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Der verbotene Ort

Titel: Der verbotene Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Vargas
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Familie des Künstlers, der seine Gönnerin angemalt hat; Retancourt, Mordent und Noël die Wohnung von Louvois; vorher den Divisionnaire Weill davon informieren, der Mann hasst es, wenn Bullen in seine Privatsphäre eindringen, er kriegt es fertig und lässt alles auffliegen; Froissy und Mercadet überwachen Telefon und Internetanschluss von Louvois; Justin und Lamarre sein Auto, so er eins hat; die Polizei in Avignon auf Trab bringen, überprüfen lassen, ob Pierre junior und seine Frau in der Stadt sind. Die Kontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen verstärken, das Foto des Täters verbreiten.
    Während er sprach, sah Adamsberg, wie Danglard ihm eindringliche Zeichen mit der Hand machte, die er nicht verstand. Zweifellos, weil er unfähig war, zwei Dinge auf einmal zu tun, wie reden und sehen, sehen und zuhören, zuhören und schreiben. Zeichnen war die einzige Tätigkeit, die er im Hintergrund ausführen konnte, ohne dass sie seine anderen Aktivitäten beeinträchtigte.
    »Befragen wir die Nachbarn in Louvois’ Haus?«, wollte Maurel wissen.
    »Ja, aber wir haben Weill mitten im Sektor. Informieren Sie sich also zunächst bei ihm und konzentrieren Sie sich auf die Überwachung. Kann sein, dass Louvois gar nichts weiß und dass er zurückkommt. Überprüfen Sie, wo er arbeitet. Werkstatt, Laden, was weiß ich.«
    Danglard hatte sechs Wörter auf die Zeitung geschrieben und hielt sie Adamsberg unter die Augen: Mordent nicht. Tauschen Sie gegen Mercadet. Adamsberg hob fragend die Schultern.
    »Ich korrigiere«, sagte er. »Mordent mit Froissy, dafür Mercadet zur Observation des Hauses. Wenn er einschläft, bleiben immer noch zwei Leute, darunter Retancourt, macht sieben.«
    »Warum sollte ich Mordent rausnehmen?«, fragte Adamsberg, während er sein Handy in die Tasche schob.
    »Angeschlagen, ich vertrau ihm nicht«, meinte Danglard.
    »Ein angeschlagener Typ kann sich immerhin noch auf eine Beobachtung konzentrieren. Louvois befindet sich schließlich nicht mehr dort.«
    »Ich meine etwas anderes. Es hat irgendwo eine undichte Stelle gegeben.«
    »Werden Sie deutlicher, Commandant, stehen Sie zu Ihren Hintergedanken. Mordent ist seit siebenundzwanzig Jahren in dem Laden, er hat alles gemacht, alles gesehen, er hat sich nie bestechen lassen.«
    »Ich weiß.«
    »Darum begreife ich nicht, Danglard, nein, wirklich nicht. Sie sagten selbst, dass die Indiskretion durch reine Geschwätzigkeit zustande gekommen ist. Leichtsinn, und nicht Verrat.«
    »Ich sage immer das Beste, denke jedoch stets das Schlimmste. Gestern Morgen hat er Sie ausgeschaltet und Émiles Flucht provoziert.«
    »Mordent ist mit seinem Kopf kilometerweit von hier entfernt, während seine Tochter sich den ihren an den Gefängnismauern von Fresnes einschlägt. Es ist unvermeidlich, dass er Fehler macht, entweder er geht zu weit, oder er tut nicht genug, er beißt um sich, er hat sich nicht mehr in der Gewalt. Man muss ihm jemanden zur Seite stellen, das ist alles.«
    »Er hat die Alibi-Überprüfung in Avignon verpatzt.«
    »Und was heißt das, Danglard?«
    »Das heißt, dass wir uns zwei professionelle Fehler geleistet haben, und nicht die geringsten: Wir haben einen Verdächtigen entwischen lassen und ein Alibi mit der Stümperhaftigkeit von Anfängern überprüft. Vom Gesetz her dafür verantwortlich: Sie. Beim Stand der Dinge könnte man behaupten, dass Sie in nicht mal zwei Tagen den Start der Ermittlung versaut haben. Mit Brézillon im Nacken könnten Sie für weniger als das hochgehen. Und nun diese Katastrophe, dass die Presse vorzeitig Wind gekriegt hat und der Mörder flüchtig ist. Wenn einer Sie aus dem Verkehr ziehen wollte, könnte er eine bessere Gelegenheit nicht finden.«
    »Nein, Danglard. Sie meinen, Mordent sollte die Ermittlung sabotieren und mich hochgehen lassen wollen? Nein. Und warum?«
    »Weil Sie ja was finden könnten. Und das könnte unangenehm werden.«
    »Für wen? Für Mordent?«
    »Nein. Für die da oben.«
    Adamsberg sah auf Danglards nachdrücklich zur Decke, zur Sphäre der Mächtigen gerichteten Zeigefinger, die der Commandant in dem Begriff »da oben« zusammenfasste, wobei er ebenso gut auch »da unten«, im Orkus, hätte sagen können.
    »Irgendjemand da oben«, fuhr Danglard fort, ohne den
    Finger von der Decke zu nehmen, »hat kein Interesse daran, dass die Angelegenheit Garches aufgeklärt wird. Noch dass Sie weiter auf diesem Posten sind.«
    »Und Mordent sollte ihm dabei behilflich sein?

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