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Der Verrat: Thriller (German Edition)

Der Verrat: Thriller (German Edition)

Titel: Der Verrat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Sie, wo dieser Pete Matthews zu finden ist?«
    »Das sollte nicht allzu schwer sein. Seine zuletzt bekannte Adresse werden wir wahrscheinlich im Computersystem haben, denke ich. Er ist Toningenieur und hat in der Branche einen guten Ruf. Im Allgemeinen hat er immer Arbeit. Soll ich mich auch darum kümmern?« Er blieb vor dem Haupteingang stehen und lehnte die Stirn dagegen. Das kalte Glas gab ihm das Empfinden, sich fiebrig zu fühlen, obwohl seine Haare ganz nass vom Regen waren.
    »Es würde uns helfen.«
    »Dann werden Sie eine formelle Anfrage an meinen Chef richten müssen«, sagte er. »Sie werden mich für Ihre Ermittlung abstellen lassen müssen, wenn ich helfen soll.« Als er merkte, dass er brüsk klang, fügte er hinzu: »Ich bin im Moment mitten in einer wichtigen langwierigen Ermittlung. Und ich kann nichts anderes dazwischenschieben. Rufen Sie die Nummer an, die ich Ihnen gegeben habe, und klären Sie es mit DCI Broadbent ab.«
    »Werd ich tun. Eins noch. Sie verstehen bestimmt, dass ich diese Frage stellen muss. Weil niemand in einer günstigeren Lage ist als Stephanie, etwas so Raffiniertes einzufädeln wie diese Entführung. Haben Sie irgendeinen Grund zu dem Verdacht, dass, aus welchem Motiv auch immer, sie selbst hinter dieser Entführung stecken könnte?«
    Vorsicht, sagte er sich und antwortete: »Nein, sie schien mir immer ein anständiger Mensch zu sein. Niemand hat sie gezwungen, das Kind anzunehmen. Das Jugendamt fiel über sie her, obwohl Scarlett in ihrem Testament die Anweisung hinterlassen hatte; ohne ziemlich strenge Nachforschungen überlässt niemand einer Person, die nicht zur Familie gehört, ein Kind. Wenn es also etwas Verdächtiges gegeben hätte, dann wäre es entdeckt worden.«
    »Ja, das nehme ich an.« Vivian zog die Worte in die Länge, als zögere sie zu akzeptieren, was er sagte.
    »Hören Sie, sehen Sie zu, dass Broadbent mich von dem abruft, was ich jetzt tue, und ich werde mich sofort dieser Sache annehmen.« Er hielt einen Moment inne, als ihm einfiel, wie schwer es für Jimmy sein musste, irgendjemandem zu vertrauen nach all dem, was er schon verloren hatte. »Er ist ein guter Junge«, sagte er. »Ich will mir gar nicht vorstellen, dass er unter Fremden ist und Angst hat. Und das alles. Ich werde absolut alles tun, was ich kann, um ihm zu helfen.«
    »Okay. Ich werde Ihren Chef anrufen.«
    »Danke. Und …« Er verstummte. Er wollte Stephanie wissen lassen, dass er für sie da sei, aber es war wahrscheinlich nicht gerade die beste Taktik, eine FBI-Agentin als Überbringerin der Nachricht zu wählen.
    »Ja?«
    »Werden Sie Stephanie bald gehen lassen?«
    »Wir halten sie nicht im formellen Sinn fest. Sie ist eine Zeugin, die wir zur Mitarbeit brauchen, das ist alles. In einem solchen Fall versuchen wir, so viele Hintergrundinformationen zusammenzutragen wie möglich. Ich kann mir vorstellen, dass wir noch eine ganze Weile reden werden. Warum?«
    Das war eine Frage, auf die es keine leichte Antwort gab. »Wenn sie mit jemandem sprechen will, jemandem, der Jimmy kennt, ich meine – sagen Sie ihr, sie kann mich jederzeit anrufen.«
    »Klar. Wir sprechen uns bald wieder, Sergeant Nicolaides.«
    Und sie hatte aufgelegt. Nick schlenderte in sein Büro zurück, um seine Jacke zu holen. Er war zuversichtlich, dass Broadbent ihn nicht nach Wapping zurückschicken würde, bis geklärt war, was in Amerika passierte. Und er war schon dabei, sich eine Liste der Dinge zusammenzustellen, die er erledigen musste.
    Das einzige Problem war, dass der wichtigste Posten auf der Liste der war, den er jetzt nicht in Angriff nehmen konnte. »Mit Stephanie reden« würde warten müssen, bis Special Agent McKuras die Durchleuchtung von Stephanies Vergangenheit abgeschlossen hatte. Nick konnte ein ironisches Lächeln nicht unterdrücken.
    Bedachte man, was in ihrer Vergangenheit alles geschehen war, konnte das dauern.

17
    V ivian war in ihr eigenes Büro zurückgekehrt, um DCI Broadbent anzurufen. Sie brauchte ein wenig Privatsphäre, eine Gelegenheit, sich einen Caffè Latte von Starbucks zu holen, und wollte Zugriff auf ihren Computer haben, falls Sergeant Nicolaides’ Chef das Anliegen schriftlich verlangte. Er erwies sich als bemerkenswert entgegenkommend, aber er erwartete in der Tat eine E-Mail, in der sie ihr Anliegen vorbrachte. Sie nippte an ihrem Kaffee und formulierte, was sie von der englischen Polizei wollte. Sie war froh, dass Broadbent keine große Sache daraus gemacht hatte.

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