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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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aneinander, worauf sie sich jäh bückte und ihm ihr Geschlecht zeigte. Es war nicht geschwollen und auch nicht richtig rot, und sie aß die ganze Zeit über weiter, während sie sich immer wieder umschaute. Windy hatte den Verdacht, dass das Mädchen damit Stinky nur eifersüchtig machen wollte. Aber Made roch an ihr, richtete sich auf und wedelte mit seinem Geschlecht, um sein Interesse zu zeigen. Als er sich an ihr rieb, schwankten die Erwachsenen zwischen Entsetzen und Lachen. Aber da weder Made noch das Mädchen den richtigen Geruch verströmten, und das Mädchen um einiges größer war als er, nahmen sie es wie einen unangenehmen Witz.
    Windy seufzte unglücklich.
    Sie hatte immer gehofft, dass Made eines Tages ein nettes Mädchen treffen und sesshaft werden würde. Nicht, weil sie unbedingt Enkel wollte, sie wollte ihn nur glücklich sehen. Ambrosius und sie waren damals glücklich gewesen, wenn auch nur für kurze Zeit. Und das wünschte sie sich auch für ihren Sohn.
    Aus diesem Grund sorgte sie sich über Mades Ernsthaftigkeit. Die anderen Trolle mochten dieses Gebärdenspiel als Witz betrachten, Windy aber wusste, dass er sich ernsthaft mit dem Mädchen paaren wollte. Das Mädchen merkte es ebenfalls; sie quietschte auf einmal und sprang davon. Während Made noch verwirrt dastand, knurrte Stinky und stieß ihn zu Boden.
    »Fordere ihn zu einem Ringkampf auf!«, rief Kleiner Donner.
    Die anderen der kleinen Horde nahmen den Ruf sofort auf. »Ringkampf, Ringkampf!«
    Bei diesem Vorschlag legte sich Stinkys Gesicht in glückliche Falten. Er bäumte sich zu seiner ganzen Größe auf, fast acht Fuß hoch und zweihundertfünfzig Pfund schwer, und hämmerte das Warnsignal für Todesgefahr auf seine Brust. »Hiermit fordere ich dich zum Kampf!«
    Made kauerte am Boden und schaute mit kalten und siegessicheren Augen zu Windy. Es gab Zeiten, da wünschte sie, er wäre weniger furchtlos und würde sich nicht so in Gefahr begeben. Aber was sollte sie tun?
    Sie schmatzte mit den Lippen: ja.
    Er stand auf, zwei Fuß kleiner und hundert Pfund leichter als Stinky, und schlug ebenfalls die Todeswarnung auf seine Brust, mit gewölbten Händen statt mit den Knöcheln, ein helles, flaches Trommeln statt des tiefen, hallenden Basses.
    Die Erwachsenen bildeten in einer Ecke der Lichtung einen groben Halbkreis hinter Stinky. Ihnen gegenüber saß Windy ganz allein. Das Mädchen verharrte unsicher zwischen beiden und spazierte mit den Händen abwechselnd zu Windy und dann wieder zurück zu ihrer Horde.
    »Du bist doch nur ein winziges Küken in einem Nest. Ich werde dich einfach so zerquetschen«, sagte Made und schnippte mit den Fingern vor Stinkys Gesicht.
    »Du bist ein Wurm!«, schrie Stinky. »Und ich wer de dich wie einen, äh, wie einen Wurm zertreten!«
    Made fiel nach vorn, ging in den Handstand und wedelte mit dem Fuß vor Stinkys Gesicht. »Du bist eine Schlange im Gras - ich werde deinen dürren, kleinen Schlangenhals zwischen meinen Zehen zerbrechen.«
    Einige der Trolle lachten. Ein guter Trick, einer, den keiner von ihnen konnte. Außerdem machten diese Beleidigungen einen großen Teil des Spasses an einem Kampf aus, und Made war sehr gut darin. Einem Troll zu sagen, er hätte einen Hals, war wie einem Zwölfjährigen zu sagen, er rieche nach Milch.
    Stinky war nicht besonders gut im Ausdenken von Beleidigungen. Er schnappte nach Mades Fuß wie ein Fisch, der sich auf einen Fingernagel stürzt. Made vollführte einen Salto nach hinten und landete aufrecht im Stehen. Stinky wollte auf ihn los, aber Frosty schob ihre langen Arme dazwischen.
    »Bist du schon fertig mit Reden?« fragte sie.
    »Ich prügle ihn in Grund und Boden!«, sagte Stinky.
    Frosty sah zu Made, der nervös auf und ab hüpfte. Er hob das Kinn. »Er soll sich einfach bücken«, sagte er. »Dann kann ich ihm ins Ohr furzen - mal sehen, ob er seinen Namen erkennt.«
    »Ich werde ihn in Grund und Boden prügeln!«
    »Erst, wenn ich es sage«, befahl Frosty. »Seid ihr damit einverstanden?«
    Sie waren es.
    »Stimmt jemand dagegen?« Sie schaute Windy an.
    Windy weigerte sich, die Hand zu heben. Früher oder später musste Made lernen, was ihm widerfuhr, wenn er sich mit anderen Männchen wegen eines Weibchens stritt.
    »Lass sie endlich kämpfen«, brüllte Großer Donner.
    Frosty wandte sich an die Jungen. »Kein Gepiekse in die Augen und die Nase, keine tödlichen Verletzungen, alles andere ist erlaubt. Seid ihr damit einverstanden?«
    »Was, wenn

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