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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Raum.
    Nilah lächelte traurig. »Dies alles«, wiederholte sie und wies auf die Papiere zu ihren Füßen. »Weißt du, was ›dies alles‹ ist? Eingaben von Lorgon und dem Rest meines Rats der Neun, die mir mitteilen, wie wichtig es gerade jetzt ist, mich auf die Probleme mit den Handelsrouten in die Freilande zu konzentrieren, Aufzeichnungen über die steigende Zahl von Söldnern, die die Karawanen ausplündern.« Sie hob eine Handvoll Pergamente hoch. »Aktennotizen darüber, wie erzürnt die Freiländer sind, dass ich anscheinend nicht genug dagegen unternehme, und Auflistungen, wie viel Geld wir oder vielmehr die Händler verlieren – und damit meine ich die Ratsmitglieder! –, weil Handelspartner in den Freilanden all ihr Geld aus unseren Handelshäusern zurückziehen!«
    Sie schüttelte den Kopf und versetzte dem Papierhaufen einen Tritt; dann trank sie einen tiefen Zug Wein. »Sie erwähnen nichts über das Verschwinden der Drachen oder die Dörfer, die vernichtet worden sind, oder sogar – mögen die Götter uns beistehen! – die Rückkehr des Gefallenen. Kein Wort! Es geht nur um ihr Geld. Was also sollte ich deiner Meinung nach tun?« Sie wandte sich Shaan zu, gab ihr aber keine Gelegenheit, zu antworten.
    »Lorgon denkt, dass wir die Freilande angreifen sollten. Dass ihre Armee hinter den Söldnern steht – und, weißt du, angesichts dessen, was sie getan haben, wäre ich darüber noch nicht einmal erstaunt. Ich neige fast dazu, ihm zuzustimmen.« Sie holte tief Luft; ihr schien die Energie ausgegangen zu sein. »Ich weiß nicht … Es bereitet mir alles Kopfschmerzen.«
    »Ich verstehe nicht viel von Politik, Nilah«, sagte Shaan, »aber dein größtes Problem sind nicht die Freilande. Es ist Azoth.«
    »Das sagen auch Rorc und Morfessa.« Nilah klopfte mit einem Fingernagel gegen die Seite ihres Glases.
    »Warum hörst du dann nicht auf sie?«
    »Weil sie …« Ihr Gesicht zog sich vor Verdrossenheit zusammen. »Weil sie auf nichts hören, was ich sage. Sie glauben, ich sei ein Kind und verstünde mich nicht darauf, Führerin zu sein.«
    »Was also?«, sagte Shaan. »Tust du demnach nichts?«
    »Nein!« Nilah runzelte die Stirn. »Aber sie reden nur darüber, was meine Mutter getan hätte, und dass ich die Stadt darauf vorbereiten muss, gegen Azoth zu kämpfen. Und der ganze Rat, besonders Lorgon, redet darüber, dass die Freilande die eigentliche Gefahr darstellen, dass sie alles unsicher machen und es Azoth erleichtern werden, die Macht zu übernehmen, falls er kommt.«
    »Du meinst, wenn er kommt«, sagte Shaan. Nilah sah sie an, und Shaan stützte die Unterarme auf die Knie. »Er kommt, Nilah. Ich weiß es.«
    Die Augen der Führerin verengten sich. »Ja, du warst bei ihm, nicht wahr? Du bist seine Nachkommin. Erzähl mir … Wie ist er?«
    Shaan zögerte. »Er ist jemand, vor dem man sich fürchten muss.«
    »Natürlich, das sagen alle. Aber er hat sich als Morfessas Gehilfe, Prin, verkleidet, nicht wahr? Ich habe ihn dort gesehen. Er war ein gutaussehender Mann mit wundervollen Augen.« Sie beugte sich zu Shaan. »Ganz wie deine.«
    Shaan zuckte zurück und hatte einen Moment lang das Bedürfnis, sie zu ohrfeigen. »Er ist kein Mann.«
    »Das weiß ich.«
    »Offenbar nicht.«
    Etwas veränderte sich in Nilahs Gesicht. Sie lehnte sich zurück. »Du bist böse. Tut mir leid, ich habe vergessen, dass er dir etwas angetan hat.«
    Shaan holte tief Atem. »Er hat vielen Leuten etwas angetan, und du sprichst von ihm, als wäre er jemand, mit dem du schlafen könntest!«
    Nilah lächelte halb. »Man kann mit allen Männern schlafen. Und ich gestehe, dass ich versucht habe, ihn zu verführen, als er Prin war, nur das eine Mal.« Ihr Lächeln verblasste. »Aber er hat mich abgewiesen. Er war seltsam. Er hat mir ein wenig Angst gemacht.«
    »Er sollte dir viel Angst machen. Weißt du, wie viele Dörfer seine Wilden Drachen und Scanorianer angegriffen haben? Es sterben Menschen, Nilah!«
    »Ich weiß.« Das Lächeln war aus Nilahs Gesicht verschwunden, und sie sah bleich und müde und sehr jung aus. Shaan bemerkte mal wieder, wie oft sie vergaß, dass die neue Führerin erst siebzehn Jahre alt war und ihre Mutter vor wenigen Monaten ermordet worden war.
    Nilah zuckte die Schultern. »Lass uns von etwas anderem sprechen! Wie wäre es mit Septenführern? Unter denen gibt es ein paar hübsche Kerle, über die man reden kann.« Sie lächelte und zog die Augenbrauen hoch. »Dieser Balkis Mondial hat

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