohne die Wahrheit gestehen zu müssen. Und nachdem er seinen Freunden eine derart zum Himmel schreiende Lüge erzählt hatte, würde er ihnen bestimmt nicht reinen Wein einschenken.
    Der selbstgefällige Ausdruck in seinem Gesicht war

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