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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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dabei empfand, in die Lande seiner Geburt zurückzukehren.
    Als sie das nächste Mal Halt machten, zog er Rorc von den anderen Kriegern fort.
    »Die Drachen werden immer ruheloser, je näher wir dem Rand der Wüste kommen«, sagte er. »Ich glaube, ich sollte jetzt als Kundschafter vorauseilen, zu Balkis fliegen und nachsehen, ob Azoths Armee schon näher heran ist.«
    Rorcs Gesichtsausdruck war im Dunkeln schwer zu erkennen. »Was meinst du mit ›ruhelos‹?«
    »Azoths Präsenz ist außerhalb der Clanlande stark; sie können die Macht spüren, die er über sie hat, da wir uns der Grenze nähern.«
    »Werden sie sich gegen uns wenden?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Tallis. »Marathin hat ihm schon einmal widerstanden, und Fen stammt von den Inseln. Die Drachen, die dort geblieben sind, scheinen …« Er hielt inne und fragte sich, wie er es ausdrücken sollte. »… eine gewisse Widerstandskraft gegen ihn zu haben. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich bin mir nicht sicher, wie stark sie sein werden, wenn er ihnen gegenübertritt.«
    »Wärst du in der Lage, sie zu beherrschen, wenn sie sich auf die andere Seite schlagen würden?« Rorcs Stimme war so leise, dass Tallis ihn kaum hören konnte.
    »Ich glaube schon«, sagte er. »Aber über wie viele ich auf einmal gebieten könnte, ist eine andere Frage.«
    Rorc nickte. »Ich nehme an, das werden wir herausfinden, wenn es geschieht.« Er erhob sich. »Wir sollten gehen, bevor die Krieger wieder aufbrechen. Ich muss wissen, wie es Balkis ergangen ist und wie viele zu ihm gestoßen sind, seit er die Stadt verlassen hat. Komm.« Er begann, dorthin zu gehen, wo Hashmael sich mit dem Anführer der Raknah besprach. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Doch ihr Aufbruch wurde aufgeschoben, denn Mailun holte sie ein, als sie sich den Drachen näherten.
    »Wartet, halt.« Sie stellte sich ihnen in den Weg. »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht wieder von dir getrennt sein will, Sohn, und das habe ich ernst gemeint. Wir werden euch keine Schwierigkeiten machen.«
    »Wir?« Tallis runzelte die Stirn.
    Sie nickte. »Irissa muss ebenfalls mitkommen«, sagte sie.
    Rorcs Gesichtsausdruck verdüsterte sich, und er wollte gerade etwas sagen, als sie zu ihm herumwirbelte.
    »Nein.« Ihr Tonfall war hart. »Wir sind zusammen schon zu weit gegangen, Rorc, und keiner von uns weiß, ob wir diesen Krieg überleben werden.«
    »Du wirst ihn besser überleben, wenn du hier bei Hashmael bleibst«, sagte er.
    »Wir gehen gemeinsam«, wiederholte sie. »Wir sind viele Meilen gewandert, um dich zu finden, Sohn«, sagte sie. »Willst du unser Opfer verschmähen?«
    Irissa kam jetzt mit entschlossener Miene auf sie zu, ein Bündel auf dem Rücken und einen Speer in beinahe bedrohlichem Griff.
    Tallis sah Rorc hilflos an. Es würde sie nur noch länger aufhalten, zu widersprechen. Das Gesicht seines Vaters war von Verärgerung und Missmut erfüllt.
    »Du bist sogar noch starrsinniger als früher, Frau«, sagte er, und Mailun hob das Kinn.
    »Ist das ein ›Ja‹?« Irgendetwas blitzte in Rorcs Blick auf, und überrascht sah Tallis, dass es ein Hauch von Zuneigung sein mochte.
    »Gut«, sagte er, als Irissa sie erreichte; ihr Gesicht war wild entschlossen. »Aber tut, was ich sage, sobald ich es sage.«
    »Natürlich. Wann hätte ich das nicht getan?«, fragte Mailun.
    Rorc atmete aus. »Du reitest mit mir«, sagte er. »Irissa mit Tallis. Kommt.«
    Tallis sah den Triumph in Mailuns Blick, aber sie lächelte nicht, als sie an ihm vorbeiging und Rorc zu den wartenden Drachen folgte. Irissa wartete auf ihn, und er spürte plötzlich, wie sich Erregung in seiner Magengrube zusammenballte.
    »Komm schon«, sagte er.
    Als sie hinter ihn auf Marathins Rücken kletterte, musste er sich sehr konzentrieren, um nicht zu bemerken, wie sich ihre Hände auf seiner Taille anfühlten, oder dass ihr Bein seines streifte. Sie sagte nichts, aber er war sich ihrer deutlich bewusst.
    Flieg! , befahl er Marathin und Rorcs Drachin Fen, heftiger, als es notwendig gewesen wäre, und er spürte, wie die Drachin von einem Zittern durchlaufen wurde, das ein Lachen sein mochte, als sie in die Luft aufstieg.

45

    B alkis blieb vor der Tür der roh gezimmerten Hütte stehen und schob das Hineingehen noch einen Augenblick auf. Ihm gefiel nicht, was er tun musste, aber er hatte keine Wahl. Der Kundschafter war nicht zurückgekehrt, und sie konnten nicht noch einen schicken; das hier war ihre einzige

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