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Der wahnsinnige Xandor

Der wahnsinnige Xandor

Titel: Der wahnsinnige Xandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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sagt«, meinte der Lorvaner grinsend. Sein Gesichtsausdruck änderte sich aber sofort. Gleichzeitig erklang Fahrnas verzweifelter Schrei.
    Mythor blickte zu der Bauminsel und sah, wie Fahrna mit einem Knöchernen rang, der ein Ebenbild des anderen zu sein schien, den sie eben versenkt hatten.
    Sadagar hatte seine Gefährtin erreicht und wollte ihr zu Hilfe kommen. Aber da erschien eine weitere Gestalt in einer Knochenrüstung und streckte ihn mit einer Armbewegung nieder. Sadagar blieb reglos liegen.
    Nun tauchten immer mehr solcher gepanzerter Gestalten auf. Es waren insgesamt zehn, die mit staksenden Schritten durch den Sumpf herankamen. Mythor wusste nun, dass es sich um leere Hüllen handelte, die von Schwärmen von Irrlichtern bewegt wurden.
    »Chekse, wir komm'!« rief Nottr in seiner bellenden Barbarensprache und stapfte auf die Insel zu, auf der Fahrna noch immer mit den beiden Knöchernen um ihr Leben rang. Aber Mythor erreichte den festen Boden noch vor dem Lorvaner.
    Fahrna wurde von einem Knöchernen festgehalten. Der andere hatte seine Stechlanze und sein Schwert fallen lassen und legte ihr die knochengepanzerten Finger um die Kehle. Fahrnas Schrei erstarb.
    Mythor eilte auf den Knöchernen zu, der Fahrna im Würgegriff hielt. Er wandte Mythor den Rücken zu, und dieser stellte fest, dass auch dessen rückwärtiger Panzer eine Reihe feiner Sprünge aufwies. Es schien, als hätten diese Schauergestalten alle den gleichen wunden Punkt.
    Ohne lange zu überlegen, schlug Mythor mit dem Schwert zu. Einmal und noch einmal und immer wieder. Unter dem Geräusch berstender Knochen entlud sich eine irrlichternde Wolke ins Freie. Mythor schloss diesmal rechtzeitig die Augen, um nicht geblendet zu werden. Als er sie wieder öffnete, lag zu seinen Füßen eine leere Knochenrüstung.
    Nottr verfuhr gerade mit dem zweiten Gegner auf die gleiche Weise wie Mythor. Ein Schwarm Irrlichter ergoss sich summend ins Freie und verflüchtigte sich. Die leere Knochenrüstung brach in sich zusammen. Fahrna war frei. Aber sie hatte das Bewusstsein verloren und sank reglos zu Boden.
    »Besser so«, sagte Nottr trocken. »Wir kämpfen allein, Mythor.«
    »Hinter dir!« warnte ihn Mythor, als er in Nottrs Rücken zwei der gepanzerten Gestalten auftauchen sah. Der Lorvaner wirbelte mit einem Kampfschrei herum.
    Mythor sah aus den Augenwinkeln, dass durch Sadagar ein Ruck ging. Es schien fast, als komme der Wahrsager wieder zu sich. Aber die Bewegung wirkte unnatürlich, und als Mythor den Kopf wandte, sah er, wie Sadagar von einem Knöchernen hochgehoben wurde.
    Ein zweiter stellte sich Mythor zum Kampf, um Sadagars Entführer Rückendeckung zu geben.
    »Nicht mit mir!« rief Mythor und wich dem kraftvollen, aber viel zu umständlich vorgetragenen Angriff des Knöchernen aus. Dessen Schwert und Stechlanze fuhren ins Leere. Die Gestalt neigte sich durch die Wucht der Schläge weit nach vorne, aber sie fiel nicht. Bevor die Irrlichter die Knochenrüstung wieder in die aufrechte Lage zurückbringen konnten, war Mythor in ihrem Rücken und zertrümmerte mit einem Schwertstreich den Panzer an seiner schwächsten Stelle. Die Irrlichter entfleuchten mit bösartigem Gesumme, aber sie konnten Mythor nicht einmal blenden.
    Dieser wandte sich dem zweiten Knöchernen zu, der Sadagar mit sich forttrug. Er hatte bereits den festen Boden verlassen und schwebte unter dem Einfluss der Irrlichter über das Sumpfgelände. Mythor sah ein, dass er die Gestalt nicht mehr einholen konnte.
    Er bückte sich nach einer der Stechlanzen und warf sie wie einen Speer. Das Wurfgeschoß traf den Rückenpanzer des Fliehenden und sprengte ihn.
    Sofort stapfte Mythor durch den Sumpf zu der nun unbelebten Knochenrüstung, die langsam im schlammigen Wasser versank. Mythor war zur Stelle, bevor das Knochengebilde Sadagar mit ins Verderben ziehen konnte. Mit dem bewusstlosen Wahrsager auf den Armen kehrte er zur Insel zurück.
    »Spuk ist vorbei«, empfing ihn Nottr grinsend. »Nur noch Knochenhaufen übrig.«
    »Das war erst ein Vorgeschmack auf Kommendes«, sagte Fahrna, deren Lebensgeister wieder erwacht waren. »Krüdelzuhr hat sicher noch größere Schrecken für uns bereit.«
    »Waren das Alptraumritter?« fragte Mythor in Erinnerung an Fahrnas Ausspruch.
    Die Runenkundige schüttelte den Kopf. »Nein, das glaubte ich nur im ersten Moment. Jetzt vermute ich, dass diese Knochenrüstungen von Krüdelzuhr stammen. So verrückt wie Xandoren im Geiste sind, so wandeln sie

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