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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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auf, als er sachte mit dem Finger über die Schriftrolle strich.
    »Ich habe heute wieder geträumt« , rezitierte er, »die Tage sind lang, das Feuer der Vergangenheit singt in meinem Blute, und das, was kommen soll, verdüstert das Licht des Himmels. Ich träume von den Auseinandergerissenen und weine um das, was verloren gehen wird. Vertrauen als Hoffnung, Verrat ihre Verkleidung, um einen Verabscheuten zu retten.«
    Ivar runzelte die Stirn, bevor er fortfuhr: »Die Vier müssen erwachen, um Erlöser und Könige zu sein, Blut soll Drachen und Sklaven abgepresst werden. Endlose Nacht muss vor dem neuen Tag kommen. An die Spaltung verloren, vom Ring zurückgeholt. Singt für ihr Verderben und formt alles um.«
    Er schwieg, und Tuon beendete ihre Mitschrift dessen, was er gesagt hatte. Es herrschte Schweigen, als sie es alle auf sich wirken ließen.
    »Möglichkeiten«, sagte Veila langsam und starrte die Schriftrolle an.
    »Ich glaube, es ist deutlich, dass die Vier Verlorenen Götter diejenigen sein werden, die uns vor Azoth retten«, sagte Morfessa.
    »Aber um welchen Preis?«, fragte Veila. »Blut soll Drachen und Sklaven abgepresst werden.«
    »Die Schlacht?« Er runzelte die Stirn.
    »Ja, aber ich habe das Gefühl, dass mehr dahintersteckt«, mutmaßte Veila. »Verrat ihre Verkleidung.« Sie zog die Stirn kraus. »Meint er damit Shaan?«
    Tuon schüttelte verunsichert den Kopf. »Ich weiß es nicht. Er spricht wieder von einer Spaltung«, sagte sie. »Damit muss er den Schöpferstein meinen, findet ihr nicht? Aber was geht verloren?«
    Veila war verstört. »Es ist alles so unklar. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spalten oder gar Zerstören des Schöpfersteins uns helfen wird, Azoth zu besiegen. Ich bin froh, dass wir Shaan davon erzählt haben – auch, wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie sie es bewerkstelligen sollte. Und der Ring …« Sie zog die Stirn kraus. »Ich wünschte, ich wüsste, wo die Vier sind. Manchmal glaube ich, sie zu spüren, aber …« Ihre Stimme erstarb. »Ich bin mir nicht sicher.«
    Ivars dunkle Augen waren voller Mitgefühl mit der Seherin.
    »Der Prophet schreibt in Rätseln«, sagte er, »aber seine Worte sollen uns Hoffnung schenken, und vieles von dem, was er geschrieben hat, ist schon eingetreten. Wir müssen ihm vertrauen.«
    »Wem vertrauen?«, unterbrach Nilahs kühle Stimme sie, als sie vom Hof her ins Zimmer trat.
    »Nilah«, sagte Morfessa. »Wir haben über die Schriftrollen gesprochen.«
    Nilah ging zu der Anrichte und nahm sich eine Fruchtspalte. »Habt ihr irgendetwas gefunden?«
    »Einige Dinge, die nichts Gutes verheißen«, erklärte Veila, und Nilah zog die Augenbrauen hoch.
    »Noch schlimmer als der Krieg, auf den wir uns nur eingelassen haben, weil Lorgon mich dazu überlistet hat? Oder gar noch schlimmer als ein gefallener Gott, der auf dem Weg hierher ist, um uns alle zu töten?«
    »Es hat mit beidem zu tun.« Morfessas Miene verdüsterte sich, aber Nilah zuckte nur die Schultern.
    »Natürlich«, sagte sie erwartungsvoll. »Los, erzähl mir davon.«
    Morfessa zögerte und zügelte sichtlich seinen Zorn.
    »Weißt du, Nilah, wenn du früher mehr Interesse gezeigt hättest, würdest du vielleicht schon einiges von dem wissen, was wir gelesen haben«, sagte er.
    »Ja, du hast recht, aber seinerzeit war ich jung und dumm. Ich habe keine Lust, mir all das noch einmal anzuhören – warum erzählst du es mir nicht einfach jetzt und tadelst mich später? Wir haben einiges zu besprechen.«
    Tuon sah, wie Ivars Mundwinkel sich fast zu einem Lächeln hoben.
    »Nun?« Nilah wischte sich geziert mit einem einzelnen Finger einen Safttropfen vom Kinn.
    Veila warf Morfessa einen Seitenblick zu und sagte dann: »Wir sind uns jetzt sicher, dass die Vier Verlorenen Götter uns helfen werden, Azoth zu besiegen, aber womöglich wird alles erst noch schlimmer, bevor es besser werden kann.«
    »Was für eine Überraschung!« Nilah warf die Fruchtpelle auf den Tisch. »Verschafft der Prophet uns irgendeine Vorstellung davon, wie wir die Vier finden können?«
    »Nein.«
    »Was nützt das hier dann alles?«
    »Es heißt, dass wir nach ihnen Ausschau halten können und etwas Hoffnung haben«, antwortete Veila. »Wir haben die Bedeutung noch nicht entschlüsselt, aber es klingt, als ob er uns warnt, dass Shaan mit etwas zu tun haben könnte, das sich nach einem Verrat anhört.«
    Nilah runzelte die Stirn. »Seid ihr euch sicher, dass sich das auf Shaan bezieht? Es wirkt

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