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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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jetzt haben wir keine Zeit. Die schwarze Garde wird uns überrennen, wenn du sie nicht stoppst. Und ich habe das schwarze Buch.“ Verdutzt sah er Kira an. „Das schwarze Buch. Das ist es, was ich gespürt habe. Welch eine Präsenz!“ Mit einem weiteren Blick sah Kira nun zu Secan, der schwer verletzt und bewusstlos am Boden lag.
    Mit einem tiefen Durchatmen löste er sich von Kira und nahm nun zum ersten Mal seine direkte Umgebung wahr. Ketara stand neben ihm und ließ sich kurz von Lingard kraulen, bevor der Waldwächter zu Secan eilte und ihm einen Verband anlegte. Weiter hinten im Palast stand Triumvirin Tertia Gilnos, die sichtlich bemüht war, sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Dann stürmte eine weitere Gestalt schnaufen in den Raum, die offenbar kopflos die Treppe nach oben gerannt war. „Kira, Triumvirin, seid ihr in Ordnung? Was bei allen Kraken der Meere ist geschehen?“ Nun war es einmalmehr Herm, der nicht glauben wollte, was er sah. Immer noch deutlich übergewichtig und seinen albernen bunten Hut auf dem Kopf stand Poca im Treppenaufgang, der Karawanenmeister, den er auf seinem Weg nach Magystra getroffen hatte. Eine Offiziersarmbrust in den Händen sah der dicke Händler Herm ebenso verdutzt an, wie er ihn. „Herm? Bist du das wirklich? Ich habs nicht glauben wollen. Tut das gut, dich zu sehen.“ Bevor er überhaupt etwas tun konnte, kam sein alter Arbeitgeber auf ihn zugestürmt und nahm ihn heftig in seine Arme. „Wir haben einen Schatz gefunden, Kira und ich, musst du wissen. Endlich habe ich eine echte Schatzkarte, auch wenn der Schatz nur ein Buch ist.“
    Augenblicklich richteten sich Herms Gedanken wieder auf das schwarze Buch. Kira hob langsam ihre rechte Hand, mit der sie ein schwarzes ledernes Buch fest gegriffen hielt. Das Buch sah winzig aus in ihrer Hand und doch wirkte es riesig, so als ob selbst ein Dutzend starker Männer es nicht würden heben können. Vorsichtig sandte er eine leichte Welle seiner Magie aus und wartete auf Antwort. Die Reaktion des Buches hob ihn augenblicklich von seinen Füßen, als ein Schlag stärkster Magier auf ihn zurückgeworfen wurde.
    „Herm!“ Mit einem besorgten Aufschrei sprang die kleine Kämpferin zu ihm und hielt vorsichtig seinen Kopf. „Das Buch hat einen eigenen Willen, Kira. Und mir scheint, es will nicht mit mir reden.“ Zu seiner Überraschung nickte sie bestätigend. „Ja, ich weiß. Es ist sehr starrköpfig. Aber wir müssen einen Weg finden.“ Mit zusammengekniffenen Augen starrte Herm weiter auf das Buch. Was für Geheimnisse mochte es hüten, welche Macht war in ihm verborgen? Hassem war inzwischen im schwarzen Turm, daran hatte er keinen Zweifel. Er war einen Bund mit Mächten eingegangen, die nichts Gutes verhießen. Würde Herm nun dasselbe tunmüssen? „Wie kann ich nur das Buch dazu bringen, mir gegen die schwarze Garde zu helfen?“
    Mit einem schnellen Blick zum Kampffeld vergewisserte er sich, dass Tyr und seine Barbaren mit der Unterstützung der beiden roten Magierinnen die Palastmauer zurückerobert hatten. Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, welch seltsame Mischung an Männern und Frauen den Palast der Triumvirin gegen die Garde verteidigte. Bogenschützen in grünen Umhängen und braunem Leder, die Lingard zum Verwechseln ähnlich sahen, ließen Pfeilhagel um Pfeilhagel auf die Monster regnen, während Tyrs valkallische Krieger mit ihren langen Speeren und breiten Äxten die Mauer sicherten. Soldaten der Gilnos Familienwache kämpften Seite an Seite mit Adligen, die in wertvollen Rüstungen steckten, offenbar hatte jeder Mann und jede Frau, die sich im Palast befand und kämpfen konnte, ihre Erbstücke aus den Truhen und von den Wänden genommen. Jetzt kämpften sie alle gemeinsam um ihr Überleben, Adliger wie einfacher Soldat.
    „So öffnet das Tor, wir haben eine Nachricht für Herm Pendrak.“ Die Worte waren laut und mit alterrischem Akzent gerufen, anscheinend hatte es eine Gruppe der alterrischen Kavallerie bis ans Palasttor geschafft. „Aber was wollen sie von mir?“ Bevor Herm seine Gedanken beenden konnte, betrat Tertia wieder den großen Balkon ihres Palastes und rief mit bestimmendem Klang Befehle über den Platz, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Umgehend öffnete eine Abteilung Soldaten auf ihren Befehl hin das Tor, gedeckt von zwei Dutzend meronischen Bogenschützen. Kalinde postierte sich so am Balkon, dass sie ebenfalls ihre Magie wirken konnte, während Ise sich erschöpft

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