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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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fernhalten sollen. Arak-ferish , zischte Marathins Stimme in seinem Verstand, und er sah sie stirnrunzelnd an, aber sie schnaubte nur und wirbelte eine Sandwolke auf, die dafür sorgte, dass die nächststehenden Krieger argwöhnisch vor ihr zurückwichen.
    Bakriss! Still, schickte er an sie. Wie schmollend wandte Marathin den Kopf ab und schlug mit dem stachelbewehrten Schwanz einmal auf den Sand.
    Rorc, der mit Hashmael und den anderen Clanführern an der Spitze der Armee gesprochen hatte, winkte Tallis heran.
    »Hast du eine Vorstellung, wie lange es dauern wird, bis Azoths Armee versammelt ist?«, fragte er, als Tallis sie erreichte.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nur darüber spekulieren, aber ich würde sagen, fünf bis sieben Tage, vielleicht weniger.« Er sah Hashmaels Stirnrunzeln. »Ich habe die Drachen gefragt, und Marathin sagte, dass ihre Geschwindigkeit von der Last, die sie tragen, herabgesetzt würde, aber sie ist nicht sicher, wie sehr.«
    »Und?«, fragte Marathin.
    »Sie weiß es nicht genau«, sagte Tallis, »doch wenn Azoth den Schöpferstein benutzt, kann er die Reise vielleicht beschleunigen. Aber das ist ein ›Vielleicht‹«, betonte er, als die Anführer grimmige Blicke tauschten. »Sie weiß nicht so recht, was er damit bewirken kann.«
    »Also müssen wir aufbrechen«, sagte Hashmael. »Meine Krieger beginnen die Musterung in zwei Tagen; bis dahin müssen wir in den Landen der Baal sein, um zu ihnen zu stoßen.«
    »Und zu den Raknah«, sagte der Anführer des kriegerischen Clans rau mit herausforderndem Blick. »Wir werden auch bereit sein.«
    »Gut, brechen wir also auf. Miram, sind deine Leute bereit?«, fragte Hashmael.
    »Ja.« Sie warf Tallis einen Blick zu. »Pass auf dich auf, Mailuns Sohn; kämpfe gut für unseren Clan. Für alle Clans.« Ihr Blick war hart, traurig. Sie würde nicht mit ihnen kommen, und Thadin war als ihr Stellvertreter ausgewählt worden. Zumindest eine Anführerin musste überleben.
    Tallis nickte ihr zu; dann wandten sich die Anführer ab und Miram erhob die Stimme, schrie das Lied des Schlachtrufs hinaus. Kämpft gut, findet Schatten! Und hinter ihr begannen die Frauen, die nicht in die Schlacht zogen, den Ruf zu wiederholen; ihre Stimmen erhoben sich zu einem Chor heulender Schreie, während die Krieger sich umwandten und in einer Staubwolke nach Süden zu laufen begannen.

44

    D ie Sonne brannte durch den dicken Stoff des Haldar, der Tal lis’ Schädel bedeckte, und das weite, langärmelige Hemd beschirmte seine Arme, während seine Beine den ewig gleichen Takt des Laufs trommelten. Es fühlte sich gut an, dieses Laufen, das stetige, gemessene Tempo, das er von Kind auf an eingeübt hatte. In der Lage zu sein, sich schnell über die weiten Sandflächen zu bewegen, war eine überlebensnotwendige Fähigkeit, die niemand je vergaß. Er war dankbar, dass er in Salmut mit den Verführern geübt hatte, sonst wäre er nie in der Lage gewesen, mitzuhalten.
    Er lief an der Spitze neben Rorc, etwas abgesetzt von den anderen; der ständige Klang der Schritte tausender Füße, das Knarren von Leder und das Klirren von Metall folgten ihnen über den Sand. Sie trugen Wasserschläuche bei sich und tranken im Laufen sparsam daraus. Sie wurden langsamer und gingen drei Stunden lang, während die Sonne am heißesten war, und erhöhten dann das Tempo wieder, um durch die Nacht zu eilen; das silbrige Mondlicht tauchte alles in Grau, als ob sie durch ein vergessenes Land laufen würden. Sie machten erst am späten Vormittag des nächsten Tages Halt, um zu rasten. Hashmael befahl, anzuhalten, als die Sonne höher stieg, und Thadin gab den Befehl die Reihen entlang weiter.
    Tallis setzte sich in den spärlichen Schatten eines Gebüschs aus Dornsträuchern, um sich auszuruhen, und Rorc schloss sich ihm an.
    »Bei dieser Geschwindigkeit sollten wir morgen auf die Baal stoßen.« Rorc reichte ihm einen frischen Wasserschlauch. »Hier – der ist beinahe kühl.«
    Tallis nahm den Schlauch, setzte ihn an die Lippen und nahm einen Schluck des lauwarmen Wassers, während Rorc den Blick über die Krieger wandern ließ. »Dieser Thadin beobachtet dich«, sagte er leise.
    »Ich weiß.« Tallis reichte ihm den Schlauch zurück. »Er stand Karnit nahe – nicht, dass sie Freunde oder gar Erdbrüder gewesen wären, aber nahe genug. Er mochte mich noch nie.«
    »Eindeutig.«
    Tallis holte tief Luft. Er hätte sich erschöpft fühlen sollen, tat es aber seltsamerweise nicht. Seit

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