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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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East First Street ab.
    Â»Wo willst du denn hin?«, rief Garcia ihm nach und klimperte mit dem Autoschlüssel. »Der Wagen steht da drüben.« Er zeigte zu seinem makellos sauberen metallicblauen Honda Civic, der am nördlichen Ende des Parkplatzes stand.
    Hunter beachtete die Frage nicht weiter. Stattdessen beschleunigte er seine Schritte und wechselte auf die andere Straßenseite. Garcia musste auf eine Lücke im Verkehr warten, bevor er ihm folgen konnte.
    Â»Haben wir irgendein konkretes Ziel, oder spielen wir Schnitzeljagd?«, schnaufte er.
    Â»Starbucks.«
    Â»Du stürmst plötzlich ohne Erklärung aus dem Büro, um dir einen Kaffee zu holen?«
    Â»Wir sind mit jemandem verabredet«, sagte Hunter, als sie um eine Ecke bogen und auf einen kleinen Platz gelangten.
    Ãœber ihnen hingen einige dunkle Wolken am Himmel, und der unverkennbare Geruch von feuchter Erde erfüllte die Luft. Bald würde es anfangen zu regnen. Dies und der frische Wind waren der Grund, weshalb alle Tische vor dem Coffeeshop leer waren. Alle bis auf einen.
    Garcia sah sie zuerst.
    Â»Ist das nicht diese Monica oder Mollie oder wie auch immer?«
    Hunter nickte. »Sie hat vorhin angerufen«, fügte er erklärend hinzu.
    Garcia wurde langsamer. »Sollten wir dann nicht lieber erst Captain Blake Bescheid sagen?«, fragte er unsicher. »Sie hat extra gesagt, dass alles streng nach Vorschrift ablaufen soll.«
    Hunter nickte, marschierte jedoch weiter.
    Â»Und warum tun wir das dann nicht?«, zischte Garcia und rannte hinterher.
    Sie steuerten auf den kleinen Tisch an der hinteren Seite des Platzes zu. Das Mädchen sah sie erst, als sie schon direkt vor ihr standen.
    Â»Hallo«, sagte Hunter in freundlichem Tonfall und schenkte ihr ein warmes Lächeln.
    Sie blickte auf, und die Detectives trauten ihren Augen nicht. Ihre braunen Haare waren zu einem adretten Pferdeschwanz gebunden. Das dezente Make-up, das ihre beeindruckenden braunen Augen unterstrich, verlieh ihrem Gesicht Reife und ein bezauberndes Strahlen, das bei ihrer ersten Begegnung nicht da gewesen war. Die Narbe auf ihren vollen Lippen war kaum noch zu erkennen, und statt der schäbigen Kleider vom letzten Mal trug sie ein weißes T-Shirt mit einer kurzen schwarzen Jacke, hellen Jeans und schwarzen Cowboystiefeln. Sie sah vollkommen verändert aus.
    Â»Danke, dass du angerufen hast. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen.«
    Sie erwiderte Hunters Lächeln, aber ihres war voller Nervosität. Hunter fiel auf, dass die Tasse, die vor ihr auf dem Tisch stand, leer war. »Ich hol dir was Neues«, bot er an. »Was trinkst du?«
    Â»Heiße Schokolade.«
    Â»Ich nehme einen Espresso«, sagte Hunter zu Garcia, der kurz zögerte, bevor er schließlich kopfschüttelnd davonstapfte.
    Hunter setzte sich dem Mädchen gegenüber und zog den Reißverschluss seiner Jacke hoch. »Frierst du nicht hier draußen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Hunter verschränkte die Arme vor der Brust, wie um sich zu wärmen. »Also, mir ist eiskalt.«
    Sie spitzte die Lippen, und er schnitt eine Grimasse.
    Â»Wow, ich hab mich gerade echt angehört wie ein Weichei, stimmt’s?« Er lachte. »Das hat man davon, wenn man sein ganzes Leben lang in einer Stadt verbringt, in der es das ganze Jahr über warm ist. Sobald die Temperatur unter fünfzehn Grad sinkt, holen wir den Pelz aus dem Schrank.«
    Garcia kam mit zwei Kaffees und einer heißen Schokolade zurück. »Seid ihr sicher, dass ihr hier draußen bleiben wollt?« Er schüttelte sich und deutete mit dem Kinn nach drinnen. »Da drinnen ist es viel angenehmer.«
    Â»Siehst du, was ich meine?« Hunter grinste.
    Â»Habe ich was Komisches gesagt?«, wollte Garcia wissen und reichte dem Mädchen den Becher.
    Â»Carlos kommt aus Brasilien. Das hier ist für ihn praktisch arktische Kälte.« Hunter gab sich alle Mühe, ihr die Anspannung zu nehmen.
    Stirnrunzelnd nahm Garcia Platz. »Was – findest du es etwa nicht kalt?« Die Frage war an Monica gerichtet.
    Â»Fahren Sie bloß nie nach Pennsylvania, wenn Sie das hier für kalt halten.« Kaum hatten die Worte ihre Lippen verlassen, verschloss sich ihr Gesicht, und sie wandte nervös den Blick ab.
    Â»Keine Angst«, sagte Garcia in beruhigendem Tonfall. »Falls es dich tröstet, Robert wusste schon, woher du kommst, wegen

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