Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Verrat: Thriller (German Edition)

Der Verrat: Thriller (German Edition)

Titel: Der Verrat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
auf den anderen trat, als sei ihr nicht recht wohl.
    »Der Metalldetektor hat sich gemeldet, weil ich eine Metallplatte und drei Schrauben im linken Bein habe. Ich war vor zehn Jahren in einen schlimmen Autounfall verwickelt. Die Detektoren schlagen bei mir immer Alarm.«
    »Und im Moment haben wir keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob Sie die Wahrheit sagen. Bevor wir irgendetwas veranlassen, müssen wir einwandfrei feststellen, dass Sie kein Risiko für mein Land oder mein Team sind. Wir verlangen, dass Sie sich einer gründlichen Untersuchung unterziehen.«
    Stephanie spürte, wie sich in ihrem Kopf immer mehr Druck aufbaute, als ob hinter ihren Augen gleich ein Blutgefäß platzen werde. »Aber das ist verrückt. Welche Rechte habe ich?«
    »Es ist nicht meine Aufgabe, Sie über Ihre Rechte zu informieren. Mein Auftrag ist es, die Sicherheit auf dem Flughafen aufrechtzuerhalten.«
    »Warum suchen Sie dann nicht nach dem Entführer, der meinen Sohn mitgenommen hat? Herrgott noch mal!«
    »Fluchen Sie hier nicht so herum! Die Geschichte von der Entführung könnte genauso gut ein raffinierter Trick sein. Ich warte immer noch auf Ihre Bestätigung, dass Sie sich zu einer gründlichen Leibesvisitation bereit erklären.«
    »Ich bestätige gar nichts, bis Sie sich endlich mit dem befassen, was mit Jimmy passiert ist, Sie Idiot. Wo ist Ihr Chef? Ich will mit einem Vorgesetzten sprechen. Nehmen Sie mir die Handschellen ab. Ich möchte einen Anwalt.«
    Parton presste die Lippen zu einem angespannten Lächeln zusammen, das überhaupt nichts mit Humor zu tun hatte. »Ausländer, die wir einer längeren Befragung unterziehen möchten, haben im Allgemeinen kein Anrecht auf einen Anwalt.« Seiner Stimme war die Genugtuung deutlich anzuhören.
    Die Sicherheitsangestellte räusperte sich und machte einen Schritt nach vorn. Lia Lopez, so hieß sie laut ihrem Namensschild. »Randall, sie spricht hier von einer Kindesentführung. Sie hat ein Recht auf einen Anwalt, wenn wir sie wegen irgendetwas anderem als wegen der Einwanderungserlaubnis oder Gefährdung der Sicherheit befragen.«
    Parton drehte unheildrohend den Kopf herum, als sei der so schwer wie eine Bowlingkugel. »Was wir im Moment ja nicht tun, Lopez.« Er hielt ihrem Blick eine ganze Weile stand und wandte sich dann wieder Stephanie zu. »Sie müssen Ihre Zustimmung geben«, wiederholte er.
    »Bin ich nach dem Gesetz verpflichtet, mich durchsuchen zu lassen?« Es war Stephanie klargeworden, dass sie, wenn dieser Idiot sie nicht anhörte, zu jemandem durchdringen musste, der das tun würde. Und zwar schnell.
    »Sie weigern sich also, Ihre Zustimmung zu geben?«
    »Nein, ich möchte nur Klarheit haben. Bin ich nach dem Gesetz verpflichtet, mich einer Durchsuchung zu unterziehen? Oder kann ich ablehnen?«
    »So tun Sie sich keinen Gefallen.« Auf Partons Wangen erschien eine blasse Rötung, als wäre er einem kalten Wind ausgesetzt gewesen.
    »Ich kenne mich mit den Gesetzen hier nicht aus. Wie Sie ja bemerkt haben, bin ich keine US-Bürgerin. Ich möchte nur abklären, welche Rechte ich in dieser Situation habe.«
    Partons Kopf ruckte nach vorn wie der eines aggressiven Farmgockels. »Sie weigern sich also, Ihre Zustimmung zu einer Durchsuchung zu geben? Stimmt’s?«
    »Kennen Sie eigentlich das Gesetz? Wissen Sie überhaupt, welche Rechte ich habe? Ich möchte mit einem Vorgesetzten sprechen, jemandem, der sich auskennt.«
    »Hören Sie mal, Lady. Wenn Sie mir schlau kommen wollen, da mach ich nicht mit. Wenn Sie mir keine Auskunft auf die Fragen geben, die ich Ihnen stelle, dann können Sie mit jemand vom FBI reden. Und das ist ’ne ganz andere Liga.« Er stieß sich vom Tisch ab und wandte sich an Lopez. »Was wissen wir über ihre Personalien?«
    Lopez murmelte etwas in ihr Funkgerät und wandte sich ab. Parton redete weiter, und das andere Gespräch war deshalb nicht zu hören. »Wie gesagt, Sie tun sich damit keinen Gefallen. Sie haben einen meiner Mitarbeiter angegriffen. Das ist alles, was wir wissen. Niemand hat irgendeinen Vorfall mitbekommen. Niemand hat gemeldet, dass ein Kind entführt wurde. Ich weiß nur, dass Sie plötzlich ausgeflippt sind. Warum, verflixt noch mal, sind Sie denn aus der Kabine rausgestürmt? Warum haben Sie den Sicherheitsmann angegriffen?«
    Es hatte nichts gebracht, dass sie diese Frage bereits beantwortet hatte. Und es war kaum anzunehmen, dass eine Wiederholung der Gründe sie weiterbringen würde. Hätte Stephanie gekonnt, dann

Weitere Kostenlose Bücher