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Der wahnsinnige Xandor

Der wahnsinnige Xandor

Titel: Der wahnsinnige Xandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Mauerrest, der zwei Mannslängen entfernt war, gab es nichts, was ihm Halt geboten hätte. Da war nur die schleimige, wogende Masse, in der alle möglichen Schrecken lauern mochten.
    Der Sumpf geriet in immer heftigere Bewegung und schwoll an. Mythor ging etwas in die Knie, und dann schnellte er sich kraftvoll vom Boden ab. Als er an der gegenüberliegenden Mauer mit den Füßen aufsetzte, rutschte er ab und spürte, wie sich etwas um seinen Knöchel schlang und daran festsog. Mit letzter Anstrengung konnte er sich an den Kletterpflanzen festhalten und aus dem Sumpf ziehen. An seinem Knöchel hing ein ellenlanger Blutegel, den Mythor mit dem Schwert abhieb.
    Er befestigte die Waffe an seinem Gürtel und kletterte an den Ranken der Schlingpflanzen um die Mauer herum. Auf der anderen Seite bot sich ihm jedoch auch kein erfreulicherer Blick. Auch diese Mauer war nur eine von Sumpf umgebene
    Insel. Erst hinter der nächsten Ruine war fester Boden. Doch davon trennten Mythor gut vier Mannslängen.
    Um diese Kluft zu überwinden, musste er höher klettern. Er tat es, und erst als er sich in schwindelnder Höhe befand, wagte er den Sprung über den Sumpfarm. Er landete mit den Füßen voran, federte den Aufprall ab und rollte sich nach vorne ab.
    Vom Sumpf drohte ihm jetzt keine Gefahr mehr, aber er hatte es immer noch mit Krüdelzuhr zu tun. Vor der Auseinandersetzung mit dem Xandor war ihm jedoch nicht so bange wie vor dessen Kreaturen. Wenn Krüdelzuhr so sehr darauf bedacht war, Gegner von sich fernzuhalten, dann konnte er nicht unverwundbar sein.
    Mythor hielt das Schwert wieder in der Hand, bereit, es gegen jedwede Bedrohung zu erheben. Aber nichts stellte sich ihm in den Weg, als er das Ruinenfeld durchstreifte. Einem Tümpel, der brodelte, als koche er, wich er in weitem Bogen aus.
    Er kam zu einem schmalen Durchlass zwischen zwei Wänden und erblickte dahinter einen von hohen Mauern umschlossenen Innenhof. Vermutlich hatte es sich einst um eine überdachte Halle gehandelt, doch nun lag sie frei. Zur Linken entdeckte Mythor einen halb verschütteten Torbogen. Als er hinkam, stellte er fest, dass dahinter eine Treppe in die Tiefe führte.
    Das schmale und hohe Gewölbe war unversehrt, und Mythor zögerte nicht lange, es zu betreten. Er war fast sicher, dass dies der Zugang zu Krüdelzuhrs Versteck sei, und entsprechend vorsichtig stieg er in die Tiefe, denn hinter jeder Biegung der gewundenen Treppe konnte der Xandor oder eine seiner Bestien lauern.
    Mythor nahm Stufe um Stufe, aber nichts geschah. Die Wendeltreppe schien kein Ende nehmen zu wollen. Von oben fiel längst kein Tageslicht mehr ein. Um ihn herrschte Finsternis. Die geschwungene Wand aus Steinquadern war glitschig. Von unten schlug ihm bestialischer Gestank entgegen.
    Er tat wieder einen Schritt und erkannte, dass er das Ende der Treppe erreicht hatte. Er stieß die Schwertspitze nach vorne und stellte fest, dass die Wand nun gerade verlief. Außer dem Geräusch von Metall auf Stein war nichts zu hören.
    Mythor schlug das Schwert auf die andere Seite und stieß auch dort auf Widerstand. Also befand er sich in einem Gang. Die Decke lag höher, als seine Schwertspitze mit ausgestreckter Hand reichte.
    Die Klinge links und rechts gegen die Wand führend, drang er tiefer in den Gang ein. Nur fünf Schritte weiter stieß er links von sich mit der Waffe ins Leere. Dort war ein Durchgang. Er ging jedoch den Gang weiter und kam nach weiteren fünf Schritten zu einem nach rechts mündenden Durchgang. Dieser war durch eine Tür verschlossen.
    Mythor versuchte sich daran, aber sie gab nicht nach. Er suchte vergeblich nach einem Schloss und schob die Klinge in den Spalt zwischen Tür und Stein, um sie aufzusprengen. Aber die Klinge brach.
    Nun blieb Mythor keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, die Tür einzurennen. Er nahm einen Anlauf und warf sich dagegen. Erst beim siebten Versuch merkte er, dass die Tür leicht nachgab. Er musste aber noch zweimal mit aller Wucht dagegen anrennen, bis die Tür splitternd nach innen brach.
    Er stolperte in einen Raum, der vom Schein einer Wolke von Irrlichtern erhellt war. Entlang den Wänden standen Gestelle mit Waffen aller Art. Es waren genug, um fünf Hundertschaften bis an die Zähne zu bewaffnen.
    Aber Mythor dachte nicht daran, seinen Schwertstumpf gegen eine vollwertige Waffe zu vertauschen. Er sah in der Mitte des Raumes eine knöcherne Gestalt, die ein Ebenbild jener Knöchernen war, gegen die sie im Sumpf

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