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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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die… Wartet!«
    Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ach, das ist doch der ehrenwerte Bran, zurückgekehrt von den Toten.«
    Bran neigte den Kopf. »Es tut gut, Euch zu sehen, Lord Acrysy.«
    »Habe ich dir erlaubt zu sprechen?«
    Bran wollte etwas entgegnen, schwieg dann aber doch.
    »Aber natürlich, ein Verräter fragt nicht um Erlaubnis«, höhnte Acrysy und trat zu Bran. »Und hier haben wir den Beweis für deinen Verrat: Ertappt bei dem Versuch, sich mit einem Bauernkrieger in die Stadt zu schleichen.«
    Made blies die Nasenflügel auf.
    Acrysy blieb vor Made stehen. Seine Augen wurden groß. Er trat zurück, packte den Schaft eines Speers und riss ihn an Mades Hals. »Das ist der Mörder, der unser Jagdlager heimgesucht hat! Das ist der Mörder, der Lady Eleuate attackierte, meine zukünftige Braut! Ihr zwei habt damals schon unter einer Decke gesteckt. Und nun offenbarst du dein wahres Gesicht, Bran, indem du dich in die Stadt schleichst, um wieder zu morden. Das ist sogar ein noch größerer Beweis. Wen willst du diesmal umbringen? Meine Mutter? Lady Sebius? Oder bist du gekommen, um mich zu töten?«
    »Ich will niemanden tö… «
    Acrysys Hand schoss hervor und klatschte in Brans Gesicht. »Ruhe! Verräter dürfen nicht sprechen!« Sein Atem ging schnell. Wieder schlug er Bran.
    Nur Brans mangelnde Gegenwehr hielt Made davon ab, trotz der vielen Speere zurückzuschlagen.
    »Gut, dass du deinen Zopf abgeschnitten hast«, rief Acrysy. »Das erspart mir die Mühe, es selbst zu tun. Ein Schäfersohn von niedriger Geburt wie du hätte niemals Ritter werden dürfen.«
    Einer der Männer hob sein Messer, um Mades Zopf abzuschneiden. Blitzschnell drehte sich Made zu ihm herum.
    Acrysy ließ den Speerschaft los und wich zurück. »Wartet! Wartet, bis wir sie in der Öffentlichkeit gezeigt haben. Ich habe Sebius gewarnt, dass aus dieser Richtung ein Angriff kommen könnte. Nun wird sie auf mich hören müssen. Legt sie in Fesseln!«
    Made schaute Bran verwundert an. Bran streckte die Hände aus. Ein Wachposten trat vor und umwickelte sie mit einem Seil. Über ihnen spalteten Blitze den Himmel. Der Regen, der nur eine kurze Pause gemacht hatte, setzte erneut ein, diesmal etwas schwächer.
    »Einen feinen Knoten machst du da, Romy«, sagte Bran. »Wer hat dir beigebracht, solch feste Knoten zu binden?«
    »Genug davon«, erwiderte der Soldat. Er verknotete das Seil und warf dabei immer wieder nervöse Blicke auf Made. »Sag deinem Freund, er soll mir seine Hände geben.«
    »Beeilt euch«, drängte Acrysy. Er hielt sich ein kleines, pilzförmiges Zelt über den Kopf, um den Regen abzuhalten.
    »Sei vorsichtig - es wird ihm nicht gefallen, Romy«, warnte Bran leise. Er schaute zu Made. »Halte ihm ruhig die Hände hin. Es wird alles gut. Sebius wird alles in Ordnung bringen.«
    Sein sorgenvolles Lächeln und seine Stimme verrieten die Lüge - oder zumindest seine Unsicherheit.
    Made ballte die Fäuste und streckte die Arme aus. Als Romy vortrat, um ihn zu fesseln, rammte Made ihm die Fäuste gegen das Kinn. Der Soldat stürzte zu Boden, und Made rannte los.
    Dem ersten Speerschaft konnte er noch ausweichen, der zweite aber traf ihn am Kopf, und der nächste schlug ihm die Füße unter dem Körper weg. Danach hörte Made auf zu zählen. Er lag zusammengekrümmt am Boden, die Ellbogen vor dem Gesicht, während Speerstöcke und Stiefel wie Hagelkörner auf seine Rippen, seinen Rücken und seinen Kopf eindroschen. Zwischen den Tritten band man ihm die Hände zusammen. Made bemühte sich nach Kräften, die Handgelenke gebeugt zu halten, um dem Druck des Seils Widerstand zu leisten. Jemand drehte an den Fesseln, bis die Fasern in seine Haut bissen, und zerrte Made hoch. Während Wind und Regen auf sie einpeitschten, nahmen ihm die Soldaten Messer und Schwert ab. Dann griff Romy nach dem Beutel um Mades Hals.
    »Das würde ich nicht tun«, riet Bran. »Denk an meine Warnung, dass es ihm nicht gefallen würde, gefesselt zu werden.«
    »Warum nicht?«, fragte Romy.
    »Der Beutel enthält die Vorhaut seines Vaters. Und das Innenfutter wurde aus dem Hodensack seines Großvaters gefertigt.«
    Romys Hand zuckte zurück. »Bei den Göttern von Krieg und Gerechtigkeit. Glauben die Bauern wirklich… «
    »Was hat er gesagt?«, schrie Acrysy über den Sturm hinweg.
    Seine Worte wurden von zwei wütenden Blitzen unterbrochen, die dicht bei ihnen einschlugen. Ein Donnerschlag ertönte und brachte die Luft um sie herum

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