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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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lehnte mich aber nicht zurück. Nervös begann ich mit dem Plastikfeuerzeug zu spielen, das neben einem Marmoraschenbecher mit etlichen Kippen gelegen hatte.
    »Sagtest du nicht, du wolltest eine Zigarette rauchen?«
    »Na ja, da war einiges Nikotin nötig, um die verlorenen Monate aufzuholen.«
    Ich gab mir einen Ruck, wollte nicht um den heißen Brei herumreden. »Ich brauche deine Hilfe, Marta. Du mußt mir erklären, wie . Oder, um genau zu sein, ich würde gerne mit euch in Tiahuanaco arbeiten.«
    Sie lachte. »Ist es das, womit du nicht rausrücken wolltest, als wir fragten, was du mit deiner Freizeit zu tun gedenkst?«
    »So ungefähr.«
    »Du drückst dich etwas vage aus. Erzähl mir mehr.«
    »Ich würde gern mitarbeiten, ein Teil des Teams sein«, setzte ich zu einer druckreifen Erklärung an. »Nur habe ich keine akademische Ausbildung. Ich bin Unternehmer, Unternehmer in der New Economy. Wie könnte ich mit euch an einer Ausgrabung arbeiten? Als was? Erst habe ich gedacht, dir und Efrain die Programme und Rechner zur Verfügung zu stellen, damit ihr die Goldtafeln aus der Pyramide des Reisenden übersetzen könnt. Ich würde die Software selbst schreiben. Oder die verbessern, die du von Joffre hast. Ich wäre wieder Programmierer.« Ich grinste. »Wie mit zwanzig. Aber ich möchte gern auf andere Weise etwas beitragen, nicht nur als Informatiker.«
    »Nun . « Es klang zögerlich. »Ich weiß nicht. Da müßte ich nachdenken. Wenn es nur nach mir ginge, wäre das gar kein Problem. Ich glaube, ich würde sehr gern mit dir zusammenarbeiten. Aber die Ausgrabungen werden von der bolivianischen Regierung finanziert und .«
    »Von Privatunternehmen«, fiel ich ihr ins Wort.
    »Ja, auch von Privatunternehmen, die Steuern sparen und ihr Image aufpolieren wollen. Die halten sich jedoch aus der laufenden Arbeit raus.«
    »Okay. Was also kann ich tun?«
    »Wenn das alles war«, lachte sie, »dann enttäuschst du mich aber. Ich dachte, du hättest noch ein aufregendes Geheimnis in petto.«
    »Na ja, gut möglich, daß ich noch was in petto habe«, gab ich zu und beugte mich näher zu ihr. »Ein Geheimnis, vielleicht sogar zwei. Was sagst du jetzt?«
    »Schon besser.« Sie lächelte aufmunternd.
    »Mein erstes Geheimnis ist folgendes: Ich würde nur mit euch arbeiten, solange du in Bolivien bist. Wenn du hier in Barcelona an der Uni zu tun hast, möchte ich um die Welt reisen. Ich will auf die Jagd gehen. Nach Legenden über den Ursprung der Menschheit.«
    »Das tun doch schon diese Kreationisten, von denen Gertrude erzählt hat!«
    »Nein. Die sammeln Beweise gegen die Evolutionstheorie. Das sollen sie ruhig, schließlich befassen sie sich seit Jahren damit. Ich will mit so außergewöhnlichen Menschen wie den Yatiri sprechen. Ich will nach Afrika, Nordamerika, Südamerika, Australien .«
    »Jetzt begreife ich, was der Schamane der Toromonas für dich gezeichnet hat.« Sie sah mich mit großen Augen an. »Der Vogel! Natürlich!«
    Ob sie auch daran dachte, daß er denselben für sie gezeichnet hatte .? Abwarten.
    »Ich werde überall suchen«, redete ich mich in Fahrt, »ich drehe jeden Stein um und trage all die Legenden zusammen, die von der Erschaffung der Welt und den ersten Menschen handeln. Ganz bestimmt bekomme ich da viel zusammen. Und entdecke auffällige Übereinstimmungen und interessante Parallelen. Ich schreibe doch schon seit langem Quellcodes und habe gelernt, wie man handfeste Daten aus versprengten Informationen zusammensucht. Aber wenn ich das Material habe und wieder in Barcelona bin - an dem Punkt weiß ich nicht weiter. Womit wir wieder beim Anfang wären. Ich habe keine akademische Ausbildung. Jemand wird die Informationen ordnen und systematisieren müssen ... Ich beherrsche etliche Programmiersprachen und kann Millionen Befehle darin schreiben, aber ich könnte keine historische oder wissenschaftliche Arbeit abfassen.«
    Marta sah mich mit dem Ausdruck größten Erstaunens an.
    Der Augenblick war gekommen: »Warum arbeitest du nicht einfach mit mir zusammen, Marta? Willst du nicht mitkommen?«
    Jetzt war es raus. Ich spürte, wie mir der Schweiß den Nacken hinabrann.
    Ihr stand der Mund offen. »Hast du gefragt, ob ich mitkomme?« brachte sie endlich heraus.
    »Wir würden soviel Zeit mit Efrain und Gertrude in Bolivien verbringen, wie nötig, um mit der Ausgrabung in Lakaqullu voranzukommen. Und uns um das Material aus der Pyramide des Reisenden kümmern. Ich könnte die, sagen wir,

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