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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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auch die Kraft des schwarzen Mondes immer stärker fühlen, der auch diese Nacht noch voll am Nachthimmel stehen würde. Zu seiner Enttäuschung hatten keine weiteren Gäste mehr den Weg in den Kupferkessel gefunden, die einzige Abwechslung von dem monotonen Geräusch des Würfelspiels am Tisch der fahrenden Händler war ein Verrückter gewesen, der wild rufend in die Taverne gestürmt war. Der Kneipwirt hatte ihn von einem bulligen Rausschmeißer raus werfen lassen, ungeachtet der immer öfter aufkommenden Aufschreie wilder Tiere außerhalb der Taverne. „ Die Zeit des Erwachens ist gekommen. “ Grübelnd aß er ein Stück Brot, während er über die Worte nachdachte, die der Verrückte immer wieder gerufen hatte. Was für ein seltsamer Abend, kaum Gäste in dem riesigen Wirtshaus, viel zu viele Tierschreie in unmittelbarer Nähe und dann der Verrückte, der so etwas wie den Weltuntergang voraussagte. Hassem war froh, dass er die Energie seines Mondes deutlich spüren konnte, gerade wo Shimo nicht in der Nähe war.
    Ein weiterer Tierschrei hallte durch die Nacht und diesmal zuckten die Köpfe der Anwesenden in der Schänke nicht nur kurz nach oben, zu laut und zu unnatürlich war der Klang des Schreis gewesen. Die Händler an dem großen Tisch stellten ihr Würfelspiel ein und ihre beiden Wachen gingen langsam mit ihrem Waffen in der Hand zu dem Rausschmeißer, der bereits einegroße Keule haltend an der Tür stand. „Nur die Ruhe, meine Herren. Ich werde bei den Wachen nachfragen, vielleicht ist es nur ein Rudel tollwütiger Hunde.“ Der Schankwirt hatte versucht, beruhigend zu klingen, während er mit zügigem Schritt zur Treppe ins Obergeschoss ging, wo nach Hassems Vermutung der Zugang zu dem kleinen Turm lag, doch man hatte den nervösen Unterton des Mannes heraushören können. Hassem hatte schon viele Tiere in der Nacht schreien gehört, auch tollwütige Wölfe, aber niemals mit einem derart grausamen unnatürlichen Klang wie dem, der gerade die Nacht zerrissen hatte.
    Nur Momente später erklangen die nächsten Schreie, doch diesmal erkannte Hassem sie sofort, es waren die Schreie sterbender Pferde, und sie kamen direkt aus dem Stall. Noch bevor er etwas sagen konnte, stürmten der bullige Rausschmeißer und die beiden Karawanenwachen nach draußen, wütend biss sich Hassem auf die Lippe. Sie rannten in ihr Verderben und das bedeutete, dass er nun der einzige verbleibende Mann in der Taverne war, der sich zu verteidigen wusste.
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    Fluchend wich Herm der flammenden Peitsche aus, die auf seinen Kopf zugeflogen kam. Er hatte zu lange gewartet und nun hatte sein Gegner ihn in die Verteidigung gedrängt. Er hätte direkt angreifen sollen, anstatt auf die Angriffe des Flammenwesens zu warten, jetzt war es zu spät für derartige Überlegungen. Sein schwarzer Schild, den er instinktiv vor sich aufgebaut hatte, war bereits von den ersten beiden Schlägen der flammenden Peitsch-Arme des Feuerwesens zerschlagenworden und bei seiner letzten Attacke hatten ihn nur seine schnellen Reflexe gerettet. Ein Strahl schwarzen Feuers verließ Herms ausgestreckten Arm und traf das magische Wesen frontal in seinem Torso, doch wo er gehofft hatte, dass seine magische Attacke den Angreifer vernichten würde, hinterließ das dunkle Feuer zu seinem Entsetzen keinerlei Wirkung. „ Bei allen Monden, was jetzt? “ Er war offensichtlich im Nachteil, die Attacken seines Gegners waren magischer Natur und zerstörten seine Verteidigungsschilder scheinbar mit Leichtigkeit, während seine eigenen Angriffe nutzlos verpufften.
    Plötzlich fühlte er es, ganz nah. Er hatte noch immer magischen Kontakt mit seiner Umgebung, spürte noch immer die glühenden Erze in der Wand und den Verlauf der Höhle zu einem Gewölbe in der Tiefe. Doch da war auch etwas anderes, etwas was er nicht erwartet hatte -Wasser. Herm hatte es in der schwachen Beleuchtung nicht sehen können, doch jetzt konnte er klar den kleinen Wasserstrom fühlen, der durch den hinteren Höhlenteil floss. Mit einer schnellen Rolle zur Seite wich er dem nächsten Peitschenschlag aus, dann griff er mit seiner Energie nach dem Wasser und lenkte es um. Ein Strahl von Wasser traf das flammende Wesen, zischend bildete sich Wasserdampf und vernebelte die Höhle. Einen Fluch aus seiner Kindheit murmelnd sprang er instinktiv zurück, um den nächsten Angriff der Feuerpeitsche genau in seine letzte Position einschlagen zu sehen. Das Wesen hatte inzwischen seine Position verändert und

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