Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
Vom Netzwerk:
leise.
    »Wie?«
    Tallis schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Auf die Art, auf die Ihr auch Farris niedergestreckt habt?«
    »Nein, ich war … stärker. Es fühlte sich an, als würde Macht in mir aufleben, ein Teil von mir sein. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Es hat sich …« … leicht angefühlt , wollte er sagen, aber er war sich nicht sicher, was der Kommandant davon halten würde, und so schüttelte er den Kopf und sagte: »Es war anders.«
    Rorcs Gesichtsausdruck war von etwas erfüllt, das Tallis nicht ganz zu ermessen vermochte.
    »Komm, seht Euch das an.« Rorc deutete auf die Landkarte, die vor ihm ausgebreitet war. »Dies hier sind alle Gebiete unter der Herrschaft der Führerin, von der Grenze der Clanlande bis zur Küste.«
    Als er sich vorbeugte, sah Tallis rote und blaue Metallnadeln, die in bestimmte Abschnitte gesteckt waren. »Hier haben die Wilden Drachen angegriffen«, Rorc wies auf die blauen Stecknadeln, »und das hier sind die Dörfer, die aufgegeben worden sind.« Er berührte eine rote Nadel und beobachtete Tallis, während dieser die Ansammlungen von Punkten betrachtete.
    Die meisten roten Punkte befanden sich nördlich der Clanlande, ein paar weiter südlich in Richtung der Plethkette, einer in der Ranithbucht und drei weitere näher bei Shalnor. Zwei blaue Stecknadeln steckten in den Clangebieten selbst. Tallis sah sie an und zwang sich, nichts zu fühlen. Einer dieser Punkte stand für den Tod Haldanes, des Mannes, den er Vater genannt hatte.
    Er zwang sich, Rorc gefasst ins Gesicht zu sehen. »Es sind mehr, als ich dachte.«
    »Ja«, antwortete Rorc. »Aber noch kein Angriff war so nahe an der Stadt wie derjenige, den Ihr miterlebt habt. Ich dachte, wir hätten mehr Zeit, aber anscheinend habe ich mich geirrt.« Er musterte Tallis genau. »Habt Ihr über das nachgedacht, was ich Euch gesagt habe?«
    Tallis fühlte sich, als wäre er wieder im Kreise der Führer unter den Augen seines Clans. Wähle deine Worte sorgsam , dachte er. Hier geht irgendetwas vor .
    »Meine Loyalität gehört meinen lebenden Blutsverwandten«, sagte er, »meiner Schwester, meiner Mutter, meinem …« Er sagte beinahe meinem Clan , unterbrach sich aber selbst. Er hatte kein Recht mehr, diese Verwandtschaft in Anspruch zu nehmen. »Ich werde für sie kämpfen. Der, der behauptet, mein Vorfahr zu sein, hat dieses lebendige Blut nicht. Ich erkenne ihn nicht an.«
    »Geantwortet wie ein echter Clansmann«, sagte Rorc leise. »Die Lebensweise der Wüste ist hart abzustreifen, nicht wahr?« Ein Pochen begann in Tallis’ Hals, und Rorc betrachtete ihn einen Moment lang, bevor er sagte: »Die Neun haben mich hintergangen, Tallis. Sie haben mir das Kommando über die Landarmee entzogen; sie glauben nicht, dass Azoth naht. Sie wollen nicht auf mich hören, und deshalb werden wir nicht genug Männer haben, um uns gegen den Gefallenen zu verteidigen, wenn er kommt. Wir müssen eine Reise unternehmen, und ich brauche jemanden, der die Spielregeln versteht.«
    Tallis fühlte sich wie eine Bogensehne, die abschussbereit gespannt war. »Was sagt Ihr da?«
    »Ich werde zu den Clans reisen und sie um Hilfe bitten. Wir müssen sie vereinen und sie überzeugen, mit uns gegen Azoth zu kämpfen.«
    Tallis starrte ihn an. »Auf einen Feuchtländer werden sie nicht hören«, sagte er, aber irgendetwas kam ihm falsch vor, als er es sagte, und Rorcs Lippen dehnten sich zu einem humorlosen Lächeln.
    »Kommt schon, Tallis, ich habe die Frage in Eurem Blick gesehen. Ihr wisst, was ich bin.« Er wandte ihm den Rücken zu und hob sein Hemd, um die Haut am unteren Ende seiner Wirbelsäule zu entblößen. Tallis’ Mund wurde trocken, als er die blaue Tätowierung sah, die tief ins Fleisch gedrungen war.
    »Du bist ein Baal«, sagte er. »Ein Clansmann.«
    Rorc drehte sich wieder zu ihm um. » War ein Baal, Clansmann, aber ich glaube, du ahnst schon seit langem, was ich bin. Ein Ausgestoßener erkennt immer, wer sonst noch zur Schar gehört, nicht wahr?« Seine grünen Augen blickten hart wie Stahl. »Ich brauche einen Mann bei mir, der versteht, wie die Dinge stehen.«
    Tallis starrte auf die Landkarte auf dem Schreibtisch. Er war über Rorcs Eingeständnis nicht überrascht; er spürte, dass er es schon immer gewusst hatte. Das war der Grund dafür, warum er ihm genug vertraut hatte, um ihm von Karnit zu erzählen, von seiner Schande. Aber die Clans zu vereinen, zurückzugehen …
    »Ich bin kein

Weitere Kostenlose Bücher