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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Warnung genug gewesen.« Tyler sah Hunter scharf an. »Ich habe mit jeder Menge reicher Leute zu tun, Detective Hunter. Sie sind alle mächtig stolz auf das, was sie erreicht haben, auf ihren Status, auf ihr Geld. Und die meisten prahlen gerne mit dem, was sie haben. Mein Haus, mein Auto, meine Yacht – Sie wissen, was ich meine. Jemand, der ein Vier-Millionen-Dollar-Haus kaufen will und keine Vergangenheit hat, hätte mich sofort stutzig gemacht.«
    Hunter nickte. »Wenn Sie nichts dagegen haben, hätte ich gerne eine Liste der Namen, die Miss Reilly Ihnen in den letzten acht Monaten gegeben hat.«
    Â»Aber sicher.« Tyler zog die oberste Schreibtischschublade auf und reichte Hunter einen Computerausdruck. Insgesamt standen sieben Namen darauf. Hunter fixierte Tyler fragend über den Rand des Blatts hinweg.
    Tyler lächelte, als wolle er sich entschuldigen. »So verdiene ich mein Geld, Detective. Ich muss effizient, zielgerichtet und vor allem vorausdenkend handeln. Es war nur logisch anzunehmen, dass Sie die Liste haben wollen.«
    Schweigend überflog Hunter die Namen. Keiner sagte ihm etwas.
    Â»Niemand hat ein Angebot abgegeben«, fuhr Tyler fort. »Deswegen habe ich auch für keinen einen Hintergrundcheck in Auftrag gegeben.« Er stand auf und ging zur Bar. »Sind Sie sicher, dass Sie nichts trinken möchten?«, fragte er.
    Â»Ja, danke.«
    Tyler goss sich selbst einen Bourbon ein. »Schwer zu glauben, dass ein Haus, in dem ich die glücklichsten Tage meines Lebens verbracht habe, Schauplatz einer derart monströsen Tat geworden ist.« Er nippte an seinem Drink. »Stimmt es, was ich in der Zeitung gelesen habe?« Er zögerte eine Sekunde. »Hat der Täter sie wirklich vor dem Kamin geröstet?«
    Hunter nickte stumm.
    Eine Sekunde lang verschleierte sich Tylers Blick, und Hunter wusste, dass er in Gedanken bei seinem alten Heim war. Bei dem Wohnzimmer und dem Kamin, die er so gut kannte. Tyler schluckte und hob erneut das Glas an die Lippen.
    Â»Und es ist wirklich derselbe Täter wie der, der letzte Woche den Priester enthauptet hat?«
    Â»Sie sollten nicht alles glauben, was Sie in der Zeitung lesen«, meinte Garcia leichthin.
    Â»Das tue ich nicht. Deswegen frage ich ja.«
    Â»Im Moment ist das noch alles reine Mutmaßung.« Die Lüge kam Hunter mühelos über die Lippen.
    Tyler trat an das große Fenster mit Panoramablick über den ganzen Finanzbezirk. »Die Stadt hat sich so sehr verändert. Ich glaube, ich verstehe sie nicht mehr.«
    Â»Haben Sie sie je verstanden?«, fragte Garcia.
    Tyler lächelte. »Sie haben recht.«
    Â»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen gerne ein paar Fotos zeigen, die im Haus aufgenommen wurden«, sagte Hunter. Als er Tylers Unbehagen bemerkte, beeilte er sich, ihn zu beruhigen. »Keine Sorge«, sagte er rasch. »Es sind keine Fotos von der Leiche.«
    Tyler starrte in sein Glas. Da war noch etwas anderes, das ihm Sorgen machte, und Hunter brauchte nicht lange, um zu begreifen, was es war: Er hatte Angst, dass durch die Bilder die schmerzhaften Erinnerungen an seine Frau wieder hochkommen würden. »Ich weiß, das ist bestimmt nicht einfach für Sie …«
    Tyler schüttelte den Kopf und kehrte entschlossen zu seinem Schreibtisch zurück. »Nein, Detective. Es ist schon gut.«
    Hunter legte ihm verschiedene Fotos vor, sie alle zeigten das Wohnzimmer des Hauses in Malibu. »Wir haben uns gefragt, ob Sie sich diese Bilder vielleicht ansehen und uns sagen könnten, ob Ihnen irgendwas merkwürdig oder verändert vorkommt.«
    Tyler betrachtete jedes einzelne der Fotos mehrere Sekunden lang. »Schwer zu sagen. Ich war acht Monate nicht mehr im Haus. Vielleicht haben die Leute von der Putzfirma einiges umgestellt.«
    Â»Das könnte natürlich sein«, sagte Hunter. »Aber vielleicht gibt es trotzdem etwas, das Ihnen ins Auge sticht.«
    Tyler leerte sein Glas, schob die Fotos zu einem Stapel zusammen und setzte sich. Sorgsam ging er sie der Reihe nach durch. Manchmal runzelte er kurz die Stirn, dann wieder kniff er die Augen zusammen, als versuche er, sich an etwas zu erinnern. Beide Detectives beobachteten ihn schweigend. Als er etwa die Hälfte der Fotos durchgesehen hatte, hielt er inne. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    Â»Ist da etwas?«, fragte Hunter.
    Tyler hob den rechten Zeigefinger,

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