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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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davon.
    Alterin wurde losgekettet und durch die Stadt zu Azoths Palast geführt. Der Gebäudekomplex scharte sich um einen zentralen Hof, der eine gewaltige Statue des Gottes beherbergte, die obsidianschwarz glänzte. Alterin schritt schweigend zu ihren Füßen vorbei und wurde in ein Badegemach geführt, wo Sklavinnen warteten, um sie zu waschen. Sie entkleideten sie und rieben sie mit in blütenduftendem Wasser getränkten Schwämmen ab, bevor sie warmes Öl in ihre Haut massierten und sie in nichts weiter als ein lockeres, weißes Gewand kleideten. Die Frauen stammten nicht aus ihrem Dorf und fürchteten Azoth zu sehr, als dass sie viel zu ihr gesagt hätten; also ertrug Alterin alles stumm. Sie bemühte sich stattdessen, ihren Geist von ihrem Körper zu trennen, um eine Möglichkeit, eine Losgelöstheit zu erreichen, die sie vor dem retten würde, was kommen musste. Vielleicht würde sie in der Lage sein, sich ins Zwielicht zu begeben. Aber ihre Hoffnungen schwanden, als sie in Azoths Gemach gebracht wurde.
    Er stand neben einem breiten, niedrigen Bett, nackt bis auf ein schwarzes Lendentuch, hochgewachsen und breitschultrig, seine Haut hellbraun wie Opalnussfleisch. Der Alhanti, der sie bewachte, verließ das Zimmer nicht, sondern stieß sie einfach vorwärts, blieb dann an der Tür stehen und wandte ihnen den Rücken zu. Alterin grub die Zehen in die Teppiche und versuchte, irgendetwas anderes als Azoth anzusehen. Sie betrachtete die Steinwand gegenüber vom Eingang, die hineingemeißelten Friese, die Szenen aus Azoths früherer Herrschaft zeigten. Sie flüsterte den Baumgeistern etwas zu und versuchte, ihre Traumpfade zu erreichen, sich aus sich selbst zurückzuziehen – und konnte es doch nicht.
    Azoth ließ ein leises Lachen ertönen, und sie spürte, wie die Macht seiner Abschirmung sich durch ihren Verstand wand, sie in diesem Raum, in dieser Wirklichkeit hielt.
    »Wenn du mir entkommen könntest, wäre ich nicht in der Lage, deinen Geist zu benutzen, wie ich wünsche, nicht wahr?« Er ging auf sie zu und packte sie am Kinn; seine dunklen, machterfüllten Augen blickten in ihre, so dass sie zu zittern begann und sich selbst für ihr Entsetzen verabscheute.
    »Fürchte mich nicht«, flüsterte er, »aber fürchte, was ich tun kann.« Er blinzelte, und sie sah die Zerstörung ihres Dorfes vor ihrem geistigen Auge. Die kleinen Häuser wurden von unsichtbaren Kräften zerschmettert. Dann war die Vision vorüber, und er stand nahe bei ihr.
    »Komm.« Er zog sanft an ihrem Kinn, so dass sie ihm zum Bett folgen musste. Mit einer raschen Handbewegung löste er ihr Gewand und zog es ihr von den Schultern; dann stieß er sie nieder, ließ seine eigene Bedeckung fallen und kniete sich über sie. »Du wirst lernen«, flüsterte er.
    Trotz ihres Ekels erwärmte sich ihr Körper, als sei er getrennt von ihr, unter Azoths Berührung. Seine Hände strichen über ihre Brüste, seine Lippen und seine Zunge schweiften sanft wie Flügel über ihre Haut, und als er in sie eindrang, stieß er tief hinein, musterte sie, als er es tat; kalter Triumph stand in seinem Blick, als er wieder und wieder zustieß. Zornestränen liefen ihr aus den Augen, und sie fragte sich, ob die Geister sie verlassen hatten. Sie konnte sie nicht spüren; der geschnitzte Lunavogal lag kalt auf ihrer Haut, als sie versuchte, ihren Verstand abzuschotten und an nichts zu denken.
    »Ich bin ein Geist«, flüsterte sie.
    »Du bist meine Hure«, sagte Azoth ihr ins Ohr, und seine Hand legte sich wie ein Halsband um ihren Nacken, während er ihren Verstand mit seinem umschlang und ihren Köper zwang, Lust zu empfinden, während ihre Seele schrie.
    Als es vorüber war, sah er ihr in die Augen, und sie rang darum, ihm nicht zu zeigen, wie sehr sie unter der Vergewaltigung durch ihn gelitten hatte. Aber er war ein Gott und sie nur eine Sterbliche – er durchschaute sie. Er lächelte nicht; er musterte sie nur einen Moment lang, bevor er sich abrollte und dem Alhanti, der an der Tür stand, mit einem Fingerschnippen bedeutete, ihm ein Gewand zu reichen.
    »Vielleicht solltest du dich beim nächsten Mal nicht so lange bitten lassen«, sagte er, als er die Robe über seine breiten Schultern streifte und um die Taille gürtete. »Du wirst lernen, dich freiwillig zu unterwerfen. Das haben schon viele vor dir getan.«
    Sie wandte sich von ihm ab und rollte sich zusammen, aber er setzte ein Knie aufs Bett und beugte sich zu ihrem gekrümmten Rücken. »Er hat

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