Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
erlauben, dass Ihr ohne das Training der drei Türme auf der Welt wandelt. Ihr und eure Begleiterin müsst mit mir zum roten Turm kommen, wo ich der Erzmagierin berichten werde.“ Herm hatte befürchtet, dass der rote Magier das Thema zur Sprache bringen würde, das Problem war, dass er keine gute Antwort für den Magier hatte. Und davon abgesehen hatten weder er noch Ise vor, dem roten Turm zu nahe zu kommen.
„Nein, jetzt ist nicht die Zeit dafür. Wie ich bereits sagte, jagen wir Entführer, jede Stunde zählt. Und Ihr habt recht, es ist die Zeit des Erwachens. Vergessenes Wissen wird wieder entdeckt, vermutlich werdet Ihr schnell andere Magier finden, die ebenfalls meine Fähigkeit beherrschen.“ Der rote Magier schien wenig überzeugt und wollte gerade erneut sprechen, als er von Fa-Sal gestoppt wurde.
„Das reicht, Kamul. Herm Pendrak und seine Begleiter sind nicht nur meine Gäste, sondern auch meine Retter. Und ebenfalls eure, wenn ich Euch erinnern darf. Obwohl sie die Entführer einer der Ihren jagen, haben sie sich die Zeit genommen, uns zu helfen. Ich glaube, es war das Schicksal. Irgendwie ist ihr Weg mit meinem Weg verbunden und Ihr werdet sie nicht aufhalten, der rote Turm wird warten müssen.“ Das Gesicht des Magiers zeigte deutlich, dass das Thema für ihnnoch nicht beendet war, doch hier in Fa-Sals Zelt unterlag er dessen Herrschaft.
„Sagt mir, wisst ihr in welche Richtung die Entführer flohen? Habt Ihr eine Chance, sie noch einzuholen?“ Die Frage des Fürsten kam offen und besorgt, für sein Verständnis stand er offensichtlich in der Schuld Herms, da er ihn auf seiner Reise aufhielt. „Wir vermuten, dass sie nach Keldur reisen und ein Schiff nehmen wollen, wahrscheinlich in Phrygia.“ Der Fürst nickte ernst, als er Herms Antwort hörte. Ihm war klar, dass es kaum eine Chance geben würde, die Entführer zu finden, wenn sie einmal auf dem offenen Meer waren.
Schließlich wandte sich der Fürst seinem General zu. „Haschekk, nimm zwanzig deiner besten Männer und drei der besten Pferde aus meinem Stall für meine Retter. Führe sie nach Phrygia, so schnell du kannst. Sie erhalten freies Geleit durch mein ganzes Reich und frische Pferde an jeder Oase. Wir werden jetzt etwas essen, dann brecht ihr bei Mitternacht auf. Mögen die Monde geben, dass ihr nicht noch einmal der Dunklen Garde begegnet.“
<==>
Fluchend schüttelte sich Jorn den Sand aus seinem langen roten Haar. „ Was für ein von allen Drachen verfluchtes Land. Sand so weit das Auge reicht, aber kein Wasser. “ Erst seit einer Woche reiste er mit seiner Kampfgruppe durch die heiße Wüste Alterras und hatte bereits zwei Männer verloren. Keup war von einem lächerlich kleinen Insekt gestochen worden, dass man Skorpion nannte, er starb nur Minuten später qualvoll an dessen Gift. Seinen Tod konnte Jorn leicht verschmerzen, er hatte noch neununddreißig weitere Krieger beisich. Der zweite Mann allerdings war ein schmerzlicher Verlust gewesen. Jeklek war einer von vier Runenlesern, die Jorn auf Geheiß seines Vaters Kermo begleiteten. Er hatte plötzlich Dinge gesehen im heißen Sand, die nicht da waren, wirr zu plappern begonnen und war dann einfach tot vom Pferd gefallen, ein Opfer der Hitze.
„ Schwächling. Ich hätte einen anderen wählen sollen. “ Ein Blick in die von der Sonne verbrannten Gesichter seiner Männer zeigte ihm deutlich, dass keiner von ihnen hier sein wollte. Sie alle waren grimmige Krieger, die den Tod im Kampf nicht fürchteten, doch die Reise durch den brennend heißen ewigen Wüstensand verlangte ihnen alles ab. „ Sie alle wären jetzt lieber in der Heimat, im Krieg, auf dem Schlachtfeld. “ Der Krieg im Norden lief gut, zumindest den letzten Berichten nach, die sie erhalten hatte, auch wenn das schon Tage her war. Die Krieger seines Vaters hatten die Eisenminen schnell erobert, so wie von ihm erwartet. Nun rüsteten sie sich gegen den Gegenangriff von Teschokk und seinen Verbündeten. „ Verfluchte Ygmaren, ihr werdet mir den Sand von den Stiefeln lecken, wenn wir euch erst auf dem Schlachtfeld vernichtet haben. Aber zuerst stirbt der kaldarrische Hund. “
Jorn hatte nicht vergessen, wie ihn der Jüngling aus Kaldarra beleidigt hatte, seit diesem Zeitpunkt stand sein Tod außer Frage. Doch dann hatten sich die Ereignisse überschlagen. Marla die alte Hexe hatte versucht, den Kaldarrer zum Auserwählten zu machen und so den Krieg zu verhindern, doch sein Vater war gut vorbereitet
Weitere Kostenlose Bücher