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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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ist es wahr, gezähmte Riesenadler. “ Er hatte Geschichten gehört über die todesmutigen Männer aus Meronis, die Riesenadler zähmten und auf ihrem Rücken flogen, bisher hatte er sie ins Reich der Legenden gesetzt. Doch nun schienen ihm die gewaltigen Vögel des Palastes von Paitai zu real für Legenden.
    Ein geducktes Knurren seines Begleiters mit Blick zum Himmel bestätigte seine Annahme. Shimo hätte keinen Respekt vor einfachen Vögeln, ein riesiger Adler allerdings mit einer Körpergröße, die der seinen entsprach war schon eine andere Geschichte. Mit einem kräftigen Schlag seiner Hand entließ er seinen Freund in den Wald, er würde den Rest des Weges zu Fuß gehen. Ein Blick zu dem zweiten Gebäude, das hoch über der Stadt thronte, zeigte ihm sein Ziel, den Tempel der Sternensinger. „ Vielleicht bekomme ich dort Antworten. “ Langsam wanderte Hassem die Anhöhe hinab zur großen Handelsstraße, die nach Paitai führte, viele Karawanen reisten auf der großen Strasse und er würde nicht auffallen, wenn er vorgab, sich als Karawanenwache verdingen zu wollen. Ein schnell reitender Bote galoppierte mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei, während er der Stadt näher kam. Obwohl er Shimo immer noch deutlich spüren konnte, fühlte Hassem sich plötzlich einsam, zu sehr hatte er sich an die Nähe seines neuen Freundes gewöhnt. Dennoch gab es keinen anderen Weg, der Horntiger konnte ihm unmöglich in die Stadt folgen. Mit jedem Schritt, den er der Stadt näher kam, spürte er, wie Shimo sich weiter von ihm entfernte, er würde in größerer Entfernung zur Stadt jagen. Das bedeutete auch, das Hassem auf sich allein gestellt war, er würde sehr vorsichtig sein müssen. Ein erstes Gasthaus kam in seine Sicht, nahe an der großen Handelsstrasse gelegen, etwa fünf Kilometer vor der Stadt. Hier würden sich viele Karawanen ausruhen, bevor sie dann am nächsten Tag zum Handel in die Stadt reisten. Nach kurzem Zögern änderte er seine Richtung und ging geradewegs auf die Taverne zu. Er brauchte Informationen und ein Gasthaus außerhalb der Stadt schien ihm ein mehr als geeigneter Ort für Gerüchte und redselige Reisende.
    Das Gasthaus war eins der Größten, die er je gesehen hatte. Über drei Stockwerke erhob sich der hölzerne Bau, an den ein großer Stall sowie ein kleiner Aussichtsturm angegliedert waren. Auf dem Turm standen drei gelangweilt aussehende Wachen mit Speeren und Langbögen, offenbar stand die Taverne bereits unter dem Schutz der Stadtherrin. Hinter dem Gasthaus verlief ein kleiner Bach, der Frischwasser für die Tiere und Reisenden bedeutete, im Allgemeinen ein gutes Zeichen für die Qualität eines Gasthauses. Ein hölzernes Schild am Eingang zeigte schon auf Entfernung den Namen des Hauses, „Kupferkessel“ war in geschmiedeten Buchstaben auf das Schild genagelt.
    Langsam öffnete Hassem die hölzerne Tür zum Gasthaus und trat ein. Drei Kaufleute saßen mit zwei bewaffneten Wachen an einem runden Tisch, ihnen gehörten offenbar die Pferde und der kleine Wagen, die Hassem im Stall gesehen hatte. Eine Schankmagd füllte die Becher der Männer mit Wein, doch so früh am Abend waren sie noch nicht betrunken genug, um eine gute Informationsquelle zu sein. An der Theke stand der Schankwirt und säuberte geistesabwesend einige Kelche, offenbar erregte Hassems Eintreten nicht die geringste Aufmerksamkeit. „ Gut. “ Mit sicherem Schritt ging er zu einem der hinteren Tische und setzte sich so, dass er die Wand im Rücken hatte und von neu ankommenden Gästen schwer zu sehen war, während er selbst aber die Tür gut im Blick hatte. Er hatte sein Training bei den sieben Spinnen nicht vergessen und er würde auch nicht vergessen, dass er immer noch ein gesuchter Mann war.
    Nachdem er einen Krug Wein, Brot und frisches Wasser bei der zweiten Schankmagd bestellt hatte, legte er seine Reisetasche neben sich ab und begann, sich etwas zu entspannen. Er würde erst aktiv werden, wenn es später am Abend war und hoffentlich weitereGäste den Weg in den großen Schankraum gefunden hatten, nun war Zeit für etwas Ruhe. Das laute Aufheulen eines großen Bären aus der Ferne ließ kurz die Köpfe der Anwesenden hoch zucken, doch es war mehr ein Reflex als ernsthafte Besorgnis. Selbst große Bären würden sich nicht einem so großen Gebäude nähern und wenn doch wären sie leichte Beute für die Bogenschützen in dem Wachturm, die er zuvor gesehen hatte.
    Mit zunehmend später werdender Stunde konnte er

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