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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Rorc, Mailun und Tallis. Ihre Verwandten, durch echte Blutsbande mit ihr verbunden, nicht durch das, was Azoth ihr aufzuzwingen versuchte. Sie hatte einst gedacht, dass eine Familie eine Einschränkung, ein belastendes Umsorgen bedeuten würde, aber nun war sie sich nicht mehr sicher. Würden die Vier rechtzeitig erscheinen, um sie zu retten? Waren sie überhaupt in der Nähe? Sie wünschte, sie hätte sie spüren können, wünschte, sie hätte es wissen können, aber alles, was sie hatte, war ihr Vertrauen darauf, dass das, was möglich war, wie Sabut ihr erzählt hatte, auch tatsächlich geschehen konnte. Sie war nahe daran, diesen Albtraum zu beenden – oder zumindest war es das, was Sabut ihr gesagt hatte. Den Schöpferstein übergeben, Azoth das Leben retten; das war alles, was sie zu tun hatte. Eigentlich ganz einfach.
    Und das, was er ihr nicht zu tun befohlen hatte: den Stein spalten.
    Sie ballte die linke Hand zur Faust und sah, wie sich die Haut straff über den Knöcheln dehnte, die zarte Spur der Adern. Die Hand pulsierte vor Macht, dunkler wie heller. Sie hatte damit einem Mann das Leben genommen, und sie wusste, dass sie nur einen Teil jener Macht dazu eingesetzt hatte. Aber war das genug, um den Stein herauszufordern, und war es das Richtige? Sie war sich immer noch nicht sicher, aber vielleicht würde sie es sein, wenn sie den Vieren begegnete. Irgendetwas sagte ihr, dass sie, wenn sie sie sah, wissen würde, ob es tatsächlich sicher war, ihnen den Stein zu überlassen oder nicht.
    Entschlossen öffnete sie die Hand und holte tief Luft. Der Tag war klar und heiß, und Azoths Armee breitete sich über die Ebene aus wie eine Seuche über Land. Die Scanorianer scharten sich in Gruppen zusammen; manche ließen Sprechgesänge in einer Sprache, die sie nicht verstand, ertönen. Ihre rauen, rhythmischen Schreie jagten ihr einen Schauer über den Rücken. All jene Menschen, die Azoth gezwungen hatte, sich ihm anzuschließen, waren zusammengetrieben worden und wurden von Drachen bewacht; die Verzweiflung in ihren Mienen war offensichtlich. Manche von ihnen hatten sich entschlossen, lieber zu sterben, als sich Azoth anzuschließen, aber viele hatten das nicht getan. Die Hinrichtungsart, die denen drohte, die sich auflehnten, war mehr als genug gewesen, sie davon abzuhalten. Die von den Alhanti abgerissenen Gliedmaßen, die Gedärme, die sich auf den Boden ergossen, die Schreie der Sterbenden … So war Azoths Krieg …
    »Herrin«, flüsterte die Sklavin.
    »Ich weiß.« Sie hatte schon Azoths Blick auf sich ruhen fühlen. Sie sah ihn an. Der Pavillon blähte sich leicht in einer warmen Brise; die dünnen Zeltbahnen flatterten beiderseits von ihr gegen die Holzpfähle. Das Zelt war auf einer Anhöhe aufgebaut worden; Azoth stand mit seinen Alhanti-Generälen unterhalb davon. Shaan rührte sich nicht. Die Frau trat einen Schritt zurück, bis sie im Schatten des Zelts stand. Azoth hob eine Hand und winkte Shaan heran, sagte etwas zu den Alhanti an seiner Seite. Die drei schritten davon und knurrten unterwegs Scanorianern in der Nähe Befehle zu. Azoth ignorierte sie und sah Shaan erwartungsvoll an. Sie hasste die Art, auf die sein Blick über ihren Körper in dem Kleid, das er ihr geschenkt hatte, schweifte. Sein Gesichtsausdruck war begehrend, besitzergreifend, und erweckte in ihr den Wunsch, ihn zu ohrfeigen.
    Sie sagte zu der Dienerin: »Könntest du etwas anderes auftreiben, was ich tragen kann? Etwas Ähnliches wie das, was du anhast.« Sie wies auf die lockeren, fließenden Hosen und das kurzärmelige Hemd der Frau.
    »Das wird ihm nicht gefallen«, sagte sie.
    »Lass das meine Sorge sein.«
    Die Frau schürzte die Lippen. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Danke.« Shaan war sich nicht sicher, ob die Frau sie für eine Bedrohung hielt oder sie einfach nicht mochte, aber unabhängig davon glaubte sie nicht, dass sie Azoth irgendetwas verraten würde. Sie hasste ihn mehr als jeden anderen. Shaan raffte den Rock ihres Kleids, damit er ihre Füße nicht behinderte, und ging zu Azoth hinunter. Das Kleid war praktisch rückenfrei, und die Hitze der Sonne berührte ihre Haut, als sie seine Seite erreichte.
    »Was willst du?« Sie machte keinen Versuch, ihre Gereiztheit zu verbergen.
    Er lächelte. »Du bist schön darin.« Seine Haut glomm goldbraun, und seine Augen sahen sogar noch violetter als sonst aus. Er hob eine Hand, um sie zu berühren, aber sie zuckte zurück. Sein Lächeln wurde

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