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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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rechts.
    Hunter rappelte sich auf. Ihre Augen blitzten, während sie sich auf seinen nackten Körper hefteten. Er ging um das Bett herum, und als er sich bückte, um seine Schuhe aufzuheben, streckte sie das rechte Bein unter der Decke hervor und strich mit ihrem kleinen, zarten und perfekt pedikürten Fuß langsam seinen Arm entlang. Er sah zu ihr auf.
    Â»Du musst doch nicht jetzt sofort gehen, oder?«
    Ihr Make-up war größtenteils verwischt, aber auch ungeschminkt war sie immer noch atemberaubend attraktiv. Ihre Augen waren so blau wie Hunters. Ihre kleine Nase zierten einige ganz entzückende Sommersprossen, die meisten davon wegen der perfekten Gesichtsbräune kaum wahrnehmbar. Sie bemerkte, wie Hunters Blick unauffällig zum Wecker glitt.
    Â»Es ist doch noch früh. Es ist ja noch nicht mal hell«, wisperte sie und lächelte einladend.
    Hunter überlegte einen Sekundenbruchteil, bevor er sich zu ihr herabbeugte und sie sanft auf den Mund küsste. Sie seufzte verführend, und er küsste sie erneut, diesmal heftiger und länger. Sie schob die Decke weg und zog Hunter auf sich, wobei ihr Stöhnen augenblicklich lauter wurde.
    75
    C aptain Blake war gezwungen, das morgendliche Meeting auf den Nachmittag zu verschieben, weil sie zu einer Pressekonferenz musste. Diesmal ging es um den Slasher-Fall.
    Hunter beschloss, noch einmal in die Kirche der Sieben Heiligen und danach zum Haus in Malibu zu fahren. Er hoffte, dass er einige der Beweggründe hinter der außergewöhnlichen Brutalität der Morde eher nachvollziehen konnte, wenn er eine Weile an den Tatorten allein war. Die meisten Tatorte sind wie Zeugen, wenn man sie nur zu lesen versteht. Sie offenbaren Geheimnisse über Opfer, Täter und Tathergang. Hunter war ein Meister im Lesen von Tatorten, er konnte Dinge spüren und Zeichen deuten, die den meisten Detectives gar nicht auffielen. Aber diese beiden Tatorte verrieten ihm gar nichts. Sie waren stumm, bis auf ein einziges Wort, das sie laut herausschrien: ANGST.
    Außerdem nahm Hunter sich die Zeit, erneut Amanda Reillys Wohnung am Sunset Strip zu durchsuchen. Er sah sich in allen Zimmern um, im Wohnzimmer, in der Küche und im Eingangsbereich. Er schaute in jeder Schublade nach, in jedem Karton, jedem Schrank und jedem Regal. Er wusste nicht genau, was er zu finden hoffte. Ein Tagebuch vielleicht oder alte Fotos von ihr und ihren Freunden. Doch Amanda hatte nichts aufbewahrt. Ein wunderhübsch eingerichtetes Apartment mit zierlichen Möbeln, modernen Drucken an den Wänden und erlesenen Teppichen – aber ohne jede persönliche Note. Nicht mal ein Familienfoto. Die einzige Erkenntnis, die Hunter mitnahm, war die, dass Amanda Reilly eine sehr stolze, sehr ordentliche Frau gewesen war, die sich lieber nicht an ihre Vergangenheit erinnern wollte.
    Es war bereits Nachmittag, als Hunter ins Dezernat zurückkam. Die Abteilung für IT-Recherchen des LAPD war in einem großen Raum im Untergeschoss des Parker Center untergebracht. Hopkins suchte gerade ein paar Ausdrucke zusammen, als Hunter und Garcia eintraten.
    Â»Ich wollte gerade zu Ihnen hochkommen«, sagte Hopkins und winkte mit den Blättern.
    Â»Dann haben wir Ihnen wohl den Weg erspart«, sagte Hunter und sah sich am Arbeitsplatz des jungen Officers um. Hopkins’ winziger Schreibtisch stand in der hinteren Ecke des Raumes. Er war gerade groß genug, dass sein Monitor, die Tastatur und ein Telefon darauf Platz hatten.
    Â»Ich sehe, man hat Sie an den Katzentisch verfrachtet.« Hunters Blick fiel auf Jack Kerley, den Leiter der IT-Abteilung.
    Â»Hey, mehr war auf die Schnelle nicht zu machen«, erwiderte Jack, stand von seinem Platz auf und begrüßte Hunter und Garcia mit festem Händedruck. Sein kahlrasierter Schädel glänzte wie frisch poliert. »Robert, wie geht’s?«
    Hunter nickte, gab aber darüber hinaus keine Antwort.
    Jack legte Hopkins eine Hand auf die linke Schulter. »Ziemlich gut, der Junge. Lernt schnell. Von seiner Sorte könnten wir hier unten noch ein paar mehr gebrauchen. Wir ersticken in Arbeit.«
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch schrillte.
    Â»Was habe ich gesagt? Ich wette, das ist schon wieder die nächste Anfrage.« Schicksalsergeben kehrte er an seinen Arbeitsplatz zurück.
    Â»Haben Sie irgendwas über Vater Fabians oder Amanda Reillys Hintergrund rausgefunden?« Hunter wandte sich Hopkins zu,

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