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Der Verrat: Thriller (German Edition)

Der Verrat: Thriller (German Edition)

Titel: Der Verrat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Familien sein. Dabei waren Jimmy und sie alles andere als eine normale Familie. Und sie hatte nie erwartet, diese Reise zu machen. Bitte, lass es nicht schiefgehen.
    »Darf ich wieder am Fenster sitzen?« Jimmy stupste sie am Ellbogen. »Darf ich, Steph?«
    »Wenn du versprichst, es unterwegs nicht aufzumachen.«
    Er schaute sie argwöhnisch an, dann grinste er. »Würde ich in den Weltraum rausfliegen?«
    »Ja. Du wärst der Junge im Mond.« Sie scheuchte ihn mit einer Handbewegung weiter. Jetzt kamen sie schneller voran und waren fast so weit, dass sie ihr Bordgepäck und alles, was sie in den Hosentaschen bei sich hatten, in eine Plastikwanne legen mussten, damit es am Röntgenscanner vorbeigeschleust werden konnte. Stephanies Blick fiel auf eine große Plexiglas-Kabine hinter dem Metalldetektor, und sie presste die Lippen aufeinander. »Denk dran, was ich dir gesagt habe, Jimmy«, schärfte sie ihm ein. »Du weißt, dass bei mir der Alarm angeht, und dann muss ich in der Glaskabine bleiben, bis mich jemand kontrolliert. Du darfst nicht zusammen mit mir rein.«
    Er schmollte. »Warum nicht?«
    »Es ist Vorschrift. Du brauchst keine Angst zu haben«, fügte sie hinzu, als sie den bekümmerten Ausdruck seiner Augen sah. »Mir passiert schon nichts. Du wartest beim Gepäckband, ja? Geh nicht weg, warte einfach, bis ich auf der anderen Seite rauskomme. Hast du verstanden?«
    Jetzt hatte er den Blick abgewendet. Vielleicht fand er, dass sie von oben herab mit ihm redete. Es war so schwer, den richtigen Ton zu treffen. »Ich pass auf die Taschen auf«, sagte er. »Damit sie niemand klauen kann.«
    »Sehr gut.«
    Der Mann, der vor ihnen in der Schlange stand, streifte sein Jackett ab und legte es zusammengefaltet in eine Wanne, zog die Schuhe aus, dann den Gürtel. Danach öffnete er seine Laptoptasche, nahm seinen Computer heraus und legte ihn in eine zweite Wanne. Er nickte ihnen zu, um ihnen zu bedeuten, dass er fertig sei. »Das Reisen ist würdelos heutzutage«, sagte er grimmig lächelnd.
    »Bist du so weit, Jimmy?« Stephanie ging weiter und griff sich eine Plastikwanne. »Es ist wichtig, dass du gut aufpasst.« Sie legte ihre Sachen zurecht, überprüfte Jimmys Taschen und schubste ihn dann in Richtung Metalldetektor vor sich her. Er drehte sich um und beobachtete, wie das Gerät piepste, die roten Lämpchen aufleuchteten und der bullige Angestellte von der Flughafensicherheit auf die durchsichtige Kabine wies.
    »Eine von den Damen zur Untersuchung, bitte«, rief er, und sein Doppelkinn schwabbelte genauso wie sein Bauch. »Warten Sie bitte in der Kabine, Ma’am.« Er zeigte auf den etwa zwei Meter langen und einen Meter breiten Kasten. Auf den Boden waren zwei Füße aufgemalt. Ein Plastikstuhl stand an der einen Wand. In einer Halterung aus Holz steckte ein Metalldetektor. Jimmys Augen weiteten sich, als Stephanie die Kabine betrat. Sie winkte ihm, er solle zum Laufband gehen, wo ihr Handgepäck langsam am Scanner vorbeizog.
    »Warte auf mich«, sagte sie, ohne dass er es hören konnte, und reckte den Daumen hoch.
    Jimmy drehte sich um, ging ans Ende des Laufbands und bewachte ihre Plastikwannen. Stephanie schaute sich ungeduldig um. Drei oder vier weibliche Angestellte der Flughafensicherheit standen irgendwo herum, aber keine schien darauf aus, sich mit ihr zu beschäftigen. Gott sei Dank waren sie und Jimmy nicht in Eile wegen ihres Anschlussflugs. Da sie wusste, wie es in den USA heutzutage beim Umsteigen zuging, hatte sie wohlweislich genug Zeit zwischen ihren Flügen eingeplant.
    Sie schaute wieder zu Jimmy hinüber. Einer der Sicherheitsleute schien mit ihm zu sprechen. Ein hochgewachsener Mann in einer schwarzen Uniformhose und blauem Hemd. Aber irgendwie stimmte etwas mit ihm nicht. Stephanie runzelte die Stirn. Er trug eine Mütze, das war’s! Keiner der anderen Angestellten des Sicherheitsdienstes trug eine Kopfbedeckung. Während sie hinblickte, griff der Mann nach Jimmys Hand.
    Einen Bruchteil einer Sekunde konnte Stephanie gar nicht glauben, was sie da sah. Der Mann führte den fügsamen Jimmy vom Kontrollbereich weg auf den Terminal zu, wo Dutzende Menschen herumgingen und -standen. Beide warfen nicht einmal einen Blick zurück.
    »Jimmy«, rief sie. »Jimmy, komm zurück, komm hierher.« Ihre Stimme klang schrill, wurde aber durch die Glasscheiben gedämpft. Weder der Mann noch das Kind blieben stehen. Jetzt war Stephanie wirklich beunruhigt, hämmerte an die Seitenwände der Kabine und

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