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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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gelegene Bauernhöfe an …«
    Attar nickte. »Das tun sie.« Aber seine Stimme hatte einen Unterton, der Balkis nachdenklich machte.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Vielleicht nichts; wer weiß? Aber ich habe schon manches Mal gehört, dass die Scanorianer einst an anderen Orten als in den Höhlen und Bergen lebten, näher an den Flüssen und Ozeanen. Vielleicht ist die Besiedlung der Stadt, als Amora alle aus den Wildlanden hergebracht hat, nicht so friedlich vonstatten gegangen, wie wir immer glauben gemacht wurden.«
    Balkis runzelte die Stirn. »In unseren Geschichtsbüchern ist nicht von einem damaligen Konflikt mit den Scanorianern die Rede – da ist nichts, was auch nur darauf hindeuten würde, dass sie irgendwo anders als dort gelebt hätten, wo sie jetzt leben. Der ganze Ärger hat begonnen, als wir angefangen haben, das Plethnor-Tal zu erschließen.«
    »Nun«, Attar lächelte halb, »Menschen geben es nicht immer zu, wenn sie Dinge getan haben, die sie nicht hätten tun sollen. Das befleckt ja sozusagen den guten Ruf. Habt Ihr Euch nie Gedanken gemacht, warum sie Schwimmhäute an den Füßen haben?«
    Balkis starrte wieder aufs Lager hinunter. Das war etwas, worüber er noch nie nachgedacht hatte; Scanorianer waren einfach so.
    »Sind auch gute Schwimmer«, sagte Attar. »Ich habe einmal einen in der Nähe von Voss im Fluss tauchen sehen. Bis auf einen Fisch habe ich noch nie etwas so schnell schwimmen oder so lange unter Wasser bleiben sehen. Ich habe ihn nicht erwischt.«
    Balkis sah zu, wie die Glaubenstreuen unter ihm ihre komplizierten Übungsabläufe vollzogen, ohne sie so recht wahrzunehmen. Hatten die Scanorianer einst dort gelebt, wo jetzt die Städte lagen?
    Attar hatte den Unterstand verlassen und beobachtete die Umgebung; plötzlich rief er: »Seht da!«
    Balkis sprang rasch auf und folgte dem Reiter ins Freie. »Was ist?«
    »Da kommen Drachen.« Attar deutete in die Richtung, und Balkis sah die dunklen Umrisse von zwei geflügelten Bestien auf sie zukommen.
    »Aus Richtung der Clans«, sagte Balkis. »Das kann nicht Azoth sein.«
    »Ich wette, es ist Tallis«, sagte Attar.
    »Es sind vier Reiter«, antwortete Balkis und beschattete sich die Augen. »Ist Shaan etwa bei ihm?«
    »Das werden wir bald genug herausfinden.« Attar klopfte ihm auf den Arm, während zwei ihrer eigenen Drachen aus einer Schlucht zur Rechten in die Luft aufstiegen und mit trägen Flügelschlägen auf die ankommenden Reiter zuhielten.
    Bei der Landung wirbelten sie eine rote Staubwolke auf und versprengten Steine quer über die ebene Oberfläche der Klippe. Die Drachen, die ihnen entgegengeflogen waren, wendeten in der Luft, kreischten und stürzten sich dann hinab, um auf der windabgewandten Seite der Klippe zu landen. Tallis spürte ihre Erregung, als er sich zu Boden gleiten ließ, um Balkis und Attar zu begrüßen.
    »Clansmann!« Attar umfasste seinen Unterarm und schlug ihm grinsend auf die Schulter.
    »Attar«, erwiderte Tallis seinen Gruß. Es munterte ihn auf, den älteren Mann zu sehen.
    »Kommandant.« Attar nickte Rorc zu, als dieser von Fen abstieg und gefolgt von Mailun auf sie zukam. Irissa stand hinter Tallis; sie lächelte nicht.
    »Gut, Euch zu sehen, Attar«, sagte Rorc; dann ging sein Blick zu Balkis hinüber. »Marschall.«
    »Kommandant«, sagte Balkis. »Tallis.« Sein Blick huschte zu ihm, und Tallis sah, dass er sich fragte, wo Shaan war. Seine Mutter und Irissa begrüßten die Männer, während Balkis wieder Rorc ansah.
    »Heißt das, dass die Clans nicht weit sind?«, fragte er.
    »Einige von ihnen. Sie kommen in zwei oder wahrscheinlich eher in drei Tagen«, sagte Rorc. »Solange sie einander nicht gegenseitig an die Kehle springen.«
    »Ärger?«, fragte Attar.
    »Alte Gewohnheiten legt man nur schwer ab.«
    »Und die Übrigen?«
    »In spätestens vier Tagen.«
    Balkis nickte, aber er wirkte nicht erfreut über die Neuigkeiten. »Ich will nur hoffen, dass wir noch so lange Zeit haben«, sagte er. »Der Kundschafter, den ich ausgeschickt hatte, ist nicht zurückgekehrt?«
    »Auf einem Drachen?«, fragte Tallis.
    »Nein. Ich habe den Mann auf einem Muthu losgeschickt; wir können keine Drachen entbehren – oder aufs Spiel setzen. Wenn einer einem von Azoths Drachen begegnen würde, würden wir ihn vielleicht nicht wiedersehen. Kurz nach unserer Ankunft waren wir zu einem Angriff auf die Stadt Split gezwungen. Zwei Alhanti und eine Menge Scanorianer. Ich habe Euch einen Botenvogel

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