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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Wimmer
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Holzklotz mit Weihnachten zu tun?«, will Laura wissen.
    »Nicht irgendein Klotz«, korrigiert der Mann. »Das ist ein zertifizierter Blaueichenklotz, der zu Weihnachten traditionell im Kamin verbrannt wird. Zumindest in Frankreich.«
    »Und dieses Strickzeug?«, erkundigt sich Laura, indem sie auf ein unförmiges Paar selbst gestrickter Socken zeigt.
    »Oh, etwas ganz Besonderes! Das sind Socken aus thailändischer Schnuckenwolle. In England steckt der Weihnachtsmann nämlich die Geschenke in die Strümpfe. Aber nur, wenn er von den Kindern zuvor ein Schälchen mit Milch und Keksen bekommt. Wollt ihr welche kaufen?«
    »Wir suchen nur Goldpapier«, sagt Jakob schroff. Denn er will so schnell wie möglich wieder aus dem Laden verschwinden.
    »Goldpapier, uiui! Das ist heutzutage rar! Der Goldpreis steigt! Aber zufällig habe ich noch ein paar große Bögen Goldpapier aus isländischer Zwergenmanufaktur«, sagt der Mann und verschwindet im hinteren Teil des Ladens. Kurz darauf kommt er zurück und hievt einen staubigen Karton mit Goldpapierrollen auf den Verkaufstresen.
    »Ist das nicht zu teuer?«, fragt Laura.
    »Nein, ich mache dir einen Extrapreis. 2 Euro für 10 Bögen«, erklärt der Mann.
    »Das kann ich mir leisten«, strahlt Laura. Nachdem sie bezahlt hat und sich der Türe zuwenden will, überreicht der Mann ihr mit einer kleinen Verbeugung zum Abschied noch einen bunten Werbezettel. Darauf steht:
    Dies-und-Das-Shop
Hervorragendes aus aller Welt
    Schäfchengasse 3
Inhaber: Gerd Bröhn
    »Du weißt schon, dass der Typ flunkert und dass das ganz normales Goldpapier ist?«, fragt Jakob, als Laura ihren Schatz zu Hause freudestrahlend auspackt.
    Laura lacht. »Ich bin doch nicht doof, Jakob! Aber ich finde, er ist ein netter Lügner!«
    »Wie du meinst«, seufzt Jakob. Denn er will nicht mit Laura streiten. Für heute ist er froh, dass seine Schwester sicher zu Hause sitzt und nicht Opfer eines bösen Streichs geworden ist.
    Wird Jakob Laura auch morgen vor Ronnie beschützen können?





A uch am nächsten Tag weicht Jakob nicht von Lauras Seite. Erst begleitet er sie bis zu ihrem Klassenzimmer. Dann verbringt er auch die großen Pausen bei ihr auf dem Schulhof inmitten ihrer aufgeregt schnatternden Freundinnen. Jakob sieht, wie ihm Ronnie deshalb belustigte Blicke zuwirft. Aber er tut so, als würde er sie gar nicht bemerken.
    Jakob ist froh, als sich der Schultag endlich dem Ende zuneigt. Doch kurz vor Schulschluss landet plötzlich ein kleingefalteter Zettel auf seinem Tisch. Jakob faltet ihn auf. » HEUTE KINDER WIRD’S WAS GEBEN !« steht in krakeliger Schrift darauf. Daneben ist ein Weihnachtsengel gemalt. Sofort schaut Jakob grimmig zu Ronnie. Aber der schaut nicht auf. Er tut so, als räume er schwer beschäftigt seine Sachen in die Schultasche. Jakob hat genug. Er platzt beinahe vor Wut. Jetzt kann Ronnie was erleben! Doch als die Schulglocke läutet, ist Ronnie bereits aufgesprungen und aus dem Klassenzimmer gelaufen. Jakob muss noch seine Sachen zusammenpacken und kommt ihm nicht hinterher. Wutschnaubend läuft Jakob die Treppen hinunter zu Lauras Klassenraum. Doch er kann seine Schwester nirgendwo entdecken.
    »Die ist schon weg«, sagt ein Mädchen.
    Jakob wird es heiß und kalt. Wie kann das sein? Eilig nimmt er zwei Treppenstufen auf einmal und stürmt aus dem Gebäude. Er muss Laura unbedingt finden, bevor sie Ronnie in die Hände fällt! Aber draußen auf dem Platz vor der Schule ist von Laura auch nichts zu sehen. Jakob beginnt zu rennen. Erst zum Marktplatz, dann in Richtung Bushaltestelle. Gerade als Jakob um die Ecke biegt, läuft ihm Frau Knukel direkt vor die Füße. Nur im allerletzten Moment kann Jakob einen Zusammenstoß verhindern. Doch er stolpert und fällt schmerzhaft auf beide Knie.
    Frau Knukel macht keine Anstalten, Jakob auf die Füße zu helfen. »Himmel! So was aber auch«, ruft sie nur, während sich Jakob erschrocken aufrappelt.
    Mit schmerzenden Knien läuft Jakob weiter zur Bushaltestelle. Aus der Entfernung glaubt er, jemanden dort sitzen zu sehen.
    Ist es Laura? Ja! Jakob fällt ein riesengroßer Stein vom Herzen. Trotzdem schnauzt er seine Schwester barsch an: »Was machst du hier?«
    Laura sieht überrascht auf. »Ich fahre nach Hause«, sagt sie unschuldig. »In einer Stunde kommt doch schon der Reporter!«
    »Was denn für ein Reporter?«, fragt Jakob ärgerlich.
    »Oh, das habe ich dir noch gar nicht erzählt! Der Reporter vom Rhodenberger Tagblatt«, erklärt

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