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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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ich ihn aus Versehen zerdrücke?«, fragte Stinky. »Wenn ich auf ihn falle? Dann platzt er doch wie eine Beere!«
    »Was, wenn ich seinen Kopf abreiße?«, spuckte Made aus. »Was, wenn ich seinen Kopf abreiße und ihm das Hirn aus dem Schädel sauge? Oh, halt, geht nicht - er hat ja keines!«
    »Keine tödlichen Verletzungen!«, sagte Frosty zu Stinky. »Ihr kämpft, bis ich Aufhören sage.«
    Sie trat mit ausgestrecktem Arm zurück. Dann ließ sie ihn plötzlich fallen und schrie: »Los!«
    Der erste Austausch kam schnell. Stinky stürmte vor, die Arme zum Schlag erhoben. Made ließ sich zu Boden fallen und trat Stinkys Knöchel unter ihm weg. Als Stinky zu Boden krachte, versuchte Made, mit einem Satz an ihm vorbei zu den Stäben zu springen, mit denen er den toten Rehbock getragen hatte, wohl um seine gespitzten Stöcke zu holen, wie Windy annahm. Doch Stinky rappelte sich schwankend auf und streckte wütend den Arm aus. Made knallte gegen den ausladenden Unterarm und fiel mit einem spitzen Schmerzensschrei zu Boden.
    Stinky nahm Anlauf und sprang dann hoch in die Luft, um Made zu zerquetschen. Windy stöhnte laut auf, aber ihr Sohn rollte sich rechtzeitig beiseite, und Stinky schlug hart auf dem Boden auf. Made erhob sich hastig und warf ihm eine Handvoll Dreck ins Gesicht.
    Als Made erneut versuchte, seine Stöcken zu erreichen, trat Kleiner Donner vor und versperrte ihm den Weg. Diese Verzögerung erlaubte es dem blinden, brüllenden Stinky, Mades Geruch zu folgen. Seine wild fuchtelnde Hand erwischte ihren Sohn am Knöchel und brachte ihn zu Fall. Made stürzte zu Boden, Stinky auf ihn.
    Die blasse Haut ihres Sohnes glänzte im hellen Mondschein, als er versuchte, sich unter seinem Gegner hervorzuwinden. Bei ihrem Gerangel vollführten Stinky und er mehrere Purzelbäume. Die johlenden Zuschauer folgten den beiden, als sie den Abhang hinunterpurzelten und neben dem Teich am Wasserfall landeten. Stinky kämpfte sich schließlich nach oben, Spucke spritzte ihm aus dem Mund, während er auf ihren zappelnden, sich duckenden Sohn eindrosch. Windys Finger kneteten ängstlich die Haut an ihrer Brust. Made griff in den Schlamm und schlug dann mit der Faust gegen Stinkys Nase. Erst dachte sie, er hätte sich einen Stein als Waffe genommen, aber so war es nicht. Vielmehr drückte er einen dicken Matschklumpen in Stinkys Nasenlöcher, bis dieser keine Luft mehr bekam. Während der Troll sich würgend abwandte, schlüpfte Made unter ihm hervor und war frei.
    Fast frei. Stinky hielt Mades Fuß mit einer Hand fest und zerrte mit der anderen an seiner verstopften Nase. Made schoss herum, ein lautes Krachen ertönte, gefolgt von einem Schmerzensschrei - er hatte Stinkys Finger gebrochen, um dessen Griff zu lösen.
    »Renn«, flüsterte sie, in der Hoffnung, er würde sie hören. »Renn, renn weit weg, schnell. Ich finde dich, wenn es sicher ist.«
    Aber Made rannte nicht. Er sprang auf Stinkys Rücken, schob seinen Arm von hinten unter den des Trolls und drückte seinen Unterarm gegen Stinkys Nacken. Windys Augen wurden groß. Diesen Streich spielte Made ihr oft, wenn er sie festhalten wollte, um sie zu kitzeln.
    »Renn«, flehte sie.
    Dann vollführte Made den gleichen Trick mit dem anderen Arm; das hatte er bei ihr noch nie gemacht. Stinky drehte sich im Kreis, ohne Made zu erreichen, der wie ein Trollvogel auf seinem Rücken hockte.
    »Reiß der Made den Kopf ab!«, schrie Kleiner Donner seinem Sohn zu. Die anderen Trolle schrien mit ihm und schlugen mit den Händen auf den Boden. Der Tumult ließ Windy zittern.
    »Beiß ihn!«, kreischte Rose. »Beiß ihn ganz fest!«
    »Lass dich auf ihn fallen!«, brüllte Großer Donner.
    Der letzte Vorschlag war der beste, und jemand schlug gerade vor, darüber abzustimmen, als Stinky selbst handelte und sich nach hinten fallen ließ. Windy stieß ihre Finger in den Lehm und tastete suchend nach Grund, an dem sie sich festhalten konnte. Sie wollte Made zu Hilfe eilen, wusste aber, dass sie es nicht durfte. Noch nicht. Sobald die beiden auf dem Boden auftrafen, würde sie herbeieilen und…
    Doch sie trafen nicht auf dem Boden auf.
    Made hatte Stinkys Manöver vorhergesehen. Als der Troll nach hinten fiel, streckte Made die Beine aus und landete im Stehen. Die Füße fest in den Boden gestemmt, presste er Stinky das Kinn auf die Brust und drückte den Troll dann mit einem herzerweichenden Schrei nach vorn.
    Stinkys Haut nahm einen dunklen Grauton an. Er bekam keine Luft. Die Adern an

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